Samstag, Juli 23, 2011

Warum ist Genitalverstümmelung lustig, wenn sie Männer trifft?

Das zweierlei Maß in der Geschlechterdebatte ist jedem Kundigen längst offensichtlich: Während beispielsweise die Frauenbewegung von Politik und Medien hofiert wird, stößt die Männerbewegung vor allem auf Anfeindungen und wird ansonsten weitgehend ignoriert. Noch deutlicher wird der geringere Wert von Männern in unserer Gesellschaft jedoch, wenn es um brutale Gewalt geht. Um das zu zeigen, muss man gar nicht erst auf das Thema Massenvergewaltigungen zu verweisen. Ein aktuelles Verbrechen in den USA reicht zur Veranschaulichung vollkommen aus.

Es geht um den Fall von Catherine Kieu, die ihrem Mann den Penis abhackte und diesen Körperteil danach in den Müllhäcksler warf. Mehrere Medien berichteten, darunter der FOCUS:

Der Notarzt fand den schwer blutenden 51-jährigen Mann ans Bett gefesselt, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag (Ortszeit) in der südkalifornischen Stadt Garden Grove. Das Opfer sei ins Krankenhaus gebracht worden und befinde sich nach einer Operation in ernstem Zustand. Die 48-jährige Frau wurde verhaftet. Sie habe ihrem Mann am Montagabend ein Essen zubereitet, in das sie Betäubungsmittel gegeben habe, sagte der Polizeisprecher. Als ihr Mann schläfrig wurde, habe er sich ins Bett gelegt. Die Frau habe ihn an Armen und Beinen gefesselt und ausgezogen. Als er wieder zu sich gekommen war, habe sie ihm das Glied mit einem 25 Zentimeter langen Küchenmesser abgeschnitten. „Er war bei Bewusstsein, als der Penis entfernt wurde“, sagte der Ermittler.


Natürlich hatte der Mann die Tat provoziert – er hatte die Scheidung eingereicht ...

Bezeichnenderweise sorgte dieses Verbrechen bei so mancher Frau nicht für Entsetzen, sondern für enorme Belustigung. So hat heute Morgen Christian in seinem Blog den Ausschnitt einer CBS-Talkshow online gestellt, in dem unter anderem Sharon Osbourne ihre Schadenfreude kaum beherrschen konnte. Wir alle wissen, dass das kein Einzelfall ist. Nicht nur Alice Schwarzer verwendete das Wort "entwaffnet", nachdem einem anderen Mann der Penis abgesäbelt worden war, und kommentierte hämisch: "Da muss ja Frauenfreude aufkommen." Für diese Form der Berichterstattung bekam Schwarzer von der "Männergesellschaft" zahlreiche Journalistenpreise und zwei Bundesverdienstkreuze verliehen.

Entgleisungen wie die geschilderten sind offensichtlich nur in einer feministisch ideologisierten Gesellschaft vorstellbar, in der Männer und männliche Sexualität ohnehin als Abfall gelten, lediglich eine überschaubare Gruppe von Männerrechtlern dagegen protestiert und gegen diese Männerrechtler ihrerseits bis hin zur Unterstellung von Rechtsextremismus eine massive Breitseite verbaler Gewalt gefahren wird. Dass diese Gewalt unter anderem von Mitgliedern eines sogenannten "Bundesforums Männer" ausgeht, das sich zur Problematik "Männerfeindlichkeit" selbst mit keiner Silbe äußert, macht diese Zustände nur noch unerträglicher. Wenn infolgedessen im Internet die Stimmung gegen den Feminismus und seine Protagonisten immer feindseliger wird, verwundert das nicht.

Die Situation ist bizarr: Würden sich Männerrechtler über die Genitalverstümmelung bei Frauen lustig machen, begänne ohne jeden Zweifel augenblicklich ein nicht enden wollendes Gebrüll, solche Äußerungen belegten, wie barbarisch, frauenfeindlich, böse und gemeingefährlich Männerrechtler seien. Belustigen sich aber Frauen über die Genitalverstümmelung von Männern, erhalten sie eine Talkshow als Podium für ihre Heiterkeit. Warum gilt das Recht auf körperliche Unversehrtheit bei Männern so viel weniger als bei Frauen? Christian lädt ein zur Diskussion.