Dienstag, Mai 17, 2011

"Als gebürtiger Goslarer schäme ich mich!"

Was die "Goslarsche Zeitung" vermutlich gelöscht hätte, der FOCUS aber stehen lässt, das sind die zahlreichen Leserkommentare unter dem inzwischen von hunderten von Leuten empfohlenen Artikel über die "Provinzposse" um Monika Ebeling. Einige Beispiele:

Eine tapfere Frau, eine konsequente Sozialdemokratin. Bin gespannt, ob die "Genossinnen" sie jetzt auch aus der Partei werfen werden...


Eine Gleichstellungsbeauftragte sollte sich darum kümmern, dass niemand aufgrund seines Geschlechts benachteiligt oder diskriminiert wird, gleich ob Mann oder Frau. Dass auch Männer davon betroffen sein können, sieht man ja allzu häufig in Scheidungsfällen, bei denen Männer von ihren Ex-Frauen allzu häufig nach Strich und Faden ausgenommen werden. Frau Ebeling handelt vorbildhaft!


Seit ich (weiblich) über dieses Thema nachdenke (in der 10. oder 11. Klasse), frage ich mich, warum eine Gleichstellungsbeauftragte nicht für die Gleichstellung aller, sondern für die Besserstellung von Frauen kämpfen soll. Nun machts endlich mal eine richtig und kriegt dafür aufs Maul. Da fällt einem doch nichts zu ein.


Da enttarnt sich manche selbst. Männer böse, Frauen gut. Dumm nur, dass Männer und Frauen eben nicht gleich sind, ja es gar nicht sein können. Da ändert auch kein Zeitgeist etwas daran. Frauen diskriminieren Männer ebenso "gut", wie manche Männer es mit den Frauen machen. Die größten Machos sind durchaus Frauen.


Für diesen Gesinnungsterror übelster Sorte bedienen sich die Linken und ihre Gefolgschaft zudem auch noch demokratischer Mechanismen und missbrauchen die Tatsache, dass die Gleichstellungsbeauftragte eine Wahlbeamtin ist. Es ist erbärmlich, dass Mitglieder der anderen Fraktionen bei diesem Spiel mitwirken, eine Schande für die Volksvertreter der Stadt.


Als gebürtiger Goslarer schäme ich mich zu sehen, wie hier im Stadtrat mit diesen Thema umgegangen wird. Mit dieser mutigen und nach vorne schauend ausgerichteten Frau hätte Goslar einen neuen Weg im Bereich der Gleichstellung vorgeben können und damit "Trendsetter" werden können.


Menschen wie die Frau Ebeling brauchen wir mehr in Deutschland und in den Ämtern. Noch mehr aber brauchen wir tatkräftige Unterstützung für Menschen, die ihre Arbeit in der Tat so ausführen wie sie sie machen sollen. Ich hoffe, dass die Frau Ebeling nicht aufgibt und sich durchschlägt.


(Sigmar) Gabriel, in Goslar geboren und dort "nicht unbekannt" müsste sich für die SPD-Frau Ebeling einsetzen. Aber das scheint auf die Agenda des grossen SPD-Vorsitzenden nicht zu passen. Merke: Es sind die "kleinen Dinge", die Politik ausmachen und die der Wähler nicht vergisst.


Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend... dieser Name alleine ist schon bezeichnend für die Schieflage der geschlechtlichen Gleichberechtigung innerhalb unserer Gesellschaft.


Beim Umziehen im Fitnessstudio bekomme ich Kommentare von meinen Kollegen zu hören von wegen wildem Sex angesicht der blauen Flecke und Kratzspuren an meinem Körper. Den wahren Grund, dass dies durch regelmässiges Abreagieren meiner aggressiven Frau geschieht, verschweige ich. Wenn wir nicht so ein süsses Kind hätten, würde ich sie auch verlassen. Aber dann erpresst sie mich, mich wirtschaftlich zu ruinieren, falls ich das tue.


Es ist nicht zu fassen, dass es so eine Hexenjagd im Deutschland des 21. Jahrhunderts noch geben kann. Frau Ebeling hat es nur gewagt, ihren Job wirklich ernst und die Bezeichnung ihres Amts wörtlich zu nehmen, eben nicht zur Interessensvertretung bestimmter Personengruppen zu verkommen - die natürlich deswegen nicht automatisch überflüssig wird. Erschreckend ist insbesondere, dass sie quer durch das politische Spektrum auf Intoleranz trifft. Das scheint mir der Nachweis dafür, dass sie nicht nur an Grundfesten politischer, sondern auch sozio-kultureller Überzeugungen rüttelt. Und da nicht sein kann, was nicht sein darf, werden jetzt Pseudo-Argumente gegen sie an den Haaren herbeigezogen. Und keiner der Entscheidungsträger wagt es, diesen Vorgang als den zu benennen, der er ist: Mobbing!


Als beruflicher Neuanfänger kann ich nur bestätigen, dass Männer mittlerweile auf dem Arbeitsmarkt gerade bei Neueinstellungen stark benachteiligt werden. Die männliche Benachteiligung gilt auch für andere Bereiche (siehe deutsches Versorgungsrecht etc.). Ganz zu schweigen von der Schule, in der Jungen mittlerweile das doppelte leisten müssen, um die selbe Note zu bekommen wie ihre Schulkammeradinnen. Es gibt genug Studien die das beweisen. Leider kommt man gegen die männerfeindliche Phalanx in Deutschland nicht mehr an.


Auch wenn es so manche Feministin nicht glauben will, glauben will, die Frau hat schlicht und einfach recht. Gleichstellung geht nämlich in beide Richtungen, und die Pflicht einer bzw. eines Gleichstellungsbeauftragten ist es, sowohl für benachteiligte Frauen, als auch für benachteiligte Männer zu kämpfen.


Man kann es nicht glauben und man muss sicher fragen, geht es jenen die diese Frau hier anklagen wirklich um die Sache oder nur um sich politisch zu profilieren. Jedem sollte doch heutzutage klar sein das jeder Gewalt ausgesetzt sein kann, Frau und Mann und jenen muss geholfen werden, das tut Frau Ebeling hier und wird dafür angeklagt.


Das zeigt wieder einmal dass Gleichstellungsbeauftragte eigentlich bundesweit komplett abgeschafft werden müssen, da sie allesamt ihrem Auftrag, sich für eine echte Gleichberechtigung einzusetzen, nicht gerecht werden. Denn das schließt Männer mit ein. Wie ich darauf komme? Würden alle Gleichstellungsbeauftragte ihrem Auftrag nachkommen, würde mit einer Frau wie Frau Ebeling nicht ein Schauprozess inszeniert. Ein Skandal erster Ordnung!


Was aber wirklich dahinter steht wird der Gesellschaft nicht gesagt. Es geht um Pfründe. Um von Frauen besetzten Posten, z.B. in Frauenhäusern, Frauenberatungsstellen und ähnlichen kommunalen und bundeseigenen Einrichtungen und Instituten und den Job aller Frauenbeauftragten. Hierzu ist es unabdingbar den mühsam in 60 Jahren erarbeiteten generellen Opferstatus aller Frauen per Geschlecht aufrecht zu erhalten. Der Ursprung liegt nicht allein im feministischen, sondern auch konservativen Lager. Beide Lager eint das Mutterprimat, das dazu führt, dass Kinder vorrangig Müttern biologisch und sozial zugeordnet sind. Dies schlägt sich im BGB wie auch in der deutschen Rechtspraxis nieder, nicht jedoch im GG. Hier sollte die Diskussion ansetzen, Gender und Kind gerecht geführt werden.


Sie hat keine Fehler gemacht, eigentlich hat sich ihren Job nur so ausgeführt, wie es der Name verlangt. Damit hat sie sich allerdings an die Ränder poltisch korrekten Meinungskanals begben - und wird sofort von deren Wächtern abgestraft, "ohne große Diskussion". Wo leben wir eigentlich?


Alles "vom Niveau knapp unter Teppichhöhe anzusiedeln" ("Goslarsche Zeitung") oder lediglich politisch inkorrekt? Wieder einmal ist es erstaunlich, wie sehr die Meinungen der Mehrheit der Bürger und die Auffassungen der Mehrheit in Politik und Medien voneinander abweichen.

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