Montag, Juni 20, 2011

Kachelmann fordert Haftstrafe für Falschbeschuldigerinnen

Das ausführliche Interview der Schweizer "Weltwoche" mit Jörg Kachelmann steht inzwischen online. Es ist ein langer Text, und Kachelmann nimmt dabei kein Blatt vor den Mund. Ein Auszug:

Weltwoche: Haben Sie eine Erklärung, warum die Justiz derart einseitig gegen Sie vorging?

Kachelmann: Ich bin nicht alleine. Es gab und gibt eine Unzahl von Fehlurteilen bei Sexualstraftaten. Hunderte sitzen mutmasslich unschuldig in deutschen Gefängnissen. Die Einseitigkeit ist eine Modeerscheinung, die durch mich nur breiter bekannt wurde.

Weltwoche: Fairerweise muss man anmerken: Welcher Richter kann es sich leisten, eine Frau, die behauptet, vergewaltigt worden zu sein, als Lügnerin zu bezeichnen? Dieser Richter würde von Journalisten und Feministinnen umgehend zum Verbrecher erklärt.

Kachelmann: Es ist in Deutschland der angeblichen Feministin Alice Schwarzer tatsächlich gelungen, einen fundamentalistischen Konsens herzustellen, auch und gerade in den Medien. Sie hat den Weg bereitet, der von einer frauenfeindlichen Justiz, die es vor dreissig Jahren unbestritten gab, zu ihrem Gegenteil führte. Früher hiess es bei Vergewaltigungen, die Frau hätte halt kein kurzes Röckli tragen sollen. Heute ist, genauso verbrecherisch, der umgekehrte Fall verbreitet. Der Mann ist dem Vergewaltigungsvorwurf fast hilflos ausgeliefert. Er wird von einer wachsenden Zahl von Frauen als Waffe benutzt. Es gibt Experten, die sagen, dass ein Drittel aller Vergewaltigungsanzeigen vorsätzlich zu Unrecht erhoben wird, andere Experten sagen, es sei sogar die Hälfte. Es funktioniert wunderbar. (...)

Weltwoche: Sie gründen eine Stiftung? Glauben Sie, das nützt?

Kachelmann: Man wird sehen. Mein Ziel ist, dass die wirklichen Vergewaltiger eingesperrt werden. Aber es sollen auch die Frauen ins Gefängnis, die zu Unrecht einen Mann beschuldigt haben. Es gibt heute nur komplett lächerliche Strafen für Frauen, die eine Vergewaltigung erfinden, um sich an einem Mann zu rächen. Meistens gibt es noch nicht einmal eine Strafe. Wenn sich herausstellt, dass die Anschuldigung haltlos ist, wird das Verfahren oft einfach nur eingestellt, und gegen die Frau wird nicht weiter ermittelt, obwohl Falschanschuldigung ein Offizialdelikt ist. Das sind dann oftmals die Fälle, die in den Statistiken als «ungeklärt» auftauchen und wo eine Frau Schwarzer dann sagt: «Da ist wieder ein Vergewaltiger davongekommen!»