Donnerstag, Juni 30, 2011

"Kachelpanik": Wie die "taz"-Soziologin Ilse Lenz ihre Leser irreführt

Bei der "taz" hat die Gender-Soziologin Ilse Lenz gemerkt, dass durch uns Männerrechtler Falschbeschuldigungen bei Vergewaltigungen plötzlich Thema geworden sind. Sichtlich bemüht und mit einigem rhetorischen Aufwand, versucht sie nun gegenzusteuern. Nur ein Auszug aus dem insgesamt lesenswerten (wenn auch im negativen Sinne) Artikel:

So fragt etwa der Publizist und "Männerrechtler" Arne Hoffmann vom Verein AGENS zunächst besorgt: "Sind Sie der nächste Jörg Kachelmann?", um gleich hinterherzuschieben: "Polizisten und Wissenschaftler: Bei Vergewaltigungsvorwürfen lügen Frauen häufig." Obwohl die Studie genau das Gegenteil belegt, zitiert Hoffmann selektiv diese eine Äußerung, "dass deutlich mehr als die Hälfte der angezeigten Sexualstraftaten vorgetäuscht" würde, um zu dem Schluss zu kommen: "Von einer hohen Zahl an Falschbeschuldigungen geht auch die Untersuchung ,Vergewaltigung und sexuelle Nötigung in Bayern', herausgegeben im Jahr 2005 vom Bayrischen Landeskriminalamt, aus." Hoffmann zitiert auch einen britischen Polizisten, der unter dem Pseudonym Inspector Gadget in seinem Weblog schreibt, "dass von zehn Vergewaltigungen, die unserer Dienststelle gemeldet werden, sich mindestens acht als Unfug herausstellen. Um fair zu sein, acht von zehn Irgendwas, die unserer Polizeidienststelle gemeldet werden, sind Unfug - warum sollte es mit Vergewaltigung anders sein?" Auch bei dem antifeministischen Verein Manndat dient die Umdeutung der BLK-Studie dazu, weitreichende politische Forderungen zu stellen.


Wie so oft, wenn die "taz" versucht, Männerrechtlern Kontra zu geben, bekommt sie ihre Fakten nicht ganz auf die Reihe. Zunächst einmal ist es Unsinn, wenn Ilse Lenz behauptet, die Studie des Bayrischen LKA belege "das genaue Gegenteil" meiner Präsentation. Diese These versucht sie damit zu stützen, dass die Zahl der Anzeigen wegen Falschbeschuldigungen so gering sei. Ironischerweise bekommt ein Chefredeakteur der so oft angeprangerten BILD hier die Fakten besser auf die Reihe als die "taz", wenn er den Inhalt der LKA-Studie zusammenfasst:

Mindestens (!) ein Fünftel bis zu einem Drittel der Vorgänge sei „zweifelhaft“ und aufgrund der Gesamtumstände (widersprüchliches Verhalten des Opfers vor oder nach der Tat, Erinnerungslücken, Fehlen von Spuren, widersprüchliche oder wenig detaillierte Aussagen, Alkoholisierung) eher als falsche Verdächtigung respektive Vortäuschen einer Straftat zu werten.

Trotz der hohen Zahl an zweifelhaften Anzeigen würden nur in den seltensten Fällen Verfahren wegen falscher Verdächtigung oder Vortäuschen einer Straftat eingeleitet, nämlich in der Regel nur dann, wenn das „Opfer“ ein Geständnis ablege. Selbst dann käme es häufig wegen schwerer psychosozialer Störungen des „Opfers“ zur Einstellung des Strafverfahrens.


Des weiteren tut Ilse Lenz so, als zitiere ich nur einen obskuren britischen Polizisten und eine singuläre Äußerung aus der Studie des Bayrischen LKAs. Schauen wir uns hierzu die zentralen Passagen meines Artikels noch einmal kurz an, die Ilse Lenz auf seltsame Weise überlesen haben muss:

Der Soziologe Dr. Eugene Kanin, der die Polizeiprotokolle einer Stadt in Indiana über einen Zeitraum von zehn Jahren hinweg überprüfte, fand dabei heraus, dass 41 Prozent aller behaupteten Vergewaltigungen dem Zugeständnis der Frauen selbst zufolge nie stattgefunden hatten. Als Kanins Team etwas später die Polizeiakten zweier größerer Universitäten untersuchte, stellten sich exakt 50 Prozent aller Anschuldigungen nach eigener Aussage der Studentinnen als falsch heraus. Alle Studentinnen wurden von einer Polizistin befragt; ihre Berichtigungen stimmten mit den Darstellungen der vermeintlichen Täter überein. Dabei kann Kanin nicht als frauenfeindlicher Chauvinist abgetan werden: Seine grundlegenden Studien über "sexuelle Aggressionen im männlichen Werbeverhalten" begannen schon in den Fünfzigern und werden heute noch in der feministischen Literatur zitiert.

(...) Der amerikanische Geschlechterforscher Warren Farrell berichtet in seinem Buch "Mythos Männermacht" folgendes: "Als die amerikanische Luftwaffe 556 Fälle von angeblicher Vergewaltigung untersuchte, gaben 27 Prozent der Frauen zu, gelogen zu haben (entweder kurz vor dem Test mit dem Lügendetektor oder nachdem sie ihn nicht bestanden hatten). Es gab aber auch Fälle, die unklar waren und von drei unabhängigen Personen genauer erforscht wurden. Die Gutachter richteten sich nach den 25 typischen Kriterien bei falscher Beschuldigung. Wenn alle drei zu dem Schluss kamen, dass keine Vergewaltigung vorlag, wurde der Fall entsprechend unter falscher Beschuldigung eingeordnet. (Es ging bei dieser Untersuchung nicht um Bestrafung, sondern um Forschung.) Das Resultat war, dass sich 60 Prozent der Vergewaltigungsanzeigen als haltlos erwiesen. Dr. McDowell, der Sonderbeauftragte der Luftwaffe, hatte Bedenken, seine Ergebnisse zu veröffentlichen, weil er dachte, sie träfen vielleicht nur auf das Militär zu und könnten nicht verallgemeinert werden. Daraufhin studierte er in zwei größeren Städten die Unterlagen der Polizei. Auch hier bestätigte sich, dass 60 Prozent der Anzeigen ungerechtfertigt waren, doch die Städte baten um Anonymität, weil sie politische Folgen fürchteten."

Am 26. Februar schließlich berichtete 2011 Sabine Rückert in der "Zeit" über die Hamburger Opferambulanz unter Professor Püschel, wo Opfer von Vergewaltigungen und anderen Gewalttaten ihre Verletzungen von Fachleuten dokumentieren lassen können, um so später vor Gericht ihr Recht zu bekommen. Allerdings berichtet Püschel von einem starken Anteil sogenannter "Fake-Fälle", bei denen Frauen sich selbst zugefügte Wunden präsentieren: "Früher sei man in der Rechtsmedizin davon ausgegangen, dass es sich bei fünf bis zehn Prozent der vermeintlichen Vergewaltigungen um Falschbeschuldigungen handelte, inzwischen aber gebe es Institute, die jede zweite Vergewaltigungsgeschichte als Erfindung einschätzten."

Viele Faktoren spielen mit hinein, wenn es darum geht, welche Häufigkeit an Falschbeschuldigungen eine Studie ermittelt. Dazu kann auch der Ort gehören, wo man diese Studie durchführt. So gelangte eine Untersuchung der "Washington Post" in verschiedenen Bezirken der USA zu dem Ergebnis, dass sich jede vierte erhobene Vergewaltigungsanzeige als "unbegründet" herausstellte – in manchen Bezirken lag die Quote aber deutlich höher. Als die Frauen von der Zeitung kontaktiert wurden, gaben viele von ihnen zu, dass sie gelogen hatten. Dafür nannten sie eine ganze Reihe an Gründen: Zwanzig Prozent logen, weil sie auf einen Ex-Freund wütend waren und sich an ihm rächen wollten. (Eugene Kanin gibt in seiner Studie als weiteres Motiv Rache für eine erlittene Abfuhr an.) Weitere zwanzig Prozent wollten damit eigene Schuld- und Schamgefühle kompensieren oder im Bekanntenkreis nicht als leicht zu haben gelten. Dreizehn Prozent befürchteten, schwanger zu sein, oder waren es tatsächlich und mussten eine Abtreibung rechtfertigen.

(...) Die enorme Bandbreite der von Fachleuten genannten Häufigkeit an Falschbeschuldigungen ist frappierend. So präsentierte der Sozialwissenschaftler Philip Rumney in der Zeitschrift "Cambridge Law Journal" eine Auflistung von Studien, die zwischen 1,5 Prozent und 90 Prozent an Falschbeschuldigungen ermittelten.

(...) Fest steht: Es gibt es zu viele Polizisten und zu viele Wissenschaftler, die von deutlich höheren Zahlen als jenen sprechen, die in der feministischen Propaganda verbreitet werden. Allerdings gilt auch hier, wie so häufig: Männerrechtler sollten nicht das entgegengesetzte Extrem wählen und nur die Forschungen im Munde führen, die zu den Extremwerten von 80 oder gar 90 Prozent gelangten. Eine radikale Strömung in der Geschlechterpolitik braucht nicht durch eine ebenso radikale Gegenströmung konterkariert zu werden. Notwendig ist aber öffentliches Bewusstsein dafür, dass die Rate an Falschbeschuldigungen etlichen Experten zufolge keineswegs so absurd niedrig ist, wie uns viele Feministinnen glauben machen wollen – und dass die Konsequenzen solcher Lügen für die betroffenen Männer erheblich sind.


Um diese Konsequenzen geht es. In der Regel handelt es sich, das hat auch die Studie des Bayrischen LKA ergeben, um massive Traumatisierungen. Wenn Ilse Lenz die Unzahl der Studien und Meta-Studien, die ich in meinem Artikel nicht nur zitiert, sondern stichpunktmäßig auch direkt verlinkt habe, schlicht unerwähnt lässt und so tut, als würde ich unseriöserweise nur einen einzigen Satz aus der breiten Forschungsliteratur herausgreifen, dann manipuliert sie ihre Leser auf eine Weise, die nahelegt, dass diese Traumatisierungen und ihre Häufigkeit weiterhin ein Tabuthema bleiben sollen. Das ist infam.

Aber natürlich gibt es auch bei diesem schmutzigen Artikel einen Silberstreifen: Bei den Feministinnen der "taz" liegen die Nerven inzwischen offenkundig reichlich blank, wenn sie nach Thomas Gesterkamp und Simone Schmollack jetzt in so schneller Folge bereits eine weitere Mitarbeiterin mit derartigen Böllern auf die neue Bürgerbewegung der Männer schießen lässt. Der feministische Monolog der letzten vier Jahrzehnte ist zuende. Ilse Lenz mag so selektiv zitieren wie sie kann – auch Falschbeschuldigungen bei sexueller Gewalt sind kein Tabuthema mehr.

Zum Schluss ihres Beitrages wird Ilse Lenz sogar unfrewillig komisch. Dort vertritt sie nämlich die These, dass "das neue Bild des Mannes als Opfer tendenziell frauenfeindlich" sei – und männerfeindlich noch dazu, da es "auf eine Homogenisierung und Entmündigung aller Männer" hinauslaufe. Konsequent zuende gedacht bedeutet dieser Satz nichts anderes als ein stillschweigendes Eingeständnis, dass das in den letzten Jahrzehnten durch sämtliche Medien gepeitschte Bild der Frau als Opfer männer- und frauenfeindlich zugleich ist: aus den von Ilse Lenz genannten Gründen.

Wer nur den Artikel von Lenz und der anderen Autoren liest, bekommt von den Akteuren der Männerbewegung natürlich einen schlechten Eindruck. Wer die Beiträge beider Seiten liest, dürfte sich von den Praktiken der feministischen Liga indes bald angewidert abwenden. Die "taz" setzt offenkundig darauf, dass aufgrund ihrer vergleichsweise hohen Auflage der Verbreitungsgrad ihrer irreführenden Artikel noch um einiges größer ist als der Verbreitungsgrad der feminismuskritischen Gegenrede. Im Zeitalter des Internets könnte sie sich täuschen.

Zum Weiterlesen bei diesem Thema: LKA Niederösterreich: "Vier von fünf Anzeigen sind erfunden" sowie den Leserbrief eines Juristen.

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Warum kann man nicht mal für Frauenfußball Reklame machen ...

... ohne auch hier bei jeder Gelegenheit in euphorische Gesänge über Frauen als die neue Gattung Übermensch anzustimmen? Typisch für die peinliche Selbstbeweihräucherung der Frauenfußballerinnen ("3. Plätze sind was für Männer") und viele unterstützende Zeitungs- und Radiobeiträge der letzten Tage ist beispielsweise ein Artikel der Zeitung "20 Minuten", den mir gerade ein Schweizer Leser zugesandt hat. Die Kurzfassung des Beitrags:

Simuliert wird kaum, gespuckt wird nicht und Rudelbildung vor der Schiedsrichterin gibts auch nicht (…) «Die Spiele sind fairer» (…) Fakt ist: «Die Spiele sind fairer, technisch hochstehend, es gibt weniger (brutale) Fouls, es wird weniger gemeckert und der Teamgedanke ist ausgeprägter» (...) Das ganze Spiel scheint irgendwie gesitteter. Fussball der Frauen hat mit dem Machosport der Männer nicht viel zu tun. (...) «Einen Ausraster wie denjenigen von Zidane beim WM-Finale 2006 wirds im Frauenfussball nie geben.» (…) Falls ein Tackling doch einmal eher die Beine als den Ball trifft, dann wird weniger lange liegen geblieben. Vielleicht sind Frauen auch einfach härter im Nehmen (...) Friedlichere Stimmung bei den Fans (...) Was man bei den Frauen auch höchst selten sieht, ist das bei Fussballern fast obligatorische Spucken. Brasiliens Star Marta würde das «niemals» machen. «Dieses Problem haben einige Männer, aber ich nicht», betont die 25-Jährige. Und auch eine andere «männliche» Unsitte lassen die Frauen sein: Das ewige Meckern beim Schiedsrichter. «Es steckt wohl noch eine ganz andere Passion im Frauenfussball», glaubt Daube. (...) Diesen Starkult, wie er bei den Männern vorgelebt wird, gibts nicht. «Der Teamgedanke ist viel wichtiger.» Womöglich wird auch darum beim Torjubel eher gemeinsam gejubelt, als dass der Torschütze sich einen «eigenen Jubel überlegt». (…) Da Frauenfussball gesitteter gespielt wird, scheint auch die Stimmung auf der Tribüne friedlicher. «Beim WM-Eröffnungsspiel in Berlin fielen mir die vielen Frauen und Familien auf. Alles war sehr friedlich», berichtet Daube, welche vor Ort war. Und ein Sicherheitsbeauftragter beim Stadion habe ihr strahlend gesagt: «So sollte es immer sein.»


Wollen wir da den Männerfußball nicht am besten gleich abschaffen und nur noch Frauen spielen lassen? Die treten bestimmt auch viel weniger den schönen Rasen kaputt.

Während ein angeblicher Vergleich des Frauenfußballs mit den Paralympics auf den Titelseiten des Boulevards skandalisiert wird, nehmen es die meisten Journalisten nicht einmal wahr, wenn ihre Lobpreisungen komplett ins Absurde umschlagen. Sicher, der Frauenfußball hat ein Problem: Trotz massiver Medienpropaganda interessiert sich kaum jemand wirklich dafür; man schaut es halt mehr aus dem Gefühl einer sozialen Verpflichtung heraus. Das macht Gender-Journalistinnen wie Simone Schmollack natürlich furchtbar traurig. Aber ob es als Gegenmittel wirklich hilft, sich mit derartig grotesken Lobeshymnen halb besoffen zu schreiben und gleichzeitig die Männer, die nun einmal leistungsstärker, kämpferischer und risikofreudiger sind, kontinuierlich in die Tonne zu treten? Gibt es hier ernsthaft die Hoffnung, dass die feministisch korrekte Fiktion irgendwann die Realität besiegt?

Eine passende Antwort auf Artikel wie den oben zitierten und das damit verbundene Aufstacheln zu Männerfeindlichkeit und Geschlechterkrieg liefert jetzt immerhin NOVO-Redakteur Matthias Heitmann: Mein Problem mit Frauenfußball. Wäre dies kein Artikel, sondern ein Kommentar in einem feministischen Diskussionsforum, hätte ihn die Blogwartinnen wegen mangelnder politischer Korrektheit garantiert schon auf hatr.org entsorgt und dort neben absurde Pöbeleien gestellt. Mit anderen Worten: Der Beitrag ist absolut lesenswert.

Wer danach immer noch Zeit hat: Das Thema wird auch im Forum von MANNdat diskutiert. "Mein Gott," schreibt dort einer treffend über die kontinuierliche weibliche Selbstüberhöhung, "wie tief müssen die Komplexe sitzen?"

Mittwoch, Juni 29, 2011

Egalia - die Zukunft unseres Schulsystems?

Im feministischen Schweden ist man noch immer überzeugt davon, dass Kindergarten und Schule unsere Jungen beim Start ins Leben deutlich bevorteilen. Als Gegenmaßnahme gibt es nun in Stockholm ein Pilotprojekt für die Kleinsten, bei dem wirklich bis aufs Letzte auf die Gleichheit der Geschlechter geachtet wird:

At the "Egalia" preschool, staff avoid using words like "him" or "her" and address the 33 kids as "friends" rather than girls and boys.

From the color and placement of toys to the choice of books, every detail has been carefully planned to make sure the children don't fall into gender stereotypes.

"Society expects girls to be girlie, nice and pretty and boys to be manly, rough and outgoing," says Jenny Johnsson, a 31-year-old teacher. "Egalia gives them a fantastic opportunity to be whoever they want to be."

The taxpayer-funded preschool which opened last year in the liberal Sodermalm district of Stockholm for kids aged 1 to 6 is among the most radical examples of Sweden's efforts to engineer equality between the sexes from childhood onward.

Breaking down gender roles is a core mission in the national curriculum for preschools, underpinned by the theory that even in highly egalitarian-minded Sweden, society gives boys an unfair edge.

To even things out, many preschools have hired "gender pedagogues" to help staff identify language and behavior that risk reinforcing stereotypes.

(...) Gender studies permeate academic life in Sweden. Bergkvist noted on her blog that the state-funded Swedish Science Council had granted $80,000 for a postdoctoral fellowship aimed at analyzing "the trumpet as a symbol of gender."

(...) Staff try to shed masculine and feminine references from their speech, including the pronouns him or her – "han" or "hon" in Swedish. Instead, they've have adopted the genderless "hen," a word that doesn't exist in Swedish but is used in some feminist and gay circles.

"We use the word "Hen" for example when a doctor, police, electrician or plumber or such is coming to the kindergarten," Rajalin says. "We don't know if it's a he or a she so we just say 'Hen is coming around 2 p.m.' Then the children can imagine both a man or a woman. This widens their view."


Sicher, Egalia ist bislang auch in Schweden nur ein einzelnes Pilotprojekt und nicht die Regel. Aber es liegt voll im gesamteuropäischen Gendertrend, der schon viele ehemalige Ausnahmefälle zur Regel gemacht hat. Schließlich gibt es auch nur vereinzelte "Sekten" wie AGENS, die solchen Entwicklungen entgegenstehen, und Ulrike Baureithel wird vereint mit dem WZB schon bald erklären, warum Kritiker der neuen geschlechterfreien Gesellschaft nur an psychischen Störungen leiden, die vielleicht näher ergründet werden sollten. Um Menschen, die so reaktionär sind, dass sie noch an die Existenz von "Männern" und "Frauen" glauben, kümmert sich vielleicht schon in zehn oder zwanzig Jahren der Gender-Psychiater – das zumindest scheint die feministische Wunschvorstellung zu sein.

Allerdings bedeutet "genderfrei" auch im feministischen Schweden nicht wirklich "genderfrei". Die "historische Unterdrückung der Frau durch den Mann" muss schon noch aufgearbeitet werden. Deshalb gibt es zum Beispiel am Internationalen Tag der Frau im schwedischen Kindergarten durchaus schon mal Butterbrötchen für die Mädchen, Knäckebrot für die Jungs. Das hilft den kleinen Angehörigen des Tätergeschlechts schließlich auch, sich auf ihr späteres Leben einzustellen.

Wie problemlos es dem Feminismus gelingt, gleichzeitig "Es gibt keine unterschiedlichen Geschlechter" und "Frauen sind die besseren Menschen" zu propagieren, ist durchaus bemerkenswert.

Time-Magazin: Why Women Are Better At Everything

Es hatte schon seinen Grund, warum ich mein erstes geschlechterpolitisches Buch "Sind Frauen bessere Menschen?" genannt habe. Vorstellungen, es gebe eine überlegene "Rasse" oder der Mann sei das höherwertige Geschlecht, gelten im Mainstream unserer Gesellschaft zu Recht inzwischen als völlig daneben. Was aber auch im Mainstream bestehen bleibt, ist das Bedürfnis irgendeine Gattung Mensch als neuen Herrenmenschen lobpreisen zu können - nur eben im "politisch korrekten" also derzeit im Zeigeist liegenden Rahmen. Eines der meistgelesenenen Magazine der USA liefert aktuell ein gutes Beispiel mit einem Beitrag, der ohne jede Ironie betitelt ist mit Why Women Are Better At Everything.

Japans Frauen kürzen Männern das Taschengeld

Japan ist eines der vielen Länder der Erde, die wir aufgrund bestimmter Klischeevorstellungen (hier: Geishas) noch für Patriarchate mit unterwürfigen oder unterworfenen Frauen halten. Auch dass man in radioaktiv verstrahlte Reaktoren nur Angehörige des entbehrlichen Geschlechtes schickt, trübt dieses Bild kaum. Wie es tatsächlich in Japan aussieht, berichtet jedoch heute die Financial Times:

Nur auf den ersten Blick haben in Japan Männer das Sagen. Sie dominieren Wirtschaft und Politik stärker als in Europa. Aber dafür zahlen sie einen hohen Preis: die Verfügungsgewalt über ihr sauer verdientes Gehalt. Ein japanischer "Salaryman", so der Terminus technicus für den pflichtbewussten Angestellten, der sich für Firma und Familie aufopfert, übereignet seine Arbeitskraft gewohnheitsrechtlich dem Arbeitgeber - und den Verdienst seiner Frau. Sie verzichtet auf Karriere, er erhält als Anerkennung ein Taschengeld.

Finanziell ist das kein guter Deal für Japans Männer. Denn je höher sich die Staatsschulden des Landes türmen, desto erbarmungsloser peitschen die heimischen Finanzministerinnen aus Angst um die Renten ihre Austeritätsprogramme durch. 2011 kürzten die Frauen - zusätzlich nervös geworden durch Erdbeben und Tsunami - ihren Männern das Taschengeld das vierte Jahr in Folge drastisch, um satte zehn Prozent auf durchschnittlich nur noch 36.500 Yen (320 Euro) im Monat.


Hier geht es weiter.

Jungenpolitik beinhaltet, was Mädchen denken?

Wer auch immer geglaubt haben mag, der vom Frauenministerium eingesetzte Jungenbeirat würde sich ausschließlich für Jungen einsetzen, wurde arg getäuscht. Neben dem sammeln von Erkenntnissen über Lebensentwürfe männlicher Jugendlicher, wird auch das Denken der Mädchen über Geschlechterentwürfe erforscht. Entsprechend umgekehrte Maßnahmen bei Mädchenstudien bleiben vermutlich ein Wunschtraum.


Christine Luka berichtet und kommentiert in ihrem Femokratieblog.

Dienstag, Juni 28, 2011

"Ausweitung der Debattierzone"

Männer stimmten mit ihren Füßen ab und hörten Frauen nicht zu, beklagte gestern Jutta Allmendinger auf der Veranstaltung des WZB. Wie es aussieht, wenn Frauen Männern zuhören, veranschaulicht heute Ulrike Baureithel in einem Beitrag der Wochenzeitung "Freitag".

Da Zeitung und Person sind nicht besonders bekannt sind, sollte ich sie wohl erst einmal vorstellen: Der "Freitag" ist das 1990 gegründete Nachfolgeblatt des Ost-Berliner "Sonntag", der DKP-nahen und von der SED finanzierten "Volkszeitung" sowie der Zeitung die "Tat", die sich ideologisch im Umfeld von DKP und KPD bewegte. Heute positioniert sich der "Freitag" zwischen "taz" und "junge welt"; geschlechterpolitisch kann das Blatt in Männern schon seit Jahren kaum etwas anderes sehen kann als Monster, Lachgummis oder Hindernisse bei der weiblichen Selbstentfaltung. Seine Auflage sank seit 1990 von 50.000 auf 15.000 Exemplare. Ulrike Baureithel, Jahrgang 1957, engagiert sich seit Jahrzehnten in der Frauenbewegung, forscht im Fach Gender Studies der Berliner Humboldt-Universität und ist Mitglied des Linksnet für linke Politik und Wissenschaft. (Dass es bei der Wissenschaft um Wahrheitsfindung gehen sollte und sie sich insofern nicht einer politischen Richtung unterordnen kann wurde hier offenbar vom Tisch gefegt.)

Muss ich nach dieser Vorstellung eigentlich noch viele Worte über den fraglichen Artikel verlieren? :-) Einige wenige sollten genügen. Die darin enthaltene Abwertung der ungeliebten Meinung kommt dermaßen mit der Brechstange daher, dass ich es jedem Leser gerne selbst überlasse, den Artikel zu analysieren – eben weil seine Rhetorik so hübsch anschaulich ist, verlinke ich ihn überhaupt. Spätestens wenn Baureithel AGENS als "Sekte" bezeichnet, macht sie überdeutlich, dass sie das Terrain der Sachdebatte lieber erst gar nicht betreten möchte, sondern es lieber bei herablassenden Anfeindungen belässt. Sachliche Argumente, das schreibt sie auch ganz offen, stellen für sie ohnehin nur eine Tarnung für Minderwertigkeitskomplexe, Angst und Aggressionen dar. Wer die Welt anders erfährt, als die feministische Ideologie ihm vorschreibt, der, das wird in jeder Zeile ihres Artikels deutlich, hat für Ulrike Baureithel ganz einfach ein psychisches Problem.

Im letzten Absatz ihres Textes ärgert sie sich dann allerdings doch darüber, dass sie sich über Kritiker des gegenwärtigen Systems zwar lustig machen kann, solange sie zu denen gehört, die die (Deutungs-)Macht innehaben, sie der Opposition mittlerweile aber nicht mehr völlig die Meinungsfreiheit abschneiden kann:

Zu anderen Zeiten wäre eine solche Veranstaltung von Feministinnen gestürmt worden. Dass sich die WZB-Chefin überhaupt genötigt sieht, Agens-Leuten ein Podium zu geben und sich mit ihren Argumenten auseinanderzusetzen, zeigt, wie sehr sich das gesellschaftliche Klima verändert hat.


Etliche Feministinnen, dafür ist dieser Artikel ein weiterer Beleg, möchten allzugerne, dass ihr bislang mehrere Jahrzehnte währender Monolog auch ein Monolog bleibt und das Entstehen eines Dialoges weiterhin vermeiden wird. Wie gut sind ihre Chancen?

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Frauenbeauftragte entlastet Angeklagten – nach fünf Jahren Knast

Der folgende Fall wird seit einigen Tagen in den Foren intensiv diskutiert:

Wie berichtet, wurde Horst Arnold vor fast zehn Jahren, am 24. Juni 2002, vom Landgericht Darmstadt zu fünf Jahren Gefängnis wegen Vergewaltigung verurteilt. Es stand Aussage gegen Aussage, wie im Kachelmann-Prozess. Das Darmstädter Gericht hatte der Frau geglaubt.

Horst Arnold saß die volle Strafe ab und beteuerte immer wieder seine Unschuld. Der Prozess wird nun vor dem Kasseler Landgericht neu aufgerollt. Die Frauenbeauftrage sagte, sie sei zum ersten Mal stutzig geworden, als Heidi K. einen Tag nach der angeblichen Vergewaltigung bei einem Lehrerinnen-Stammtisch äußerst lustig und munter war.

(...) Heidi K. versuchte dann, das Schulamt unter Druck zu setzen: Als Entschädigung für die mutmaßliche Vergewaltigung habe sie die Verbeamtung als Studienrätin, für die angebliche Giftattacke eine Stelle als Kon-Rektorin verlangt. Die Frauenbeauftragte merkte, dass Heidi K. offenbar immer wieder die Unwahrheit sagte: "Und Horst Arnold saß fünf Jahre im Gefängnis. Das ist doch Wahnsinn."


Hier findet man den vollständigen Artikel.

"So wird aus dem feministischen Monolog endlich ein Dialog"

Monika Ebelings Vortrag vor dem Zweiten Internationalen Antifeminismustreffen steht online. Ein Auszug:

Mich freut es, dass sich, hier in Ihrer schönen Schweiz, eine Interessengemeinschaft gegründet hat, die dem Feminismus ein „Anti“ voraussetzt. Wenn man dauerhaft und auf manchmal unaussprechliche Art und Weise die weibliche Macht zu spüren bekommt, wenn sie wie eine Naturgewalt über einen herfällt und Verwüstungen hinterlässt, dann muss das Widerspruch und Gegenrede erzeugen dürfen. So funktioniert Demokratie. Alles andere wäre ungesund und unterwürfig, ja fatalistisch.

Insofern möchte ich Ihnen erst einmal meine Anerkennung dafür aussprechen, dass Sie dieses Wagnis eingegangen sind, obwohl Sie wissen, dass die profeministischen Kräfte in unserer Gesellschaft ungleich größer, stärker, potenter und wirkungsvoller sind, als das bisherige Engagement einiger zersplitterter Männergruppen. Ich denke, Sie haben gerade deshalb herausfordernd gewagt sich „Interessengemeinschaft Antifeminismus“ zu nennen. Wie man sieht mit Erfolg.

Was mich jedoch deutlich wundert ist, mit welcher Vehemenz dieses „Anti“ bekämpft wird. Es muss fürchterliche Ängste hervorrufen, anders kann ich mir die irrationalen, ja destruktiven und undemokratischen Reaktionen mancher Menschen nicht erklären. In der Lehre gehören These, Antithese und Synthese zum guten Ton einer thematischen Auseinandersetzung, nur nicht in der Frauenfrage.


Hier findet man den vollständigen Text.

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Montag, Juni 27, 2011

"Tagesspiegel" berichtet über AGENS-Veranstaltung im WZB

Andrea Dernbach, die vergangene Woche noch verkündet hatte, der Antifeminismus renne womöglich längst offene Tore ein, wundert sich heute, warum das WZB überhaupt so massiv AGENS-Leute, also Kritiker der herrschenden Geschlechterpolitik, aufs Podium lasse. Ähnlich einseitig ist der Rest ihres Artikels gestrickt, aber dass Leute mit neuen Ansätzen erst mal einen Großteil der Medien gegen sich haben werden, wussten wir von Anfang an.

Die Debatte jedenfalls ist eröffnet. Und es kann keine Rede von dem sein, was Simone Schmollack kürzlich zu suggerieren versuchte: dass sich doch kaum ein Mensch für Feminismuskritik interessiere. Tatsächlich war der Saal berstend voll; heute Morgen mussten sogar die Anfragen weiterer Journalisten abgelehnt werden, weil auch der letzte Platz ausgebucht war. Weitere Berichte über die Veranstaltung werden folgen.

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"Der Antifeminist sieht sich als moderner Mensch"

In der Schweiz hält das Medieninteresse an den Feminismuskritikern an. Heute berichtet wieder einmal der Tages-Anzeiger:

Sein Familienmodell ist für Stüssi der Beweis, dass er und seine Mitstreiter nicht die Ewiggestrigen sind, zu denen die Gegnerinnen die IGAF gerne stempeln. «Wir sind moderne Männer, nicht Machos. Männer, die kochen und wickeln können und auch mal einen Knopf ‹aabüeze›.» Die Frauen, ist er überzeugt, seien die, die am meisten von den Antifeministen profitierten. In der Tat klingen einige Ideen, die Stüssi in Bern einbringen will, fortschrittlich: Er verlangt Vaterschaftsurlaub und mehr Teilzeitarbeit für Männer. Bei Trennungen soll das gemeinsame Sorgerecht üblich sein. «Wir müssen wegkommen von der Geschlechterpolitik.»


Im nächsten Absatz folgen die wirklich fortschrittlichen Ideen Stüssis, die auf eine radikale Gleichberechtigung beider Geschlechter hinauslaufen. Das erscheint der Tages-Anzeiger-Journalistin aber offenbar allzu fortschrittlich, weshalb sie diese Vorschläge als "Kehrseite" bezeichnet. Offenbar wollen etliche Frauen wirklich nur das Beste aus beiden Welten: Wenn es ihnen nutzt, dann Gleichberechtigung, wenn es aber um die weiblichen Privilegien aufgrund der althergebrachten Rollenverteilung geht, dann sollen die Elemente daraus beibehalten werden. Das Problem der Männerrechtler ist nicht, dass sie zu reaktionär wären, sondern dass sie für unsere Gesellschaft zu progressiv sind.

Hier findet man den vollständigen Artikel.

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Samstag, Juni 25, 2011

Erster Medienbericht über Internationales Antifeminismustreffen

Radio Basel berichtet als erstes (und angenehm sachlich).

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Tagesspiegel: "Immer mehr Männer wehren sich"

Mit der AGENS-Veranstaltung im Wissenschaftszentrum Berlin und dem heutigen Zweiten Internationalen Antifeminismus-Kongress als Aufhänger berichtet Andrea Dernbach im Berliner Tagesspiegel über das Erstarken der Männerbewegung:

Jenseits der Grantler und Wutbürger hat sich in den letzten Jahren (...) etwas verschoben: Während inzwischen von links bis rechts praktisch akzeptiert ist, dass der Präsenz von Frauen in Machtposition notfalls auch nachgeholfen werden muss, mit Quote oder ohne, wehren sich immer mehr Männer dagegen, dass in Teilen des sogenannten Privaten noch altes Denken herrscht.


Gut, letzeres ist nur ein vergleichsweise kleiner Teilaspekt der Anliegen von uns Männerrechtlern, aber den hat Andrea Dernbach immerhin erkannt. Lustig finde ich allerdings zwei Passagen ihres Artikels. Die eine:

Dabei haben selbst Antifeministen offenbar vom Feminismus gelernt: „Freiwillig wird von den Feministen und -innen niemand ein Iota von seiner Macht abgeben“, schreiben wütende Männer etwa auf der durchaus nicht antifeministischen Schweizer Website „männer.ch“, wo der Zürcher Kongress heftig debattiert wurde. Oder: „Wer mit dem Feminismus kollaboriert, wird Teil des Problems.“ Da sind sie, die Denkfiguren des traditionellen Feminismus: Der Blick auf sich selbst als Opfer ungerechter Verhältnisse, Selbstermächtigung, die Machtfrage.


Es ist lässt mich schon ein wenig grinsen, wenn antifeministische Statements gerade von Mitgliedern einer Organisation zitiert werden, deren Chef sich noch heute angestrengt von den Antifeministen distanziert und ihnen auf dem heutigen Kongress ausrichten möchte, "warum wir (!) ihre Meinung nicht teilen". Mit dem Wort "wir" scheint mir der gute Markus Theunert den Mund etwas arg voll zu nehmen. Die Mitglieder seines Vereins nehmen den Feminismus offenbar längst viel kritischer wahr als er selbst.

Gegen Schluss ihres Artikels liefert sich Andrea Dernbach allerdings einen echten Brüller:

Womöglich rennt der Antifeminismus längst offene Scheunentore ein.


Ich warte gerne einen Moment, bis Sie sich von Ihrem Lachanfall erholt haben ...

Mal überlegen: Sobald eine Gleichstellungsbeauftragte den Feminismus kritisiert, wird sie rausgemobbt. In der Piratenpartei feuert man regelrechte Intrigen ab, um Feminismuskritiker wegzuekeln. In allen anderen bekannten Parteien ist Feminismuskritik oder das Eintreten für Männerrechte nicht einmal vorgesehen. Ähnlich armselig sieht es in den allermeisten Medien aus. Zeitungen wie die "taz" blockieren sogar die Artikel renommierter Mediziner wie Dr. Matthias Stiehler, wenn diese an der feministischen Glaubenslehre rütteln und die Herrschaft des frauenunterdrückenden Patriarchats zu leugnen beginnen. Und Bürgerrechtler, die feminismuskritisch auftreten, werden in windigen Pamphleten als Rechtsradikale verleumdet, mit denen auf gar keinen Fall diskutiert werden dürfe. So stellt sich Andrea Dernbach das Einrennen offener Tore vor.

Richtig ist, dass die Frauenbewegung offene Tore einrannte. Ihr Erfolg basierte auf der von der von Männern entwickelten Pille über den von Männern geprägten Wandel der industriellen zur Dienstleistungsgesellschaft bis zu den weit überwiegend von männlichen Steuerzahlern getragenen immensen Fördergeldern für Frauen aller Art. Die Männerbewegung muss die verschlossenen Tore erst mit regelrechten Rammböcken aufbrechen. Wo sich eine Frau auf archaische Rollenmuster verlassen kann, um von Männern Hilfe zu erhalten, war die Vorstellung von Männern als Opfer (und Frauen als Tätern) in unserem kollektiven Denken bislang nicht vorgesehen. Dass die Männerbewegung heute überhaupt so weit ist, wie sie ist, war allein dem (von Männern erfundenen) Internet zu verdanken, womit die feministisch geprägten "Gatekeeper" in den Medien umgangen und Informationen zielsicher verbreitet werden können. Ohne das Internet hätten wir geschlechterpolitisch noch immer das Jahr 1993. So kommt jetzt aber auch eine sichtlich feminismusverliebte Journalistin im "Tagesspiegel" nicht mehr umhin, über die immer unübersehbare Tatsache zu berichten, dass wir Männer uns endlich zu wehren beginnen.

So zeichnet sich auch im ulkigen Schluss von Dernbachs Artikel deutlich ab, in welcher fortgeschrittenen Phase der Etablierung eines neuen Konzeptes wir uns mittlerweile befinden. Anfangs werden solche Konzepte immer ignoriert. Danach macht sich das Establishment darüber lustig. Wenn das auch nichts hilft, werden diese Konzepte erbittert bekämpft. Und zuletzt war eigentlich jeder immer schon dafür ...

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Auch Ägyptens Männer protestieren gegen Diskriminierung

Wie ich in vergangenen Jahren immer mal wieder in meinem Blog Genderama gezeigt habe, ist die Männerbewegung längst ein internationales Phänomen. Das trifft auch auf Länder zu, wo man weniger damit gerechnet hätte. Kaum können etwa in Ägypten politische Demonstrationen stattfinden, sind auch dort die Männerrechtler auf der Straße. Weniger überraschend – sie haben dieselben Probleme wie die Männer in Deutschland:

About ten men gathered on Tuesday in front of the Cabinet offices to protest the law which grants mothers child custody in cases of divorce. Rami Imam, a Television director, says fathers are allowed only three hours a week with their children when the mother has custody.

The men standing held a banner reading “Egyptian men’s revolution for changing family laws”. Walid Zahran, a lawyer and the founder of the Egyptian Men’s Revolution Movement, says they are planning on setting up an NGO to defend men’s rights and to fight for changing the family laws which only benefit women when it comes to child custody.


Hier geht es weiter.

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Familien- und Frauenministerin wegen Völkermord und Vergewaltigung verurteilt

Ich erinnere mich noch gut an meine Zeit in der Oberstufe: Damals hatten wir einen immer leicht hippiemäßig wirkenden Geschichtslehrer, der uns unter anderem die nicht nur damals voll im Zeitgeist liegende These nahezubringen versuchte, dass Frauen doch viel sanftere Staatsführerinnen sein würden, weil sie über eine Gebärmutter und damit einen ganz anderen Zugang für das menschliche Leben und seine Bedeutung verfügten. Dass die Wirklichkeit komplett anders aussieht als solche Haschischträume wurde aktuell wieder einmal bestätigt:

Jetzt hat das Uno-Tribunal für den Völkermord von Ruanda Nyiramasuhuko wegen des Massenmordes an den Tutsi verurteilt. Die 65-Jährige ehemalige ruandische Ministerin für Familie und Frauenförderung ist die erste Frau, die von dem Gericht im tansanischen Arusha wegen Beteiligung am Völkermord im Jahr 1994 schuldiggesprochen wurde. Die Richter sprachen sie auch schuldig wegen Vergewaltigung, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit.


Spiegel-Online und zahlreiche andere Medien berichten.

Auch generell waren Frauen am Völkermord in Ruanda ordentlich beteiligt.

Die trivialfeministische Phantasie der Erlösung der Menschheit durch moralisch höherstehende Frauen, die das menschenverachtende Patriarchat einfach nur mal ans Ruder lassen muss, erweist sich alles in allem als großer Flop.

"Diskriminierung, sagt sie, kenne kein Geschlecht"

Der Schweizer Tages-Anzeiger legt mit einem weiteren Artikel über Monika Ebeling nach.

Freitag, Juni 24, 2011

Tagesspiegel: "Hier ärgerliche Frauen, dort ausgelaugte Männer"

Ich wollte heute eigentlich gar nicht so viel bloggen, aber der "Sommer der Männerbewegung" hält einen ganz schön auf Trab. :-) Inzwischen interviewt der Berliner Tagesspiegel Monika Ebeling zu AGENS, der Dialogunfähigkeit des Feminismus und zum Überflüssig-Werden von Gleichstellungspolitik.

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Lesermail (Falschbeschuldigungen)

Zu diesem Beitrag von vorgestern hat mich inzwischen die folgende Lesermail erreicht:

Sehr geehrter Herr Hoffmann,

ich war der Jurist, der Sie 2007 auf die Studie "Vergewaltigung und sexuelle Nötigung in Bayern" des bayerischen LKA aufmerksam machte.

Ich freue mich sehr, dass durch Ihr Engagement die Erkenntnisse (nicht nur dieser Studie) mittlerweile in der Öffentlichkeit stärker zur Kenntnis genommen werden, auch durch den Artikel in der "Bild", wenn auch ohne Nennung Ihrer Mitwirkung bei der Verbreitung.

Ich bin heute immer noch ein aufmerksamer Leser Ihres Blogs und finde Ihre sachliche, unpopulistische Darstellung der rechtlichen Situation und öffentlichen Wahrnehmung der männlichen Bevölkerung sehr erfrischend!

Andererseits fällt mir beim Lesen Ihres Blogs auch immer wieder auf, wie sehr die öffentliche Wahrnehmung der Situation der Männer doch durch feministisch eingestellte Journalisten verzerrt dargestellt wird. Der Aspekt des falschen Vergewaltigungsvorwurfs ist hier ja nur einer von vielen.

Dass sich diese Falschdarstellungen denn auch in der Einstellung von Staatsanwälten und Richtern niederschlägt, konnte ich mittlerweile des öfteren in meinem Beruf verfolgen. Wenn man die Ermittlungen und Ermittlungsmethoden bei vermeintlichen Vergewaltigungsstraftaten verfolgt, kann man nur den Kopf schütteln, wie lange die Staatsanwaltschaft an obskuren Vorwürfen festhält, wie sachte die angeblichen Opfer mit ihren Widersprüchen konfrontiert werden, um ihre Gefühle nicht zu verletzen, und mit welcher Gleichgültigkeit die Folgen für die Beschuldigten ausser acht gelassen werden.

Auch im Berufsleben schlägt diese öffentliche Vorverurteilung mittlerweile seltsame Blüten. Mehreren meiner ehemaligen Studienkollegen, die an Universitäten arbeiten, wurde mittlerweile geraten, bei Besprechungen mit Studentinnen die Türen geöffnet zu lassen, um möglichen Vergewaltigungsvorwürfen keinen Raum zu geben.

Unter Kollegen ist auch der Rat verbreitet, sich nicht alleine in einen Aufzug zu begeben, der schon von einer Frau benutzt wird, um falschen Vorwürfen vorzubeugen.

Zu einem entspannten Zusammenarbeiten von Männern und Frauen trägt diese öffentliche Meinung also sicherlich nicht bei.

Aus meiner Referendarzeit ist mir noch eine einschlägige Szene im Kopf geblieben: Zwei Kollegen führten eine kurze, zwei- bis dreimonatige außerberufliche Liäson. Die Frau beendete diese Affäre, weil sie einen anderen Mann kennengelernt hatte. In der Folge fühlte sie sich sichtlich nicht mehr wohl in den Arbeitsgemeinschaften, an denen auch der mittlerweile Verflossene teilnahm.

Ein überaufmerksamer Ausbilder sprach die Frau daraufhin an, ob sie ihr Kollege belästigt hätte. Die Frau wich der Frage aus, bejahte diese nicht direkt.

Dennoch wurde der Mann präventiv in eine andere Arbeitsgruppe versetzt.

Einige Monate später, die Frau war mittlerweile wieder Single, wunderte sie sich mir gegenüber, weshalb ein weiterer Kollege auf Ihre Avancen nicht reagierte ...

Ich hoffe also, dass Sie Ihre Arbeit weiterhin so engagiert fortsetzten, auch wenn sie wohl dem Kampf gegen Windmühlen (und -beutel) gleicht. In der Realität ist mittlerweile vielen Männern bewusst, dass ihnen das öffentlich gezeichnete Bild von Männern schadet. Aufgrund des schon etablierten Meinungsverbots wehren sie sich (noch) nicht dagegen. Es braucht wohl noch viel an sachlicher journalistischer Tätigkeit, bis auch solche Missstände ohne Angst vor beruflichen Folgen an die Öffentlichkeit gelangen.

Neue Analyse entlarvt Thomas Gesterkamp als Hochstapler

Dass Thomas Gesterkamp (ein Autor der vom Verfassungsschutz beobachteten, linksextremen Zeitung "junge welt" und Unterstützer des "Bundesforum Männer") Gedankengänge als wissenschaftliche Expertise herausgibt, die mit seriöser Wissenschaft wenig bis nichts zu tun haben, hatte bereits Professor Walter Hollstein erklärt. Jetzt hat sich auch das Blog "Kritische Wissenschaft" (über das ich hier bereits berichtet hatte) mit Gesterkamps Pamphlet für die Friedrich-Ebert-Stiftung beschäftigt, in dem dieser nachzuweisen versuchte, dass die Männerrechtsbewegung politisch stark rechts verortet sei. Eine genaue Analyse entlarvt Gesterkamps Schrift indes als populistische Pseudowissenschaft. Der selbstverliehene wissenschaftliche Anspruch ist nichts weiter als dreiste Hochstapelei:

Quellenkunde und die Kunst des Bibliographierens sind elementare Bestandteile des wissenschaftlichen Arbeitens. Sie sind deshalb elementar, weil das Hauptkriterium einer wissenschaftlichen Arbeit die Nachvollziehbarkeit der darin gemachten Aussagen ist. Nachvollziehbar ist nur, was belegt ist. Thomas Gesterkamp belegt so gut wie nichts. Er füllt Seite um Seite mit Behauptungen darüber, was dieser oder jener gesagt haben soll, da und dort zu lesen sein soll, ohne dass er angibt, woher er sein Wissen nimmt. Er gibt seine Quellen nicht an. Wäre sein Text also als Seminararbeit eingereicht worden, er hätte dafür keinen Schein erhalten.

(...) Die schönste Stelle dieses „Werks“ findet sich auf Seite 11. Dort geht es Gesterkamp darum, u.a. Online-Foren als „Medium für Verschwörungstheoretiker“ zu brandmarken, und dies tut er mit einer bemerkenswerten Feststellung: „Hier kann jeder ‘posten’, was ihm gerade einfällt – und sich durch die Einträge Gleichgesinnter bestätigt fühlen. Ob der Inhalt durch Quellen belegt ist oder nicht, spielt im Gegensatz zum seriösen Journalismus keine Rolle“ (11-12). Wenn das Fehlen von Quellenangaben, wie Gesterkamp es hier nahelegt, dafür spricht, dass derjenige, der behauptet, ohne Quellen anzugeben, als Verschwörungstheoretiker enttarnt ist, dann qualifiziert sich Gesterkamp selbst als Verschwörungstheoretiker, denn seine Behauptungen über die Männerrechtsbewegung bleiben ausnahmslos unbelegt.


Ich halte die Bewertung von Gesterkamps Pamphlet als verschwörungstheoretische Schrift für sehr treffend, denn es ist eine "maskulistische Verschwörung", die hier durch solche unbelegten Behauptungen zusammenphantasiert wird. Und wie jeder Verschwörungstheoretiker hat auch Thomas Gesterkamp seine Jünger, die jedem seiner Worte ergriffen lauschen, ohne lange nach Belegen zu fragen. Dass sich hierzu inzwischen echte Wissenschaftler kritisch zu Wort gemeldet und auf diese Hochstapelei hingeweisen haben war insofern dringend notwendig. Gesterkamps Text war vermutlich als Beleidigung von Männerrechtlern gedacht, tatsächlich aber beleidigt er jeden, der an fundierter Wissenschaft Interesse hat.

Hier findet man die vollständige Analyse.

"Junge Freiheit" empfiehlt "Orgien für Anfänger"

Klingt komisch, ist aber so:

Immerhin nahm ich zwei gewichtige Erkenntnisse mit: Erstens kann ein schwarzer Herrenrock, mit dem ich bei konservativen Tagungen und Vorträgen nicht nur die vier bis sechs Augen der Damenwelt auf mich zöge, in einem anderen Rahmen verdammt spießig und betulich wirken; und zweitens folgt aus der Lehre, daß „alles relativ“ ist, noch lange nicht, daß auch „alles erlaubt“ wäre: Gerade dort, wo man besondere Freizügigkeit betont, kann ein striktes Reglement herrschen – man denke an Übliches wie die eifernd exerzierten Sprachregelungen von Gender-Aktivisten oder an eher Abseitiges wie den „Swingerclub-Knigge“ von Iris Bücker oder Arne Hoffmanns hilfreiches Handbuch „Orgien für Anfänger“.


Auf die nächste "Studie" der Friedrich-Ebert-Stiftung über "rechte" Elemente in meinen diversen Sex-Ratgebern freue ich mich jetzt schon. Ich bin sicher, mit ausreichend viel Phantasie wird man auch da irgendwas Lustiges finden.

"Quotenpolitik verletzt Grundgesetz und Demokratie"

Das Männermagazin Androgon hat Dr. Alexander Ulfig im Interview.

Linksextreme machen gegen Antifeminismustreffen mobil

Unbekannte haben in der Nacht auf Donnerstag an mehreren Orten in Winterthur illegale Plakate gegen das geplante Antifeminismus-Treffen von morgen Samstag angebracht. «Chauvis» müssten gestoppt werden, heisst es darauf. Das Treffen soll laut den anonymen Urhebern der Plakate im Hotel Zentrum Töss stattfinden. (...) Peter Gull, Sprecher der Stadtpolizei Winterthur, wollte den Versammlungsort im Zentrum Töss nicht bestätigen, räumte aber ein, dass die Stadtpolizei Winterthur mit der Igaf in Kontakt stehe und «die Sache im Auge behält».


Der Schweizer Tages-Anzeiger berichtet.

Der Aufruf, dass die Antifeministen um René Kuhn "eins aufs Dach" verdienten, wird währenddessen über die linksradikale Plattform Indymedia verbreitet.

Donnerstag, Juni 23, 2011

"Wir Frauen müssten jetzt drei Jahre lang schweigen"

Kurz vor ihrem Auftritt beim Zweiten Internationalen Antifeministen-Treffen hat der Schweizer Tages-Anzeiger Monika Ebeling im Interview.

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Umfrage: Fast ein Viertel der Männer fühlt sich benachteiligt – doppelt so viele wie Frauen

Während die Politik noch immer in ihrem feministischen Dornröschenschlaf vor sich hin schlummert, beginnen die Medien ganz allmählich aufzuwachen – zumindest in der Schweiz. Dort heißt es in einem Artikel von heute:

Während die Frauen neulich am Frauentag erneut für mehr Lohn trillerten, pfeifen die Schweizer Männer bald aus dem letzten Loch. Fast ein Viertel von ihnen gibt an, sich aufgrund ihres Geschlechts eher benachteiligt zu fühlen, für 12 Prozent ist die Benachteiligung sogar eindeutig. Bei den Frauen sind es heute nur halb so viele. (...) Es ist offensichtlich: Die Gleichstellungsfrage muss aus einer neuen Perspektive betrachtet werden – aus jener der Männer.


Hier fndet man den vollständigen Artikel.

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"Wie die deutsche Internet-Kinderpornosperre zustande kam – und zugrunde ging"

Ein Beitrag aus dem Blog des Informatikers Hadmut Danisch verbreitet sich derzeit wie ein Lauffeuer in diversen Blogs und Foren. Normalerweise finde ich es in solchen Fällen unsinnig, ihn hier noch ein weiteres Mal zu verlinken. Aber erstens weiß ich, dass hier auch Leute lesen, die von den gängigen Männerblogs und -foren praktisch überhaupt nichts mitbekommen; zweitens zeigt der Beitrag am Hause von der Leyen exemplarisch, wie Politik unter feministischem Einfluss immer wieder funktioniert – und warum das alles andere als vernünftig ist.

Es gibt in Hadmut Danischs Text zu viele zu lange treffende und an Einsichten reiche Absätze, als dass es sich lohnen würde, ausschnittsweise daraus zu zitieren. Ich empfehle deshalb, ihn hier vollständig zu lesen. Wobei: Wer von Internet-Technik und allem, was dazugehört, keine Ahnung hat, kann die ersten Absätze auch nur überfliegen. Exakt die geschilderten Mechanismen findet man auch in komplett unterschiedlichen Bereichen, in denen Männer feministisch geschulten Frauen beibringen müssen, dass es einfach sachlich nicht stimmt, was diese zu verstanden haben glauben. (Ich erinnere nur an Behauptungen wie: "Professor Amendt will die Frauenhäuser abschaffen, das zeigt doch, wie reaktionär der ist." Ähnlich wie Hadmut Danisch bei seinem Thema kann man da einfach nur noch ganz tief seufzen.)

Ab dem Satz

Ein drittes Problem war, daß das Ministerium, wie soll ich das jetzt formulieren, sehr „neo-industrie-feministisch” aufgestellt war.


geht es mit diesem für uns interessanten Teil des Textes richtig los.

Mittwoch, Juni 22, 2011

Falschbeschuldigungen: Wie Erkenntnisse Karriere machen

Als ich vor vier Jahren in meinem Blog Genderama über die vom Bayrischen Landeskriminalamt herausgegebene Untersuchung "Vergewaltigung und sexuelle Nötigung in Bayern" berichtete, die auf eine erschreckend hohe Rate von Falschbeschuldigungen in diesem Bereich hinweist, erreichten diese neuen Fakten gerade einmal einen relativ kleinen Kreis von Männerrechtlern.

Als ich vor ein paar Wochen dieselbe Studie in meinem "eigentümlich frei"-Artikel zu diesem Thema erwähnte, verzeichneten ihn die Blogcharts am nächsten Morgen als einen der am fraglichen Datum meistgelesenen in sämtlichen deutschen Blogs.

Und siehe da: Heute berichtet Nicolaus Fest in der BILD-Zeitung darüber.

Dabei gelangt Fest zu dem Fazit, die Studie werfe

ein Licht auf ein Thema, das bisher in der öffentlichen Diskussion kaum eine Rolle spielt: Den eklatant hohen Missbrauch des Vergewaltigungsvorwurfs durch Frauen, der allerdings so gut wie nie geahndet wird. Davon reden die FeministInnen leider nie.


Eben wegen solcher Redetabus in der komplett einseitig geführten Geschlechterdebatte gibt es inzwischen die Männerbewegung mit Gruppen wie MANNdat, der IGAF und AGENS. Und aus demselben Grund versuchen Feministinnen und Feministen bis hin zu Mitgliedern des "Bundesforums gegen Männer" derart verbissen, diese unliebsamen Kritiker zu diskreditieren und mundtot zu machen. Damit über bestimmte Verbrechen auch weiterhin nicht offen geredet werden kann. Auch das "Bundesforum" macht um solche Probleme, von denen zahllose Männer betroffen sind, einen gigantischen Bogen, der allein seiner Selbstverpflichtung zur feministischen Korrektheit verschuldet ist.

Die ersten aufstachelnden Reaktionen ...

... gegen die AGENS-Veranstaltung im Wissenschaftszentrum Berlin erfolgen inzwischen in erwartungsgemäß polemischem Tonfall von einem Genderstudien-Blog der Berliner Humboldt-Universität sowie dem deutschen Frauenrat. Auf Facebook ruft derweil das "Missy Magazin" zu feministischer Unterstützung auf.

Wie das WZB mittlerweile verlauten lässt, ist eine Anmeldung zu der Veranstaltung jetzt doch unbedingt erforderlich. Dann hat man wohl auch einen besseren Überblick über die Gefechtslage.

Deutschlandradio: "Goslar ist überall"

Sie habe eben "ihren eigenen Kopf", sagte die Gleichstellungsbeauftragte Monika Ebeling - als sie noch kommunale Gleichstellungsbeauftragte in Goslar war. Inzwischen wurde so mancher Staub aufgewirbelt, eben weil Frau Ebeling ihren eigenen Kopf hat. Vor allem aber, weil sie ihn auch benutzte.

Dass der Rat der Stadt die höchst engagierte Sozialdemokratin und gleichstellungspolitisch zukunftsweisend offene Vertreterin ihrer Zunft aus ihrem Amt entfernte, ist - nüchtern betrachtet - demokratisch legitimierte, verwaltungsjuristisch legale Praxis sowie eine Sache der organisierten Mehrheiten. In seinen Begründungen und Hintergründen allerdings offenbart diese Abwahl in der Provinz vor allem ideologisches Denken in erschreckend durchsichtigem, politisch korrektem Vollzug.


Hier geht es weiter.

Dienstag, Juni 21, 2011

Türsteher genervt: Frauen immer gewalttätiger

Die Schweizer Türsteher haben mit gewalttätig auftretenden Frauen inzwischen dasselbe Problem wie männliche Opfer häuslicher Gewalt: Sie müssen einstecken, dürfen sich aber nicht wirklich verteidigen, weil sie dem falschen Geschlecht angehören:

Selbst Handgreiflichkeiten sind keine Seltenheit – und werden von den Türstehern gefürchtet. «Frauen sind unberechenbare Kämpferinnen. Unsere Mitarbeiter wurden schon mit High Heels getreten und gebissen und auch Haarereissen oder Kratzen gehört dazu», erzählt Ralph Roos, Geschäftsführer von Novaprotect. Rolf Bähler vom Berner Club Bonsoir kennt die Partyszene: «Einige junge Frauen spielen den ­Frauenbonus an der Türe gnadenlos aus. Sie wissen, dass der Türsteher sie nicht wie einen Mann anpacken darf, wenn sie sich daneben aufführen.»


Besonders bemerkenswert an dem Artikel ist eine der Begründungen für die zunehmende Frauengewalt: "ein gesteigertes Selbstbewusstsein" des weiblichen Geschlechts. Na, dann weiß die Männerbewegung ja jetzt, wie sie ihrem wachsenden Selbstbewusstsein Ausdruck verleihen soll ...

Zum selben Thema gibt es eine aktuelle Nachricht über selbstbewusste Mädchen (12 und 13 Jahre) in Lübeck: Bewaffnete Teenagerinnen prügeln Toilettenfrau zu Boden. Ja, das wollten wir doch: Grrrrrl-Power! Böse Mädchen! Macht alle mit!

Schweizer Medien laufen sich für Zweites Internationales Antifeminismustreffen warm

Einen fairen TV-Beitrag über die IGAF von drei Minuten Länge und mit deutschen Untertiteln findet man hier.

Währenddessen berichtet die Neue Zürcher Zeitung über Monika Ebeling und ihren Auftritt am nächsten Wochenende.

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Montag, Juni 20, 2011

Piratenpartei: "Die Katze ist aus dem Sack"

Von 2009 bis 2011 leitete Kevin Fuchs die "AG Männer" in der Piratenpartei. Jetzt erklärte er, für viele überraschend, seinen Austritt. Im Interview mit eigentümlich frei erklärt er seine Beweggründe – und offenbart einen erhellenden Einblick in das Innenleben dieser Partei, die manchem in den letzten Jahren als liberale Hoffnung erschien.

Kachelmann fordert Haftstrafe für Falschbeschuldigerinnen

Das ausführliche Interview der Schweizer "Weltwoche" mit Jörg Kachelmann steht inzwischen online. Es ist ein langer Text, und Kachelmann nimmt dabei kein Blatt vor den Mund. Ein Auszug:

Weltwoche: Haben Sie eine Erklärung, warum die Justiz derart einseitig gegen Sie vorging?

Kachelmann: Ich bin nicht alleine. Es gab und gibt eine Unzahl von Fehlurteilen bei Sexualstraftaten. Hunderte sitzen mutmasslich unschuldig in deutschen Gefängnissen. Die Einseitigkeit ist eine Modeerscheinung, die durch mich nur breiter bekannt wurde.

Weltwoche: Fairerweise muss man anmerken: Welcher Richter kann es sich leisten, eine Frau, die behauptet, vergewaltigt worden zu sein, als Lügnerin zu bezeichnen? Dieser Richter würde von Journalisten und Feministinnen umgehend zum Verbrecher erklärt.

Kachelmann: Es ist in Deutschland der angeblichen Feministin Alice Schwarzer tatsächlich gelungen, einen fundamentalistischen Konsens herzustellen, auch und gerade in den Medien. Sie hat den Weg bereitet, der von einer frauenfeindlichen Justiz, die es vor dreissig Jahren unbestritten gab, zu ihrem Gegenteil führte. Früher hiess es bei Vergewaltigungen, die Frau hätte halt kein kurzes Röckli tragen sollen. Heute ist, genauso verbrecherisch, der umgekehrte Fall verbreitet. Der Mann ist dem Vergewaltigungsvorwurf fast hilflos ausgeliefert. Er wird von einer wachsenden Zahl von Frauen als Waffe benutzt. Es gibt Experten, die sagen, dass ein Drittel aller Vergewaltigungsanzeigen vorsätzlich zu Unrecht erhoben wird, andere Experten sagen, es sei sogar die Hälfte. Es funktioniert wunderbar. (...)

Weltwoche: Sie gründen eine Stiftung? Glauben Sie, das nützt?

Kachelmann: Man wird sehen. Mein Ziel ist, dass die wirklichen Vergewaltiger eingesperrt werden. Aber es sollen auch die Frauen ins Gefängnis, die zu Unrecht einen Mann beschuldigt haben. Es gibt heute nur komplett lächerliche Strafen für Frauen, die eine Vergewaltigung erfinden, um sich an einem Mann zu rächen. Meistens gibt es noch nicht einmal eine Strafe. Wenn sich herausstellt, dass die Anschuldigung haltlos ist, wird das Verfahren oft einfach nur eingestellt, und gegen die Frau wird nicht weiter ermittelt, obwohl Falschanschuldigung ein Offizialdelikt ist. Das sind dann oftmals die Fälle, die in den Statistiken als «ungeklärt» auftauchen und wo eine Frau Schwarzer dann sagt: «Da ist wieder ein Vergewaltiger davongekommen!»

Donnerstag, Juni 16, 2011

Renommierte Bildungsforscherin beklagt manipulative "Studie" der GEW

Thomas Gesterkamp und die Friedrich-Ebert-Stiftung scheinen nicht die einzigen Akteure zu sein, die feministische Ideologie als Wissenschaft verbrämt an den Mann (und vor allem die Frau) bringen wollen. Derselbe Vorwurf ergeht inzwischen gegen die "Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft" (GEW), die mit ihrer als "Studie" herausgegebenen Schrift "Bildung und Geschlecht" die Benachteiligung von Jungen im Schulunterricht wegdiskutieren möchte. Diese Schrift wurde von dem der Männerbewegung nahestehenden Blog "Critical Science" allerdings nicht nur erbarmungslos als Missbrauch von Wissenschaft zerpflückt, dessen Verfasser Michael Klein forderte die Verantwortlichen für diesen Manipulationsversuch auch zur Rechtfertigung auf, was er durch eine E-Mail-Kampagne unterstützt:

Seit die Studie (...) näher untersucht wurde und dabei eine große Zahl von Fehlern, Unredlichkeiten und falschen Behauptungen zu Tage getreten ist, sind die Verantwortlichen auf Tauchstation gegangen. Schreiben von science watch an Anne Jenter und Ulf Rödde, die für die Studie verantwortlich sind, mit der Bitte, eine Reihe von Fragen, die die Studie aufgeworfen hat, zu beantworten, haben bislang nur zu dem Verweis von Ulf Rödde geführt, dass Anne Jenter hauptverantwortlich ist. (...) Macht also alle mit. Sagt es weiter. Verschickt die Mail an Bekannte, damit diese sich auch beteiligen können. Es geht darum, öffentliche Organisationen wie die GEW an den Maßstäben zu messen, die sie so gerne an andere anlegen. Es geht darum, die Wissenschaft aus den Fängen von Ideologen zu befreien, und es geht darum, durch öffentliche Kontrolle die Verbreitung falscher Informationen in Zukunft zu verhindern oder doch zumindest mit Kosten zu belegen.


(Diese Mailkampagne scheint übrigens durch immense Beteiligung gestützt zu werden.)

Wie gehen nun die Ideologen, die sich im herrschenden System eingegraben haben, normalerweise mit solcher Kritik um? Sie ignorieren sie – oft mit dem Scheinargument, sämtliche Kritiker dieser Form von Neosexismus seien "rechts" und damit nicht diskursfähig, was seinerseits durch wissenschaftlich ebenso fadenscheinige, ideologische Pamphlete gestützt werden soll. Hier beißt sich die Katze also in den Schwanz. Allerdings scheitert diese Strategie spätestens, sobald sich eine hierzulande durchgehend angesehene Bildungsforscherin wie Heike Diefenbach ebenfalls zu Wort meldet und die Kritik an der GEW in einem offenen Brief unterstützt, der an Klarheit nichts zu wünschen übrig lässt. Tatsächlich ist dieser Brief so lesenswert (und auch nicht unanständig lang), dass ich hier keine Absätze daraus als Zitat herausgreifen, sondern Ihnen die vollständige Lektüre absolut empfehlen möchte.

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Vermischtes

Jörg Kachelmann kündigt an, eine Stiftung für die Opfer von Falschbeschuldigungen sexueller Gewalt zu gründen. Die mutmaßliche Täterin in seinem eigenen Fall, die noch während des Prozesses erklärte, eine Verletzung ihrer Anonymität sei für sie schlimmer als die angebliche Vergewaltigung, ist aufgrund eines von ihr gegebenen Interviews heute auf den Titelseiten der BILD, der BUNTE, der Münchner Abendzeitung, der Hamburger Morgenpost, des Kölner Express und des Berliner Kurier zu sehen. Einen informativen Artikel über Dinkels Attacken auf Kachelmann findet man hier. (Absurderweise wird ihr Nachname noch immer von fast sämtlichen Medien weggelassen, während Dinkel gegen den namentlich bekannten Jörg Kachelmann mit den aggressivsten Vorwürfen und Unterstellungen zu Felde ziehen kann.)

Das Umweltjournal berichtet über ein bedenkliches Verständnis von Gleichstellungspolitik in der thüringischen Stadt Gera.

Die britische Daily Mail betitelt einen Artikel Sandra Parsons mit Feminism is so passe. It's the boys who need help now. Darin heißt es: "Nichts wird mich davon überzeugen, dass Jungen von Natur aus dümmer als Mädchen sind. Nein, der Grund, weshalb Jungen Mädchen hinterherhinken ist, dass sie diejenigen sind, die diskriminiert werden. Sie sind es, die das System zurückhält."

Mittwoch, Juni 15, 2011

Berlin: AGENS reißt die Mauer ein

Nanu, werden Sie sich vielleicht nach dieser Überschrift sagen: Kommt AGENS damit nicht über zwanzig Jahre zu spät? Gewiss, es war bekanntlich im Jahr 1989, als die Berliner Mauer fiel, die etliche Familien auf unmenschliche Art voneinander trennte – ein in Stein gehauener politischer Skandal, der in zahllosen Büchern, Artikeln und TV-Berichten angeprangert wurde. AGENS geht es aber darum, dieselbe Aufmerksamkeit auf eine neue, unsichtbare Mauer zu richten, die Familienmitglieder auf nicht weniger unmenschliche Weise voneinander trennt und für manchen genauso unüberwindlich ist wie damals das Monstrum an der innerdeutschen Grenze. Es geht um die juristische Mauer, die täglich 400 Kinder zu Scheidungskindern macht, sich in der Regel zwischen diese Kinder und ihre Väter schiebt. 400 Kinder pro Tag: Eine unerhörte und bislang vielfach ungehörte Zahl.

Diese neue Mauer ist nicht weniger durch eine verheerende Ideologie entstanden als die alte. Und für viele sieht sie ebenso unüberwindlich aus, wie die Berliner Mauer noch in den achtziger Jahren aller Welt erschien. Wann diese neue Mauer fallen wird, kann heute noch niemand sagen. Aber AGENS wird sie schon einmal symbolisch zum Fall bringen und damit viele überhaupt erst auf dieses Bestreben aufmerksam machen. Und welcher Ort wäre dafür besser geeignet als der Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor und welcher Tag besser als der 17. Juli? (Vermutlich jeder und keiner, mailte mir hierzu inzwischen ein Leser meines Blogs, aber wir wollen uns mal nicht von Details aufhalten lassen.)

Dort steigt ab 14:00 Uhr unser "Event 400": ein Happening, bei dem eine Mauer aus 400 Steinen umstürzen und 400 bunte Luftballons als Zeichen von Freiheit, Hoffnung und der Überwindung von Grenzen in den Himmel steigen werden. Was bei dieser Veranstaltung sonst noch auf Sie wartet? Kommen Sie doch einfach vorbei und schauen Sie zu! Insbesondere Trennungskinder und -väter laden wir zur aktiven Teilnahme ganz herzlich ein.

Hier finden Sie den AGENS-Flyer zum Mauerfall.

Natürlich freuen wir uns auch sehr, wenn Sie diese Einladung oder einen Link darauf so weit wie möglich verbreiten.

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Dienstag, Juni 14, 2011

SPD: "25 Jahre Frauenquote sind genug"

Ein altgedienter SPD-Mann hat "den problematischen Weg der SPD zur Quotenpartei" dicke.

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LKA zu sexueller Gewalt: "Vier von fünf Anzeigen entpuppen sich als erfunden"

So kann's kommen: Vor ein paar Tagen warne ich noch davor, als Männerrechtler beim Thema "Falschbeschuldigungen bei sexueller Gewalt" mit, wie ich glaubte, "Extremwerten" von achtzig Prozent hausieren zu gehen, da lese ich heute bereits von einem weiteren Polizeibeamten, der exakt diese hohe Rate bestätigt:

„Wir gehen jeder einzelnen Anzeige genauestens nach, damit absolut kein einziger Fall untergeht“, betont Leo Lehrbaum, Leiter der Gruppe „Sitte“ des Landeskriminalamts NÖ. Täglich ist er mit den verschiedensten tragischen Formen von sexuellem Missbrauch konfrontiert und weiß, wie sehr die Opfer oft noch Jahrzehnte später unter den psychischen Folgen leiden. (...) Dennoch, unabhängig aller realen Missbrauchsfälle, hat er im Rahmen seiner Erhebungen in letzter Zeit eine bedenkliche Entwicklung festgestellt. „Durchschnittlich vier von fünf Anzeigen entpuppen sich nach den Befragungen als erfunden!“

(...) Noch nachdenklicher machen ihn Vorfälle, wo junge Frauen, eine Vergewaltigung vortäuschen, um einer Bekanntschaft etwas „auszuwischen“, weil sie abgewiesen wurden oder sich die Beziehung nicht nach ihren Vorstellungen entwickelt hat. (...) Die Anzeigerinnen sind sich oft gar nicht bewusst, dass sie eine schwere Straftat mit solchen „Fantasien“ begehen.


Wie sollten sie auch? Solche Straftaten und ihre erschreckende Häufigkeit werden in den feministisch korrekten Medien praktisch nie als ernstzunehmendes Problem behandelt. Und Männer als Opfer sexueller Gewalt durch Frauen (wozu auch Falschbeschuldigungen gehören) sind ja ohnehin ein Tabu.

Hier findet man den vollständigen Artikel.

Sonntag, Juni 12, 2011

Lesermail: Vom "lila Pudel" zum Männerrechtler

Normalerweise veröffentliche ich in diesem Blog keine Mails, die vor allem aus positivem Feedback zu meiner journalistischen und politischen Arbeit bestehen. Das wirkt leicht wie Selbstbeweihräucherung und bringt dem Leser wenig bis nichts an neuen Erkenntnissen. Für eine Veröffentlichung geeignet finde ich aber die folgende Zuschrift wegen der darin ausführlich geschilderten biographischen Entwicklung des Verfassers:

Lieber Herr Hoffmann,

ich lese gerade Ihr »Männerbeben« und freue mich sehr, dass das Erscheinen eines solchen Buches heute möglich ist. Ich bin dreieinhalb Jahre älter als Sie, nach sozialwissenschaftlichem Studium in der IT-Branche tätig, geschieden, zwei Kinder, und die Thematik, die Sie sehr überzeugend und aufschlussreich verhandeln, begleitet mich mein ganzes Leben. Ich werde Ihnen das hier und jetzt nicht im Detail auseinandersetzen, aber ich denke, dass ich ein recht typischer Betroffener weiblichen Abwertungsverhaltens bin.

Zunächst das Opfer einer Mutter, die selbst das Opfer eines Lazarett- und Hungerlager-Wracks des Zweiten Weltkriegs gewesen ist, sowie eines duckmäuserischen Vaters, der den Psychoterror, der in meinem Elternhaus von meinem ca. zwölften bis zwanzigsten Lebensjahr von der Mutter ausgeübt wurde (ohne dass diese Mutter übrigens im ideologischen Sinne Feministin gewesen wäre – sie wär einfach Lehrerin mit ausgeprägtem Hang zur Besserwisserei), ohne den Hauch eines Aufbegehrens entschuldigt und gerechtfertigt hat, sodann zehn Jahre lang (bis zum Ende meines Studiums) vollständig beziehungsunfähig, weil ich mit einer vollständig ruinierten männlichen Selbstachtung ins Erwachsenenleben gestartet bin. Zeitweise Angehöriger einer profeministischen Männergruppe – vom Typ lila Pudel, weil es damals schlicht nichts anderes gab, wenn man sich mit männlichen Identitätsproblemen auseinandersetzen wollte, und im Umfeld sozialwissenschaftlicher Fachbereiche natürlich mit dem Piranhabecken des lokalen Radikal- und weniger Radikalfeminismus zwangsläufig vertraut.

Anschließend zehn Jahre Ehe (und zwei Kinder) mit einer Osteuropäerin, die sehr stark zwischen Anhänglichkeit und emotionalem Terror changierte – aber hier zumindest am Ende eine konstruktive und einvernehmliche Trennung nach Mediation mit hälftig geteilter Zuständigkeit für die Kinder – also immerhin kein abservierter Vater und ein konstruktiver Umgang mit der Ex. Aber auch in dieser Zeit zeitweise Mitglied eines Elterninitiativkindergartens, in dem eine milde (eher mitleidige) Form der Männerverachtung recht verbreitet war – so in der Art »(Stoßseufzer) Wir wissen ja, dass die Männer nichts taugen, aber wir mögen sie trotzdem und arrangieren uns halt damit.«

Das, was sie in Ihrem Buch beschreiben, gehört für mich somit seit knapp fünfunddreißig Jahren zum biografischen Hintergrundrauschen – so lange, dass ich fast nichts anderes kenne und eigentlich immer nur private Nischen gefunden habe, um das einigermaßen abzuwettern. Die (Wieder-)Gewinnung meiner zuerst familiär beschädigten und sodann kontinuierlich unter »kultureller Last« stehenden männlichen Selbstachtung ist für mich ein Lebensthema, das nahezu meine gesamte Biografie eingefärbt hat – und auch jetzt wieder eine Rolle spielt, da ich erst einmal eine neue Partnerin finden muss, die in der Lage ist, einen Teilzeitvater zu verkraften, dessen Loyalität zu erheblichen Teilen den eigenen Kindern gehört.

Ich freue mich auch, dass Sie eine gemäßigte Position zum Thema einnehmen und nicht Radikalismus mit Radikalismus zu vergelten suchen – die moderne Gesellschaft ist von Anfang an eine, die vom Thema der Emanzipation getragen wird, und diesem »Projekt« fühle ich mich verpflichtet, auch wenn die Frauenbewegung ihren emanzipatorischen Impuls mittlerweile erschöpft hat und zu einem reaktionären Establishment degeneriert ist.

Und jetzt schicken Sie mir doch bitte noch Ihre Kontoverbindung, denn Ihr erstes Buch zum Thema hätte ich gerne auch noch. Und falls Sie ein weiteres Buch zum Thema schreiben, werde ich das blind im Handel vorbestellen.

Männerbewegung: Wo bleiben die Schwulen?

Der schwule Männerrechtler Matthias Buser versucht in einem Beitrag für die "AG Männer" der Piratenpartei zu ergründen, warum sich viele andere Schwule für die Gleichberechtigung ihres Geschlechts so zurückhaltend engagieren:

Während Lesben in der Frauenbewegung von Anfang an eine wichtige Rolle spielten, hält sich das Interesse der Schwulen an der Männerbewegung in Grenzen. Das ist schade, da schwule Aktivisten ausgezeichnet vernetzt und in Sachen Lobbyarbeit erfahren sind und somit eine willkommene Unterstützung böten.

Die magere Beteiligung von Schwulen an der Männerbewegung liegt meinem Eindruck nach an einer ganzen Reihe von Gründen. Es beginnt schon damit, dass Schwule oft vergessen, dass sie nicht nur schwul, sondern auch Männer sind. Logischerweise fühlen sie sich dann auch nicht angesprochen. Auch ich habe mich lange Zeit überhaupt nicht als Mann definiert, sondern als Schwuler. Auf Mannsein hatte ich bei dem schlechten Image, das Männern anhaftetete, und auf die Vorwürfe und die Rolle des Sündenbocks nun überhaupt keine Lust. Schwule galten ja immerhin noch als Opfer wie die Frauen und Opfersein war gut. So wurde es einem vermittelt. Die Täterrolle überließ ich gerne den Heteromännern. Schließlich waren es ja auch heterosexuelle Jungen, unter denen ich als Kind und als Jugendlicher gelitten habe. So konnte ich mich in die Illusion flüchten, dass mich als Schwuler das alles gar nicht betrifft und die Welt war für mich vorerst in Ordnung. Ich bin mir sicher, dass ich nicht der einzige Schwule war, der diese Strategie wählte.


Hier geht es weiter.

Fußball: Gewalt kein männliches Privileg

Die "taz" interviewt Deutschlands renommiertesten Fan-Forscher Gunter Pilz über weibliche Holligans und erhält dabei Antworten, mit denen die Interviewerin in dieser Deutlichkeit offenbar selbst nicht gerechnet hat. Ein Auszug:

taz: Fingernägel kommen im Fußball eher weniger zum Einsatz, aber so brutal wie die Männer gehen die Frauen doch wohl nicht miteinander um.

Pilz: Oh doch, das täuscht. Frauenfußball ist ganz schön körperbetont geworden, was die Zweikämpfe angeht. Zudem wird Frauenfußball immer athletischer, da wird sich in den kommenden Jahren also noch einiges tun.

taz: Frauen sind also gar nicht weniger gewalttätig als Männer?

Pilz: Gewalt ist nicht das Privileg des männlichen Geschlechts, sondern hängt davon ab, in welchem Handlungssystem man sich bewegt. Wenn ich erfolgreich sein will, erreiche ich das nicht, indem ich lieb und nett bin. Wenn man andere Bereiche anschaut – häusliche Gewalt etwa – dann ist sehr deutlich, dass Frauen ähnlich gewalttätig sind wie Männer. Und was etwa psychische und verbale Gewalt wie Mobbing angeht, da sind Frauen den Männern haushoch überlegen.


Hier findet man das vollständige Interview.

Wie für Gewalt im Frauenfußball und Gewalt gegen Männer in der ideologisch bislang eigentlich unverdächtigen Apotheken-Kinderzeitschrift "Medizini" regelrecht Reklame gemacht wurde, zeigte vor einigen Tagen Ellen Kositza in der Zeitschrift "Sezession" (Achtung: rechts von der RAF).

SPD will alleiniges Sorgerecht für unverheiratete Mütter

Nachdem sich die Bundesjustizministerin zum Sorgerecht bei nicht verheirateten Eltern positioniert hat, haben die SPD-Justizminister auch einen Vorschlag eingebracht. Mit Ruhm hat sich die SPD nicht bekleckert.


Klaus Wille, Fachanwalt für Familienrecht, berichtet und kommentiert.

Samstag, Juni 11, 2011

"Diese Zahlen könnte ich vergessen, diese Erlebnisse nicht"

Regine Sylvesters Essay zur Geschlechterdebatte, den die "Berliner Zeitung" heute veröffentlichte, mäandert ein wenig ziellos umher und enthält einige dumme Sätze ebenso wie manche zitierenswerte Einblicke. Etwa diesen:

2004 erschien die erste sozialwissenschaftliche Studie über Gewalt gegen Männer. Sie wurde in der Berliner Zeitung ausgewertet: "Gewalt gegen Männer, sofern sie von Frauen ausgeht, gilt immer noch als Tabu. Männer wollen nicht wahrhaben, dass sie Opfer von Gewalt geworden sind. Sie bagatellisieren, halten sich aus Scham bedeckt. Jeder vierte Mann hat in seiner Partnerschaft mindestens einmal Gewalt erfahren - physische oder psychische." 2010 zeigte eine Studie der evangelischen Kirche, dass beide Geschlechter fast gleich häufig Täter sind, etwa 30 Prozent der Frauen und 34 Prozent der Männer üben Gewalt aus. Wenn Männer gewalttätig werden, sind sie es meist gegen Fremde. Gewalt von Frauen richtet sich gegen den eigenen Partner.

Diese Zahlen könnte ich vergessen, diese Erlebnisse nicht: Als mein Cousin seine Frau nach langer, unglücklicher Ehe verlassen wollte, versteckte sie eine Rasierklinge in seiner Nagelbürste. Ein anderer Mann aus meiner Familie heiratete eine Frau, die immer ausrastete, wenn er sich anerkennend über eine andere Frau äußerte, auch wenn es nur eine Schauspielerin im Fernsehen war. Einmal schlug sie ihm einen Telefonhörer auf den Kopf, bis Blut kam. Er wusste nicht, wie er sich hätte wehren können ohne zurückzuschlagen, und das konnte er nicht.


Klar wird aus Regine Sylvesters Artikel: So richtig anfreunden mit Männern und in sie einfühlen können sich viele Journalistinnen in unserer frauenzentrierten Medienwelt immer noch nicht, aber die feindselig-gehässige Dauerabwertung von Männern wird zumindest einigen von ihnen zunehmend unbehaglich. Und Sylvesters persönlichem Fazit kann man nur zustimmen:

Frauen sind nicht die besseren Menschen.


Erstaunlich, dass diese Absage an den Sexismus inzwischen eigens in einem Artikel formuliert werden muss.

Freitag, Juni 10, 2011

"Denkverbot zur Frauenhausideologie ist aufgehoben!"

Nachdem dieser Artikel die Vorgänge im Frauenhaus Goslar ans Tageslicht brachte, fordert Monika Ebeling in einem ersten Kommentar die notwendigen Konsequenzen.

Hatte ich nicht vor ein paar Wochen irgendwo erwähnt, dass wir auch einige Zeit nach Monika Ebelings Amtsenthebung noch über bemerkenswerte Entwicklungen in Goslar berichten werden?

Presse berichtet über fragwürdige Praktiken im Frauenhaus Goslar

Vor wenigen Wochen war Monika Ebeling auch deshalb aus ihrem Amt als Gleichstellungsbeauftragter gemobbt worden, weil sie die Frauenhausarbeit vor Ort kritisiert hatte. Die betroffenen Frauenfrauen hatten Ebeling deswegen als "nicht teamfähig" abgekanzelt. Vorgestern allerdings veröffentlichte die in Goslar vertriebene Zeitung "Extra am Mittwoch" den Artikel Neuerungen nicht erwünscht. Ehemalige Mitarbeiterin kritisiert Zustände im Goslarer Frauenhaus. Darin geht es um Verstöße gegen die Schweigepflicht, mangelnde Fürsorge, fehlende Konfliktfähigkeit, Ausbeutung der Bewohnerinnen als Arbeitskräfte, Bespitzelungen, natürlich das aus solchen Einrichtungen bekannte Aufhetzen gegen die männlichen Partner der Bewohnerinnen und dergleichen mehr. Wenn die Beseitigung Ebelings einen Versuch darstellte, die in dem Artikel beschriebenen Missstände unter der Decke zu halten, ist dieser Versuch seit der Veröffentlichung dieses Artikels grandios gescheitert.

Kritikern der bestehenden Frauenhausszene liefert der Beitrag nur eine erneute Bestätigung mehr. Dies gilt um so mehr durch seinen Schlusssatz, in dem es heißt: "Zu den Vorwürfen (...) bezüglich der Gegebenheiten im Frauenhaus wollen sich die Verantwortlichen (...) nicht äußern." Die sind anscheinend nicht einmal zu einer noch so schwachen Gegenrede oder auch nur einem schlichten Dementi in der Lage.

Ob sich der Goslarer Stadtrat und die "Goslarsche Zeitung" da wohl vor den falschen Karren spannen haben lassen? Offenbar greift bei vielen noch immer allzu oft der argumentative Kurzschluss: Wer eine Einrichtung betreibt, in der geprügelte Frauen Unterschlupf finden sollen, gehört automatisch zu den Guten, wer diese Einrichtung kritisiert also automatisch zu den Bösen. Dieselbe Rhetorik wurde immer wieder gegen Feminismuskritiker angewandt. Sobald man sich aber einmal die einem Kritiktabu unterliegenden Einrichtungen näher anschaut, erkennt man oft, auf welch tönernen Füßen diese Rhetorik ruht.

Es gibt neue, vernünftige Ansätze, den von häuslicher Gewalt Betroffenen beiderlei Geschlechts zu helfen und die oben beschriebenen Zustände zu vermeiden. Bislang scheiterte ihre Umsetzung an der verbissenen Geschlechterkampf-Polemik vieler Feministinnen, verschiedene Journalisten und Journalistinnen eingeschlossen. Es ist höchste Zeit, sich einmal sachgerecht statt mit immer neuen persönlichen Attacken auf die Kritiker ("rechtspopulistisch" usw.) mit den bestehenden Problemen zu beschäftigen. Die Opfer brauchen mehr Fachleute und Helfer und dafür deutlich weniger Ideologie.

Gegenöffentlichkeit im Internet vs. Mainstream-Presse: Wer setzt sich durch?

Während der "taz" offenbar selbst klar ist, wie grottig recherchiert und manipulativ geschrieben Simone Schmollacks Artikel vom Mittwoch ist, weshalb sie die Kommentarfunktion darunter vorsorglich deaktivierte, liefert Professor Adorján F. Korvács weiterführende Gedanken zu dieser Debatte in seinem Beitrag "Mainstream-Printmedien gegen freie Online-Medien" für die Freie Welt:

Ein wichtiger Aspekt der jetzt durch AGENS in Fahrt gebrachten Geschlechterdebatte ist die Frage, ob vom Internet aus die nicht nur in dieser Sache festgefahrenen Stereotypen der meinungsbildenden Printmedien durchbrochen werden können.

Der Artikel von Simone Schmollack („Schlichte Welterklärungen und Mutterideal“) in der „wird ermöglicht durch 10.634 GenossInnen“-TAZ vom 8. Juni läutet eine interessante Auseinandersetzung ein. Eine sich immerhin noch einigermassen offen für "links" haltende Zeitung beginnt mit der Diffamierung einer Veranstaltung und deren (männlichen und weiblichen) Organisatoren und Mitarbeitern: „Ein rechtspopulistischer Männerverein will Öffentlichkeit und pirscht sich an eine Stiftung und ein Institut ran. Dort ist man zum Dialog bereit. Doch das nützt nichts, das Publikum fehlt.“

Unter dem „Männerverein“ versteht Frau Schmollack AGENS e. V., eine Initiative zur Erzielung einer tatsächlichen Geschlechterdemokratie. Unter den sieben Gründungsmitgliedern sind zwei Frauen. Der Verein ist jung, gerade mal anderthalb Jahre alt; er wendet sich gegen das, was im Artikel von Frau Schmollack gleich am Anfang steht und eigentlich allen feministischen und Gender-Unternehmungen anhaftet: Er will gerade keine „Geschlechterfront“, er will diese aus dem Militärischen entliehenen Bilder vom „Graben“, der „Front“, dem „Krieg“ zwischen den Geschlechtern, die ja für eine bestimmte (durchaus perverse) Auffassung des Verhältnisses von Mann und Frau stehen, überwinden. Dabei ist es eigentlich nur logisch, dass eine vor 30 Jahren einmal berechtigte feministische Politik im Lauf der Zeit immer erfolgreicher wie ein Pendel immer weiter ausschlug, wie dies bei historischen Bewegungen fast schon eine Gesetzmäßigkeit darstellt, bis sie schließlich heute weit überzogen ist und dass deshalb nun eine Korrektur von Übertreibungen erforderlich ist.


Hier geht es weiter.

Donnerstag, Juni 09, 2011

Kachelmann bereitet Feldzug vor

Seine Pläne sind sehr konkret. Zum einen schreibt er an einem Buch, das den Titel "Mannheim" tragen soll, zum anderen bereitet er sich auf einen juristischen Feldzug vor. "Ich werde die Behauptung nicht auf mir sitzen lassen, dass ich gewalttätig gewesen sein soll." Es habe keine Gewalt in seinem Leben gegeben - nicht gegen Erwachsene, nicht gegen Kinder. Es habe keine Übergriffe gegeben, keine sexuellen Grenzerkundungen und erst recht keine Grenzüberschreitungen.

Einige seiner Ex-Freundinnen, die vor Gericht als Zeuginnen geladen und in den Medien ausführlich zu Wort gekommen waren, hatten derartiges behauptet. Sie hätten gelogen, so Kachelmann, die Staatsanwälte ihnen geglaubt. "Zivil- und strafrechtlich werde ich versuchen, alle Leute zu belangen, die das behauptet haben", verspricht Kachelmann und fügt hinzu: "Alles, was deutschen, schweizerischen und amerikanischen Anwälten einfällt, möchte ich in die Schlacht werfen."


Spiegel Online berichtet – und Stefan Niggemeier kommentiert zu Kachelmanns massiver Gegenwehr auch gegen bestimmte Geschöpfe in den Medien: "Da er inzwischen weder auf einen Ruf als Sympathieträger noch auf das Wohlwollen der Medien Rücksicht nehmen muss, kann er fast ungehemmt die Auswüchse des Spektakels um ihn herum dokumentieren. Das können bemerkenswerte Einblicke in den journalistischen Alltag in Blättern wie der 'Bunten' werden".

Väter verklagen Israel vor den Vereinten Nationen

Five fathers who feel they have been systematically denied their basic human rights by the Israeli authorities and the justice system during long and drawn-out custody battles with the mothers of their children filed a petition with the United Nations Human Rights Council on Monday against the State of Israel.

The five individual complaints, which all detail years of court rulings and decisions by the authorities to deny or limit the fathers’ access to their children, were filed collectively by the Coalition for Children and Family Israel (CCF), a non-profit organization that unites several bodies engaged in fighting for father’s rights.

Collectively, the petitions allege that Israel’s family laws and practices violate international conventions, deny men involved in divorce cases their basic human rights and accuse state-run authorities and courts of purposely disengaging fathers from their children.

“The status of a man in divorce proceedings in Israel is subject to institutionalized torture and denial of civil rights,” read the opening paragraphs of each five petitions, which also highlight the details of each individual case.


(Bevor die bei Kritik an Israel üblichen Vorwürfe des Antisemitismus laut werden: Dasselbe wäre natürlich bei etlichen anderen Staaten vorstellbar.)

Die Jerusalem Post berichtet.

Mittwoch, Juni 08, 2011

Das schlichte Weltbild der Simone Schmollack

Dass Simone Schmollacks Blick auf Männer ähnlich ist wie der von Fremdenfeinden auf Muslime, fällt inzwischen auch linken Bloggern auf. Dass die taz-Journalistin darüber hinaus von 1983 bis 1989 Journalistik und Germanistik in Berlin, Leipzig und dem damals sowjetischen Smolensk studierte, merkt man manchem ihrer Artikel heute noch an. In den sozialistischen Medien hätte ihr sicher eine große Karriere offengestanden – in mancher deutschen Zeitung des Jahres 2011 muss sie es aber auch lediglich bewältigen, "der Klassenfeind" hin und wieder durch "Rechtspopulisten" zu ersetzen.

"Ein rechtspopulistischer Männerverein will Öffentlichkeit und pirscht sich an eine Stiftung und ein Institut ran" raunt Schmollack dementsprechend in der heutigen taz. In demselben albernen Tonfall geht es weiter: "Jetzt machen sie mobil. Männerrechts- und familienfundamentalistische Vereine versuchen derzeit verstärkt, in den Fokus der Öffentlichkeit zu gelangen. Bislang wurden Organisationen wie Agens, MANNdat und Frau2000plus sowohl von den Medien als auch von wissenschaftlichen und politischen Einrichtungen gemieden. Mit den einseitig für Männerrechte eintretenden und zum Teil rechtspopulistischen Vereinen will niemand etwas zu tun haben. Das scheint sich aber gerade zu ändern."

Nun hatte Schmollack mit Vereinen, die einseitig für Frauenrechte "mobil machen", noch nie ihre Probleme, aber Frauen sind in ihrem eigenen schlichten Weltbild offenbar auch das höherwertige Geschlecht. Dass Vereine wie AGENS, die gerade erst gegründet wurden, noch kein großes Echo in Medien und Wissenschaft genießen, sollte eigentlich nicht verwundern; das "mit ihnen will niemand etwas zu tun haben" wirkt aber eher beschwörend als beschreibend. Wenige Absätze später zitiert sie nämlich ungerührt Thomas Gesterkamp, der sich gerne darüber empört, dass die feminismuskritische Männerbewegung ein viel zu großes Medienecho genieße, sowie Martin Rosowski, der unlängst der EMMA seinen enormen Ärger darüber anvertraute, dass in den Medien nie das profeministische Bundesforum sondern nur die vermeintlichen Biologisten zu Wort kämen. Nicht minder ironisch ist, dass Schmollack Thomas Gesterkamp über den wissenschaftlichen Gehalt der Erkenntisse von Männerrechtlern schwadronieren lässt – denselben Thomas Gesterkamp, dem Professor Hollstein bescheinigte, von den Standards der Wissenschaft offenbar wenig Ahnung zu haben und bei seiner Arbeit freimütig darauf zu verzichten. Die Gesterkamp-Schrift ist dabei nicht einmal die einzige Veröffentlichung der Friedrich-Ebert-Stiftung, deren wissenschaftlicher Wert von Fachleuten stark angezweifelt wird – zuletzt sah sich hier gar das das bayrische Innenministerium zu einer Mahnung veranlasst. Simone Schmollack tut so, als seien Publizist wie Stiftung unumstrittene Quellen, die man völlig unkritisch zitieren könne. Wen führt sie da wohl als Kronzeugen ins Feld, wenn es in einem Artikel um Archäologie und Frühgeschichte gehen soll – Erich von Däniken?

Man könnte Schmollacks gesamten Artikel auf diese Weise zerpflücken, aber das Offensichtliche ist längst klar geworden: Er ist, wenn man ihn nach Maßstäben misst, die über den DDR-Journalismus hinausgehen, dermaßen schlecht gearbeitet, dass er in sich zusammenfällt, sobald man ihn nur anhaucht. Worauf sich die Frage aufdrängt: Warum riskiert Simona Schollack mit einem derlei offensichtlich manipulativen Stil, das für die Zukunft denkbare Entstehen eines guten Rufs, was ihre Artikel angeht?

Ihr eigentliches Problem scheint mir zu sein, dass der Verteufelung von Männerrechtlern als "rechtspopulistisch" ausschließlich der linksextreme Rand auf den Leim geht und sowohl das linke Wissenschaftszentrum Berlin als auch die liberale Friedrich-Naumann-Stiftung überhaupt keine Probleme darin sehen, auch AGENS und dessen neuen Ansätzen in der Geschlechterdebatte eigene Veranstaltungen zu widmen. Da muss die Propagandasirene eben etwas lauter aufgedreht werden, scheint sich Schmollack zu denken und dabei nicht zu merken, dass sie selbst es ist, die dadurch zunehmend unseriös wirkt. Das Interesse in der Bevölkerung an Feminismuskritik sei gering, versucht sie zum Ende ihres Artikels drängend zu suggerieren. Genausogut hätte sie formulieren können: "Die Leute, gegen die ich jetzt komischerweise schon wieder mit einem Artikel Stimmung gemacht habe, sind eigentlich ü-ber-haupt nicht der Rede wert!" Sie sind es offenbar doch, und das scheint Schmollack wahnsinnig zu machen. In der DDR konnte man Systemkritiker doch auch kaltstellen, verflucht noch mal! Wetten, dass dies nicht der letzte Artikel war, den Simone Schmollack über Männerrechtler schreiben wird?

Redaktionellen Rückhalt für solche Manipulationsversuche der Leserschaft genießt frau zwar in einer Zeitung, die sich schlicht weigert, Artikel abzudrucken, die den bisherigen Dogmen widersprechen (und das auch wenn sie von ebenfalls linken und renommierten Wissenschaftlern wie Dr. Matthias Stiehler stammen). Aber zumindest diejenigen Leser, die sich nicht einseitig von der taz und vergleichbaren Blättern ernähren, erkennen durchaus, mit was für einer Art von Journalismus sie es hier zu tun haben. Vermutlich fällt taz und Co. daher die eigene Greuelpropaganda schon bald auf die Füße. Denn das eine sollte Schmollack 1989 wirklich gelernt haben: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.

AGENS sticht ins Wespennest: Unter Gleichstellungsbeauftragten bricht Panik aus

Seit dem Bekanntwerden der von AGENS und der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung ausgerichteten Veranstaltung zum Thema Gleichstellungspolitik laufen in der Stiftung die Telefone heiß. Aus den verschiedensten Teilen des Landes melden sich fast panikartig Gleichstellungsbeauftragte, die sich über das Thema der Veranstaltung erschreckt zeigen und erklären, daran unter gar keinen Umständen teilnehmen zu wollen. Immer mehr kristallisiert sich dabei heraus: Diese Frauen möchten eine Diskussion darüber, ob ihre Arbeit in dieser Form überhaupt noch sinnvoll ist, unbedingt vermeiden.

Das führt zu zwei Konsequenzen. Erstens: Die Veranstaltung von AGENS und der Friedrich-Naumann-Stiftung kann vor dem Hintergrund dieser massiven Gesprächsverweigerung nicht so wie geplant stattfinden. Zweitens: Der Friedrich-Naumann-Stiftung selbst ist anhand der vielen sich vor Aufregung überschlagenden Anruferinnen klar geworden, was für ein brandheißes Eisen AGENS hier aufgetan hat. Bei Sylvia Bruns, Ausrichterin der Veranstaltung, ist nach den entlarvenden Reaktionen die Begeisterung für dieses Thema erst richtig gewachsen. Sie möchte sich jetzt um so mehr dafür engagieren, dass es auf die politische Tagesordnung gesetzt wird. Wie genau das aussehen kann und wie es hierzulande mit der Gleichstellungspolitik steht, darüber wird am Tag der Veranstaltung nun im deutlich kleineren Kreis diskutiert. Die Möglichkeit, sich daran zu beteiligen, haben sich die Gleichstellungsbeauftragten fürs erste verbaut.

Festzuhalten bleibt, dass die feministischen Geschlechterkriegerinnen einmal mehr das gewohnte Bild bestätigten. Nicht ohne Grund trägt ein Kapitel meines Buches Sind Frauen bessere Menschen? die Überschrift "Eine Diskussion findet nicht statt".

Das ist immerhin auch der einen oder anderen Feministin selbst klar. Dass der "Mangel an Streitkultur" ein "Grundproblem der Frauenbewegung" ist, die sich "mit Kritik schon immer schwergetan" hat, stellte etwa Bascha Mika in ihrer Alice-Schwarzer-Biographie fest. Über gegensätzliche Einschätzungen, so Mika, werde nicht wirklich diskutiert: "Die Bewegung gebar ihre eigenen Tabus und Denkverbote. Aus mancher Ecke wehte ein eiskalt dogmatischer Wind." Dieser Wind weht offenkundig noch immer.

Ein weiteres kurioses Beispiel für feministische Gesprächsverweigerung wurde übrigens vor wenigen Tagen im Forum von MANNdat online gestellt.

Dienstag, Juni 07, 2011

"Jetzt aber nichts wie auf den Arbeitsmarkt mit dir!"

Birgit Kelle legt für die Diskussionsveranstaltung im WZB schon mal vor:

Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wissenschaftszentrums in Berlin für Sozialforschung hat in einem Interview mit der Zeitung „Die Welt“ ausgeführt, wie ihrer Meinung nach eine Reformierung auf dem Arbeitsmarkt aussehen müsste. Wie üblich werden zwei Faktoren in einen Topf geschmissen: Der Fachkräftemangel der Wirtschaft, die händeringend nach Personal sucht, und der angebliche Wunsch von Frauen, vermehrt arbeiten zu wollen, anstatt sich wie bislang um die Kinder kümmern zu müssen.

Dementsprechend sind ihre Vorschläge aus ihrer Sicht natürlich auch nur konsequent, glaubt sie doch dabei gleich drei Fliegen mit einer Klappe schlagen zu können: 1. Fachkräftemangel beseitigen. 2. Mehr Frauen, die endlich arbeiten dürfen. 3. Eine bessere Entwicklung für die Kinder. Denn eines ist laut Frau Allmendinger inzwischen auch klar: Kinder sind in staatlichen Einrichtungen besser gefördert, als in den Händen ihrer Mütter. Zwar erscheint es mir nicht ganz schlüssig, warum die gleichen Frauen, die nicht in der Lage sein sollen, ein Kleinkind adäquat zu betreuen, gleichzeitig die Qualifikation innehaben, als Fachkräfte unser Wirtschaft so richtig nach vorn zu bringen, aber warum sollen wir uns mit derartigen Petitessen aufhalten?


Hier geht es weiter.