Dienstag, Mai 31, 2011

Sind Sie der nächste Jörg Kachelmann?

Polizisten und Wissenschaftler: Bei Vergewaltigungsvorwürfen lügen Frauen häufig

"Wir wissen nichts und wollen auch gar nichts wissen"

Die intensive mediale Berichterstattung über Monika Ebeling reißt immer noch nicht ab. Heute berichtet die "Süddeutsche Zeitung" über ihren Besuch bei den Streitparteien. (Der Artikel steht auch in der Printausgabe.) Und wie so oft in den vergangenen Tagen wird darüber berichtet, dass das Bild, das Monika Ebeling in der direkten Begegnung abgibt, so überhaupt nicht mit dem Zerrbild in Übereinkunft zu bringen ist, das ihre Gegner von ihr gezeichnet haben.

Bei vielen Männerrechtlern dürften Journalisten dieselbe Überraschung erleben. Direkte Kontakte müssen deshalb unbedingt unterbunden werden; zu nichts anderem dient derzeit ja das emsige Verleumden von Männerrechtsaktivisten als "rechts". Von Jörg Rupp (Grüne) über Andreas Kemper (linksaußen) bis zu Thomas Schmidt (heute hier, morgen da) hat sich inzwischen ja eine ganze Riege von Gestalten aus der vierten Reihe der Geschlechterdebatte auf anhaltende Greuelpropaganda festgelegt, weil sie im Gegensatz zu den Männerrechtlern selbst politisch längst nichts mehr auf die Reihe bekommen. Also ergeht von ihnen das Motto: Leute, eine Sachdebatte können wir nicht mehr gewinnen, also verleumden, hetzen, Stimmung schüren - irgendetwas bleibt immer hängen. Und eine andere Chance haben wir sowieso nicht mehr.

Wie das feministische Mauern gegen jeden Ansatz von Gesprächen aussieht, beschreibt die "Süddeutsche" sehr gut:

Die Frauen von den Frauennetzwerken in Goslar finden, dass Monika Ebeling sich überhaupt nicht für Frauen eingesetzt habe, was sich durch einen Blick in die Jahresberichte leicht widerlegen lässt. (...) Frau Hesse ist 70 Jahre alt, sie war Lehrerin für Englisch und textiles Gestalten, und heute ist sie Vorsitzende des Frauenhaus-Vereins von Goslar. Sie finde es "unterhalb der Gürtellinie", dass Monika Ebeling sich für die Abschaffung von Frauenhäusern einsetze. Hat sie das wirklich? Monika Ebeling sagt: "Nein, natürlich nicht." Gudrun Hesse hat noch nie ein Wort mit Monika Ebeling gewechselt. Warum? "Weil sie einem das Wort im Mund herumdreht." Sie und ihre Kolleginnen vom Frauenhaus seien da einer Meinung gewesen: dass man über die Meinungsverschiedenheit mit Monika Ebeling nicht reden solle. "Wir wollten keine Schlammschlacht."

Anruf bei Doris Juranek, der grünen Ratsfrau. Auch sie hat für die Abberufung von Monika Ebeling gestimmt. Warum? Weil "das Thema an mich herangetragen wurde". Hat sie selbst mit Ebeling geredet? "Nein, ich kenne sie gar nicht." In ihrem Blog fragt Monika Ebeling: "Wie wäre es, nicht über mich zu reden, sondern mit mir?"

(...) Ebeling fährt jetzt erst mal weit weg von Goslar, nach Kalifornien. Abstand gewinnen, ausruhen, Ideen sammeln. Eine hat sie schon: Sie möchte jetzt ein Buch schreiben über ihre Erfahrungen. Das, sagt sie, "können ja dann mal die lesen, die nicht mit mir geredet haben".


Glaub mir, Monika, aus eigener Erfahrung weiß ich gut: Das werden sie nicht tun. Die lesen zehnmal eher, was irgendein Internetspinner über dich zusammenphantasiert, als deine eigenen Texte. Die Vorstellung, dass ihr sorgfältig errichtetes Gerüst aus Vorurteilen durch eine direkte Überprüfung zusammenstürzen könnte, führt bei etlichen Feministinnen zu Angstschweiß und Zähneklappern. Ein schwaches Ich braucht solche Gerüste, um überleben zu können.

Euer Problem ist nur, liebe Internet-Mobber: Was für ein Bild gebt IHR ab, wenn, so wie aktuell im Fall Monika Ebelings, immer mehr Leute dahinterkommen, was für ein erbärmliches Spiel ihr da spielt? Die Geschlechterkriegerinnen in Goslar glaubten auch, in dieser Hinsicht könne ihnen gar nichts passieren, da sie den Stadtrat ebenso wie die "Goslarsche Zeitung" in ihrer Tasche hatten. Sie hatten sich verrechnet.

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Monika Ebeling und Alice Schwarzer morgen live zu Gast bei STERN TV

Freispruch für Kachelmann: Alice Schwarzer über das Urteil im Kachelmann-Prozess Das Urteil im Prozess gegen Jörg Kachelmann ist gefallen: Freispruch aus Mangel an Beweisen. Knapp neun Monate musste sich der Wettermoderator vor dem Landgericht Mannheim wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung und gefährlichen Körperverletzung an seiner Ex-Freundin verantworten. Die Frauenrechtlerin und Gründerin der Frauenzeitschrift "Emma" Alice Schwarzer war von Anfang an als Beobachterin dabei. Live bei stern TV spricht sie über das Urteil und einen der spektakulärsten Prozesse Deutschlands.

Gleichberechtigung: Nicht für Männer! Männer und Frauen sollen die gleichen Rechte und Chancen haben. Das zumindest besagt die Theorie. Doch jetzt wurde Monika Ebeling, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Goslar gefeuert, weil sie sich zu sehr für benachteiligte Männer einsetzte. Weshalb Gleichberechtigung offenbar nur für Frauen gilt und warum eine Brötchentüte zu Monika Ebelings letzter Stolperfalle wurde, erklärt sie live bei stern TV.


Hier findet man die vollständige Pressemitteilung.

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Montag, Mai 30, 2011

Johann Schwenn und Gisela Friedrichsen zu Gast bei Lanz

So, die Talkshow-Gäste nach dem Kachelmann-Prozess haben sich neu sortiert. Schwarzer sitzt bei der ihr offenbar hörigen Sandra Maischberger und dafür die Elite zeitgleich bei Markus Lanz. Aber wo sitzt Jörg Kachelmann? Und wer ist zu Gast bei "Hart aber fair"?

"Hexenverbrennung" – Auch "Die Zeit" berichtet über Goslar

Wer sich eine Weile in Goslar umgehört hat, der muss sich allerdings fragen, ob die Stadt für solch große Fragen nicht doch zu klein ist. Da ist die grüne Ratsfrau Doris Juranek. Sie hat die Kampagne im Stadtrat begonnen, die mit der Abwahl der Gleichstellungsbeauftragten endete, und glaubt, dass Frau Ebeling »an ihrer Persönlichkeit gescheitert« sei. Die Frage, ob sie sich einen eigenen Eindruck von Frau Ebelings Persönlichkeit habe verschaffen können, beantwortet sie mit einem klaren »Nö«. Als Politikerin, sagt sie, müsse sie sich auf das Urteil anderer verlassen.

Die, auf die sich Doris Juranek verlässt, ist Cornelia Grote-Bichoel, die Kreisgeschäftsführerin der Grünen. Sie ist, wie sie sagt, in frauenpolitischen »Netzwerken« aktiv und hat den Eindruck gewonnen, dass die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt sich nicht um Gleichstellung, sondern bloß um allerlei Männeranliegen gekümmert habe. Ist sie da sicher? Immerhin widerspricht Monika Ebeling dieser These vehement. »Der Eindruck ist jedenfalls entstanden«, sagt Frau Grote-Bichoel. Aber hat die Gleichstellungsbeauftragte nicht detaillierte Jahresberichte über ihre ziemlich weit gestreuten Arbeitsschwerpunkte verfasst? Wie sich zeigt, kann Frau Grote-Bichoel dazu nicht viel sagen. Einen dieser Berichte habe sie »mal durchgeblättert« – welcher es war, daran könne sie sich heute nicht mehr erinnern.


Feminismus, wie er leibt und lebt! Und wer solchen Mist kritisiert, wird als rechtsradikal verschrieen. Wenn gegen die Dummheit selbst Götter vergeblich kämpfen, wie es im Sprichwort heißt - haben Männerrechtler da eine Chance? :-)

Hier findet man den vollständigen Artikel.

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Talkshow-Schranke für Kachelmann-Unterstützer

Wer legt eigentlich fest, wer nach der Urteilsverkündung im Kachelmann-Prozess Gast in Sandra Maischbergers Talkshow dazu sein darf? Die verblüffende Antwort: Alice Schwarzer.

"Sind Frauen bessere Menschen?" wieder erhältlich – als "E-Book" ab 5 Euro

Vor ziemlich genau zehn Jahren erschien mein Buch "Sind Frauen bessere Menschen?" – ein Werk, das in Deutschland eine männerpolitisch fordernde Bewegung mitbegründete, die über die bereits bestehende Väterbewegung hinausging. Die alten Hasen der Männerszene kennen die Stationen der Geschichte dieses Buches: Wie über 80 angefragte Verlage eine Veröffentlichung des Manuskripts ablehnten, wobei nur wenige mit der Sprache herausrückten, dass ihnen ein feminismuskritisches Werk im Programm schlicht zu riskant war. Wie die erste Lektorin, die man an das Manuskript setzte, ihre Arbeit zwischendrin abbrach und sich weigerte, sich weiter mit dem Text auseinanderzusetzen. Wie die traditionellen Medien das Buch zunächst kollektiv ignorierten, im Internet die Aufmerksamkeit dafür aber wuchs und wuchs – bis dadurch anderthalb Jahre nach der Veröffentlichung des Buches mehr zufällig die Redaktion des FOCUS darauf stieß ("Warum haben wir von diesem Buch denn noch gar nichts gehört?" fragte mich fassungslos der Redakteur. "Hat Ihr Verlag denn keine Rezensionsexemplare rausgeschickt?"), woraufhin sie es zum Teil einer ausführlichen, gelungenen Titelgeschichte machte. Und wie ich für mein Buch schließlich nicht nur den Wissenschaftspreis einer Stiftung für Humanismus und Aufklärung erhielt, sondern auch dutzendweise begeisterte Amazon-Rezensionen, die eine ebenso deutliche Sprache sprechen wie die wenigen Verrisse. Die aktuellste dieser Rezensionen ("Niemand kommt um dieses Buch herum") wurde von einer Leserin vor etwas mehr als sechs Monaten online gestellt – da war das Buch schon seit Jahren nicht mehr lieferbar. Mancher enthusiastische Leser bezeichnete es gar als "Bibel der Männerbewegung" (und manche frustrierte Erzfeministin mit "Damit hat die ganze Scheiße angefangen"). Per Mail erreichen mich bis heute immer wieder Anfragen nach einer Neuauflage – die letzte vor wenigen Wochen von einem Professor für Ophthalmologie an einer großen Uniklinik.

Nachdem die einige Zeit lang blockierten Rechte an diesem Buch an mich zurückgefallen sind, hatte ich zunächst vor, es bei einem Verlag neu herauszubringen. Die Suche danach gestaltet sich aber auch heute noch so zäh, dass es aufregender wäre, der Kontinentalverschiebung zuzusehen. Immer mal wieder tut sich ein neuer Verlag als Hoffnung auf, nur um ein paar Monate später ebenfalls vor dem Thema Männerpolitik zurückzuscheuen. Deshalb habe ich beschlossen, mein Werk zum zehnjährigen Jubiliäum als E-Book selbst herauszugeben. Das verschafft dem Leser gegenüber einer Druckausgabe sogar mehrere Vorteile: etwa dass man mein Buch jetzt erstmals nach Stichwörtern gezielt durchsuchen und daraus per paste & copy in Mails, Forendebatten oder WikiMANNia-Beiträgen schnell zitieren kann. (Zitate von der Länge eines normalen Buchabsatzes unter Nennung der Quelle gebe ich dafür gerne frei.) Nicht zuletzt ermöglicht eine Publikation als E-Book einen Schleuderpreis, der das Buch selbst für den ausgebeutetsten Scheidungsvater noch erschwinglich machen sollte – und nicht mal ein Zehntel des günstigtsten Preises beträgt, für den mehrere Händler das Buch auf Amazon-Marketplace feilbieten.

Zu diesem "regulären Preis" von fünf Euro ist das Buch für jeden erhältlich. Wer die Männerbewegung unterstützen möchte, kann für das Buch aber gerne auch einen "politischen Preis" zahlen: Jeder Euro, der über die genannte Summe hinausgeht, wandert direkt auf das Konto von AGENS. Außerdem bekommt jedes Mitglied von AGENS das E-Book auf Wunsch kostenlos zugemailt.

Wenn Sie ein Exemplar dieses Buches erhalten möchten, genügt eine Mail an mich (Cagliostro3@hotmail.com oder über das Kontaktformular meiner Website). Ich nenne Ihnen dann meine Bankdaten, und sobald ich den Eingang Ihrer Überweisung auf meinem Konto verzeichne, maile ich Ihnen das Buch.

Die Neuauflage von "Sind Frauen bessere Menschen?" entspricht weitestgehend dem Original einschließlich fast sämtlicher Paratexte (also z. B. dem Anhang). Natürlich hat die Konvertierung zur pdf-Datei zu einigen technischen Zwangsläufigkeiten geführt (neue Seitenzahlen und neue Absatzgestaltung). Inhaltlich gab es allerdings so gut wie nichts zu ändern. Im Gegenteil: Meine vor zehn Jahren für manchen Leser noch gewagt klingenden Erkenntnisse haben sich seitdem durch zig neue Belege bestätigt, die ich in neuen Büchern und vor allem meinen Blogs ausgeführt habe. Wenn ich der rechthaberische Typ wäre, hätte ich "Sind Frauen bessere Menschen?" mit dem Nennen all dieser Bestätigungen durch neue Erkenntnisse locker auf den doppelten Umfang anschwellen lassen können. Das ist aber auch deshalb nicht nötig, weil die aufgebrochene Einseitigkeit in der Geschlechterdebatte ohnehin offensichtlich geworden ist: Über die Benachteiligung von Jungen in der Schule etwa, was 2001 außerhalb meines Buches bis auf wenige verstreute Texte politisch schlicht kein Thema war, gibt es inzwischen Massen von Zeitungsartikeln und anderen Veröffentlichungen.

Aus inhaltlichen Gründen getilgt habe ich allerdings sämtliche Verweise auf "Professor Ertel" und sein "Institut für rationelle Psychologie". Dessen Verlautbarungen wurden im Jahr 2001 noch von Hinz und Kunz bis hin zur EMMA gutgläubig übernommen. Seit einigen Jahren ist das aber nicht mehr der Fall, weil es hier einigen Grund zur Skepsis gab. Insofern gehören solche Passagen meines Erachtens in eine Neuauflage des Buches nicht mehr hinein.

Zuletzt: Natürlich ist nicht nur das zehnjährige Jubiläum meines Buches ein Grund, es jetzt wieder neu herauszugeben. Es soll auch ein weiteres klares Signal dafür sein, dass wir Männerrechtler es nach langem Vorgeplänkel dieses Jahr wirklich ernst meinen. A Change Is Gonna Come.

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Sonntag, Mai 29, 2011

Neue Zürcher Zeitung titelt: "Höhenflug der Männerbewegung"

Die Schweiz eilt Deutschland weiter voraus:

Wachsende Mitgliederzahlen, Anerkennung durch die Politik. Das Netzwerk der Männerrechtler hat diese Woche einen ersten wichtigen Sieg errungen.


Hier findet man den vollständigen Artikel.

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Freitag, Mai 27, 2011

"Warum ich Mitglied bei AGENS bin"

Zwei neue AGENS-Mitglieder stellen sich vor: Kevin Fuchs, den wir schon von der "AG Männer" der Piratenpartei kennen, und ein weiteres Mitglied, das wegen angedrohter Repressalien und beruflicher Benachteiligung anonym bleiben möchte. Solche Repressalien gab es wegen ihrer politisch inkorrekten Meinung bzw. ihrer AGENS-Mitgliedschaft übrigens schon gegen mehrere von uns – Monika Ebeling war nur die prominenteste Person.

Wer immer nostalgische Gefühle gegenüber der alten DDR hegt, findet heute eben sein Glück im Feminismus. Wenn ich mir die entsprechenden Gestalten im Internet so anschaue, erfordert es auch damals wie heute exakt dieselben Eigenschaften des entsprechenden Charakters. Und damals wie heute stehen etliche andere Leute stumm daneben und gucken zu. Umgekehrt ist es wohl kaum ein Zufall, dass die antifeministische Bewegung vor allem bei denjenigen Leuten Unterstützung findet, die die DDR noch erlebt haben, zum Kotzen fanden und denen speiübel wird, dass sich unsere Gesellschaft von dieser Art zu denken immer noch nicht lösen kann.

Tagesanzeiger titelt: "Das Ende des Feminismus"

Die Schlagzeile ist ein wenig sehr hoffnungsfroh, der Artikel indes gelungen:

Im Prozess um Jörg Kachelmann gibt es nur Verlierer. Neben Kachelmann selbst dürfte vor allem die Sache der Frau gelitten haben – dank Vorzeigefeministin Alice Schwarzer.


Hier geht es weiter. Erfrischend sind auch viele der massenhaft zustimmenden Kommentare. Offenkundig haben inzwischen etliche Leute die Schnauze voll.

Gleichstellungsbeauftragte: Keine Zeit für Jungs und Männer?

Der Fall Goslar vs. Monika Ebeling führt inzwischen dazu, dass sich die ersten Gleichstellungsbeauftragten für ihre einseitige Arbeit rechtfertigen müssen. So berichtet heute Isabelle Wiedemeier auf News.de folgendes über Michaela Fahner, Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros, und damit eine von Monika Ebelings 380 ehemaligen Kolleginnen:

Michaela Fahner hätte eigentlich gar nichts dagegen, auch Jungs stärker zu fördern. Die Rollen von beiden Seiten her aufzubrechen. Sie reagiert dennoch recht heftig auf die Frage, ob das in ihrem Referat mit dazugehöre. "Wenn das Ziel erreicht ist, können wir gucken, wie wir die Aufgabe erweitern. Aber davon sind wir weit entfernt", betont Fahner. Es mangele an Zeit, die 110.000-Einwohner-Stadt Bergisch-Gladbach finanziert 1,5 Stellen.

Doch es ist nicht nur das. Gleichstellungsbeauftragte seien einfach nicht die richtigen für die Männerforderung: "Ich bin bekannt dafür, dass ich parteilich für Frauen bin." Auch wenn es so wirken mag, Michaela Fahner ist nicht verbiestert, und sie betont, dass sie auch gern Programme für Jungen und Männer unterstützen würde. Doch einfach das Pferd von hinten aufzäumen, das sei keine ehrliche Herangehensweise, betont sie. Ein Beispiel: Der Mädchen-Merker, ein Kalender, in dem sie ihnen untypische Frauenberufe näher bringen. Dasselbe für Jungs? "Ich weiß doch gar nicht, ob die Kalenderform das richtige Medium für sie ist und wie ich sie am besten anspreche. Die Jungen haben was anderes verdient", findet Fahner.


Wie Monika Ebeling allerdings auch mit einer halben Stelle Engagement für beide Geschlechter unter einen Hut bekam, hat sie inzwischen eindrucksvoll belegt.

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Schwarzer: Freispruch für Kachelmann wäre "Katastrophe für alle Frauen"

... und die BILD sei besser als die ZEIT.

News.de berichtet über den letzten Showprozess vor dem Urteil am Dienstag. Lesenswert!

Donnerstag, Mai 26, 2011

Aktueller STERN kürt Monika Ebeling zur "Männerversteherin der Woche"

Es ist wohl nicht nur für Medienwissenschaftler wie mich interessant live mitzuerleben, wie eine Geschichte von kleinen Blogs wie diesem hier und Nischen-Magazinen wie "eigentümlich frei" in etlichen Formaten der Mainstream-Medien landet. Einer der besten Recherchezauberer der Männerbewegung hat für die WikiMANNia jetzt eine umfassende Chronologie vorgelegt, wie sich die Berichterstattung über den "Fall Ebeling" vom Schneeball zur Lawine entwickelte.

Gibt es Potential zur Verbesserung? Auf jeden Fall! Die verschiedenen männerpolitischen Vereine, die Monika Ebeling gegen ihre Verfolger unterstützten, bleiben noch viel zu wenig erwähnt. Zu begrüßen ist dem unbenommen, dass sich die Dynamik der Berichterstattung weiter fortsetzt. Fast täglich kommen neue Artikel hinzu – so wie heute im aktuellen STERN. Kerstin Herrkinds Artikel, der leider nicht online steht (eine Unart, die immer mehr zunimmt), ist treffend mit "Hexenjagd" überschrieben. In dessen abschließendem Kommentar gelangt die Autorin zu folgendem Fazit über den scheinbaren Triumph der Anti-Ebeling-Fraktion:

"Noch so ein Sieg, und wir sind verloren", klagte König Pyrrhus nach einer gewonnenen Schlacht. Oder anders gesagt: Es gibt Siege, die Niederlagen sind. Und Verliererinnen, die zu Siegerinnen werden. Wie Monika Ebeling, die über Nacht in Deutschland bekannt geworden ist. Und nicht nur von Männerinitiativen gefeiert wird, weil sie eine überfällige Debatte angestoßen hat. Total korrekt.

Erste Väter-Gruppe Deutschlands ausgezeichnet

Dass ein Väterverein durch das Bündnis für Demokratie und Toleranz ausgezeichnet wurde, ist an sich schon eine kleine Sensation. Sieht man allerdings genauer hin, dann weiß man auch warum: Kazim Erdogan setzt sich für die Integration türkischer Männer in das feministische System Deutschlands ein. Nun ist Integration per se nichts schlechtes und die Auszeichnung soll auch keineswegs die Verdienste von Kazim Erdogan schmälern, aber letztendlich kann auch er nur das Chaos auffangen, das der Feminismus ebenso bei türkischen Mitbürgern hinterlässt.


Christine Luka kommentiert in einem ausführlichen Artikel ihres Femokratieblogs.

Piratenpartei erfolgreich: Kinderporno-Seiten werden gelöscht

Die Piratenpartei Deutschland zeigt sich erleichtert: Im Umgang mit kinderpornographischen Inhalten im Internet schwenkt nun auch die Bundesregierung auf den von der Piratenpartei vertretenen Kurs "Löschen statt Sperren" ein. Nach Beschluss des Bundeskabinetts soll das bereits ausgesetzte Sperrgesetz endgültig gestrichen werden.

Sebastian Nerz, Vorsitzender der Piratenpartei Deutschland, kommentiert: »Die Piraten haben die Menschen zwei Jahre lang kontinuierlich über die Nachteile von Netzsperren aufgeklärt. Das hat sich jetzt ausgezahlt und ist nicht nur ein großer Erfolg für die Piratenpartei, sondern für die gesamte Gesellschaft, die sich gegen das ebenso nutzlose wie gefährliche Sperrgesetz gestellt hat.«


Ein guter Beleg dafür, was eine politische Gruppierung auch auf Zwei-Prozent-Niveau und trotz zahlreicher, teils unterirdischer Anfeindungen erreichen kann! Hier findet man die vollständige Pressemitteilung.

Für morgen um 19 Uhr, lädt der Kreisverband der Piratenpartei Konstanz übrigens zu einem Themenabend über die Bildungssituation von Jungen mit Dr. Bruno Köhler vom Verein MANNdat ein.

"Frauen stehen auf Bad Boys"

Ein Trend, der mit meiner Berichterstattung über Monika Ebeling begonnen hat, setzt sich fort: Vorgestern in meinem Blogheute auf der Titelseite der "Welt". (Sorry, man kann halt nur den Artikel verlinken und nicht die komplette Titelseite.) Die erwähnte Studie ist schließlich auch geschlechterpolitisch interessant: Über Jahrtausende etablierte Mechanismen lassen sich offenbar auch durch noch so viel Gender-Dekonstruktion nicht einfach beseitigen. Ich bin gespannt auf Christians Kommentar.

Kachelmann-Prozess: Tag der Abrechnung

Gisela Friedrichsen berichtet auf Spiegel-Online fulminant über das Abschlussplädoyer der Verteidiger im Kachelmann-Prozess:

Die Staatsanwaltschaft, wieder mit drei Mann vertreten, schien von Stunde zu Stunde mehr in sich zusammenzusinken. Als ob mit einem Mal alle Luft entwichen wäre. Keiner der Herren in den schwarzen Roben mit Samtkragen lachte, es wurde nicht geflüstert, niemand schüttelte den Kopf, keiner schrieb mit oder zeigte sonst irgendeine Bewegung. Wie gelähmt saßen sie da, mit versteinerten Gesichtern, Werner Mägerle etwas gelöster vielleicht als die Herren Oltrogge und Gattner. Doch Mägerle hatte mit der Sache ja auch relativ wenig zu tun gehabt.

Die Nebenklägerin hatte ihren Stuhl so gedreht, dass sie keinem Blick Kachelmanns, der oft zu ihr schaute, oder seiner Verteidiger hätte begegnen müssen. Ihr Anwalt, von massiger Gestalt, im rechten Winkel vor ihr, gewährte zwar ihren Augen Zuflucht. Doch vor dem, was sie zu hören bekam, konnte auch er sie nicht schützen. Als sie am Ende den Saal verließ, schien sie kurz zu schwanken. Es muss die Hölle für sie gewesen sein.

Der Saal im Mannheimer Gerichtsgebäude war voller als bei den Plädoyers der Staatsanwaltschaft. Fast alle, die über Anklage und Prozess gegen Jörg Kachelmann je berichtet hatten, waren anwesend. Es fand nämlich die große Abrechnung mit all jenen statt, die sich bis zuletzt siegesgewiss an einer weiteren Beschädigung des Angeklagten gelabt hatten.


Hier geht es weiter.

Die Hauptzeugin des Prozesses, das mutmaßliche Opfer, hatte nicht nur die Staatsanwaltschaft über Wochen hinweg belogen, sondern die Polizei, ihren eigenen Anwalt und ihren Psychotherapeuten gleich mit. Nur durch das hartnäckige Insistieren von Kachelmanns Anwaltsteam konnte das Lügengespinst überhaupt aufgedeckt werden. Dementsprechend erklärte Kachelmanns Verteidigerin Andrea Combé in ihrem Plädoyer: "Wenn ein Beschuldigter derart Lügen erfände, sie aufrechterhielte und mit so großer Umsicht vorginge, spräche man von 'hoher krimineller Energie'."

Bisher waren Vergewaltigungsprozesse auch nach einem Freispruch für das weitere Leben eines offenbar zu Unrecht Beschuldigten katastrophal – man denke hier nur an den Fall Andreas Türck. Im Prozess um Jörg Kachelmann forderte dessen Verteidiger Johann Schwenn, ein solches Verfahren könne nicht einfach mit Freispruch "erledigt werden". Niemand dürfe den falschen Vorwurf einer Vergewaltigung erheben, ohne Folgen befürchten zu müssen. Es wäre in der Tat sehr zu wünschen, wenn sich gegen entsprechende Falschaussagen endlich eine harte Linie durchsetzt.

Mittwoch, Mai 25, 2011

FOCUS: "Das Feminat marschiert ... aber wohin?"

Fast wäre es in meiner Sichtung des Medienechos auf Monika Ebelings Amtsenthebung untergegangen: Auch die aktuelle Printausgabe des FOCUS enthält einen Artikel über den "absurden Rausschmiss der Gleichstellungsbeauftragten von Goslar", der gleich im
Inhaltsverzeichnis des Heftes als "ein letzter Triumph verbitterter Traditionsfeministinnen?" in Frage gestellt wird.

Betitelt ist der Artikel treffend mit "Das lila Imperium". Leider hat ihn die Zeitschrift nicht online gestellt, weshalb ich aus Urheberrechtsgründen nur einige Absätze daraus zitieren kann (und auch das in dieser Ausführlichkeit nur in der Hoffnung auf eine wohlwollende Reaktion seines Verfassers Alexander Wendt):

Es gibt sie noch, die Siege des nicht mehr so guten alten Feminismus. Zum Beispiel in der vergangenen Woche in Goslar: Dort ist es einer Ratskoalition von Linkspartei und FDP gelungen, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt aus dem Amt zu jagen.

Vorher hatten die Vertreterinnen von Frauenverbänden ein umfangreiches Sündenregister der Dissidentin zusammengestellt. Sie habe eine Ausstellung über Gewalt, in der Männer nur als Täter und Frauen nur als Opfer vorkommen, als einseitig kritisiert. Sie habe sich als Gleichstellungsbeauftragte auch für Männer eingesetzt. Sie habe ihre Webseite beispielsweise mit der Seite eines Scheidungsväter-Blogs verlinkt. Sie sei nicht "teamfähig". Mit dem Rauswurf der Frau fand ein altes Mao-Prinzip auch hierzulande seine praktische Anwendung: "Bestrafe eine, erziehe hundert" - in diesem Fall 800 andere kommunale Gleichstellungsbeauftragte, die sonst auf dumme Ideen kommen könnten.


In diesem der Sache sehr angemessenen Tenor geht es weiter, wobei der Artikel mit Informationen über die Gleichverteilung der Täterschaft bei häuslicher Gewalt und die Demontage des "23-Prozent-Gehaltsmythos" auch einige grundsätzliche Themen der Männerrechtsbewegung aufgreift, die ich auch in diesem Blog hier ausführlich kommentiert habe.

Wendt gelangt zum Schluss seines Artikels zu einem ähnlichen Fazit, wie ich direkt nach Monika Ebelings Abwahl:

Eine Menge jüngerer Frauen bräuchten diese Studien noch nicht einmal für ihre Wahrnehmung der Wirklichkeit. Sie fühlen sich nicht als Opfer. Sie fühlen sich nicht ausgebeutet. Und sie wissen durchaus, dass auch Männer benachteiligt sein können - zum Beispiel beim Streit um Scheidungskinder. Gerade das verbittert die Feministinnen alter Schule am meisten: Nicht nur, dass ihnen ihre faktische Deutungshoheit zerbröselt - es geht ihnen auch noch die junge Generation von der Fahne. Selbst auf die Linientreue einer Gleichstellungsbeauftragten ist nicht mehr unbedingt Verlass.


Und dabei bleibt es nicht einmal:

Die alten Feministinnen bringen sich auch noch um ihre unbestreitbaren Erfolge der Vergangenheit, indem sie ihre Behauptung über die unverminderte Frauendiskriminierung auf Endlosschleife stellen. In der Gegenwart haben sie außer giftigen Kommentaren über die angeblich ignorante und undankbare Töchtergeneration nichts anzubieten. Für das feministische Thesengebäude muss man mit Schiller feststellen: In öden Fensterhöhlen wohnt das Grauen. Da hilft auch keine Sanierung mehr.


Vielleicht ist es im Mai zu früh, einen Artikel zum "Artikel des Jahres" zu nominieren. Man sollte aber mindestens anerkennend erwähnen, dass Alexander Wendt den Kern der aktuellen Entwicklungen bestens zum Vorschein gebracht hat.

Ich frage mich allerdings, wie der aktuelle FOCUS wohl von den Goslarer Bürgern gelesen wird, die bisher nur die Hofberichterstattung ihrer eigenen Zeitung kannten.

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Dienstag, Mai 24, 2011

Studie: Glücklich lächelnde Männer für Frauen wenig sexuell attraktiv

Happy smiling men are consistently rated least attractive by women when compared to proud or brooding men, according to a new study from the University of British Columbia.

(...) Men who thought they might attract a mate with a happy friendly picture might want to consider updating their online profiles.

(...) Tracy and her research partner graduate student Alec Beall had 1,000 adults rate the attractiveness of people in photographs displaying either pride, happiness, shame or a neutral expression.

In men, happiness was consistently rated as the least attractive expression. Shame and pride were the most sexually attractive to women. In women, happiness is the most attractive expression to men.


Hier findet man den vollständigen Artikel.

Brauchen wir ein Verbot gesetzlicher Quotenregelungen?

Fabian Heinzel eröffnet in der Freien Welt eine neue Debatte.

Ebenfalls lesenswert in derselben Zeitung: Mythen des Feminismus und Das Gleichheitsdogma von Kevin Fuchs ("AG Männer" der Piratenpartei).

Montag, Mai 23, 2011

Jürgen Elsässer: "Wird Zeit, dass sich die Männer wehren"

Jürgen Elässer gehört immer mehr zu denjenigen, die mitbekommen haben, welches Spiel hierzulande mittlerweile gespielt wird:

Es gibt, neben der Erniedrigung Europas durch die öffentliche Zurschaustellung von Strauss-Kahn in Amiland, noch einen zweiten Diskurs, den die Affäre speist: Sie wird von hartgesottenen Feministinnen benutzt, um Hass auf Männer zu verbreiten und das Verhältnis der Geschlechter weiter zu vergiften.

Nehmen wir die Sendung von Anne Will gestern Abend: Alice Schwarzer als Scharfrichterin gegen die anwesenden Männlein in der Runde. Peinlich, wie devot Uli Wickert und Matthias Matussek sich vor der Megäre duckten und, wie zwei kleine Buben, lieber untereinander tuschelten. Die ganze Komposition der Talk-Show machte schon die Umkehrung der Geschlechterverhältnis deutlich, rein visuell: Schwarzer sitzt dick und fett mit in die Seite gestemmten Absätzen auf dem Thron, das Doppelkinn arrogant erhoben. Anne Will soufliert ihr, umschmeichelt die Autorität der „lieben Alice“. Uli und Mattse, die Lümmel in der letzten Bank, geben nicht contra, sondern rechtfertigen sich, weichen auf Philosophisches aus. Ich habe Matussek noch nie so stottern hören wie gestern. Als ob er die Hosen voll hätte vor der Schwarzer …


Hier geht es weiter.

Über den an Vorverurteilungen reichen Schauprozess, zu dem die Anne-Will-Talkrunde gestern Abend mutierte, äußert sich auch Die Welt: Alice Schwarzer und der Springteufel in der Hose.

Vorsitzender des Bundesforums Männer Gast auf AGENS-Diskussionsveranstaltung

Leser, die dieses Blog seit einiger Zeit verfolgt haben, wissen um einen grundsätzlichen Konflikt zwischen engagierten Männerrechtsgruppen wie MANNdat, der IGAF und AGENS mit der staatsfinanzierten, eher trägen Organisation "Bundesforum Männer". Deren Mitglieder fahren gegen AGENS & Co. bislang einen hochaggressiven Kurs: Die Männerrechtsgruppen sollen durch Veröffentlichungen, deren Anspruch auf Wissenschaftlichkeit allerdings keiner näheren Überprüfung standhält, ins rechte Lager gerückt werden, damit eine Diskussion auf Sachebene vermieden werden kann. Gefordert wurde hier etwa von Thomas Gesterkamp in der feministischen Männerzeitschrift Switchboard ein "cordon sanitair", ein "mentaler Sperrgürtel" um Männerrechtler wie um Rechtsextreme. Ich selbst betrachte derlei Polemik als eine Vergiftung der Debatte und habe das Bundesforum zuletzt vor wenigen Tagen in diesem Blog dazu aufgerufen, sich der kontroversen Diskussion zu stellen, statt den Feminismus zur "reinen Lehre" zu erklären, die nicht hinterfragt werden darf. Das geschah vor allem vor dem Hintergrund einer zunehmenden Verquickung von Hetzpropaganda und Gewaltdrohungen gegen Männerrechtler im linksextremen Umfeld, für die Polemiken wie die oben genannten eine Steilvorlage geliefert haben.

Jetzt nimmt Martin Roswoski, der Vorstandsvorsitzende des Bundesforums Männer, unsere Einladung zu einem Dialog auf Sachebene statt auf der Basis von persönlichen Diffamierungen an. Wir begrüßen ihn insofern sehr herzlich als Teilnehmer einer von uns initiierten Diskussionsveranstaltung, die wir am 16. Juni gemeinsam mit der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung in Hannover (Leibniz-Haus, Holzmarkt 5) durchführen. In dem Flyer, der zu dieser Veranstaltung einläd und der heute herausgeht, heißt es dazu:

Seit rund 20 Jahren sind Frau und Mann juristisch gleichberechtigt. Seit 10 Jahren gibt es eine regierungsamtliche Gleichstellungspolitik für Frauen und seit 2010 auch für Männer. AGENS zieht, zusammen mit der Friedrich-Naumann-Stiftung, Resümee. Wir wollen mit Ihnen das Erreichte, die staatlichen Prägungen und unterlassene Teilhabe der Bürgergesellschaft diskutieren. Wir freuen uns auf einen kritischen Dialog!

16:00 Uhr Beginn

Begrüßung

Was kommt nach dem Feminismus?
Professor Dr. Gerhard Amendt

Gleichstellungsarbeit: Eine Rückschau
Monika Ebeling

Feminismus und Frauengenerationen
Birgit Kelle

Gleichstellung – wozu?
Eckhard Kuhla

18:00h Pause/Imbiss

18:30h Podiumsdiskussion
Zukünftige Gleichstellungspolitik für Bürger
mit:
Prof. Amendt
Monika Ebeling
Dr. Silke Fricke
Birgit Kelle
Martin Rosowski

Moderation:
Eckhard Kuhla

Die Referenten:

Professor Dr. Gerhard Amendt
Institut für Geschlechter- und Generationenforschung

Monika Ebeling
Ehemalige Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Goslar

Dr Silke Fricke
Landesvorsitzende Liberale Frauen Niedersachsen

Birgit Kelle
Sprecherin Frau 2000plus

Eckhard Kuhla
Sprecher AGENS e.V.

Martin Rosowski
Bundesvorsitzender des Bundesforums Männer

AGENS e.V., eine Arbeitsgemeinschaft zur Verwirklichung der Geschlechterdemokratie, setzt sich mit seinen Experten ein für ein neues MITeinander zwischen Mann und Frau ein, mit dem Ziel: zurück zur Privatsphäre. AGENS klärt auf mit Veranstaltungen zu den Themen, wie z.B. Effizienz der Gleichstellung, Gewalt im häuslichen Bereich, genderfreie Männer- und Jungensarbeit und initiiert dazu Kooperationsprojekte.


Ende letzten Jahres hatte Martin Rosowski noch in Alice Schwarzers Zeitschrift EMMA seinem "maßlosen Ärger" darüber Ausdruck verliehen, dass "die Medien, seit das Männerthema hochkocht, nicht zur Kenntnis genommen haben, dass es auch Männer wie uns gibt. Stattdessen kommen immer nur die Altmeister der biologistischen Männertheorie wie Gerhard Amendt oder Walter Hollstein zu Wort." Ich hatte die Polemik dieser Äußerung damals auf derselben Ebene beantwortet: "Das einzige Medienorgan, das mit dem Bundesforum spricht, ist die radikalfeministische EMMA, während MANNdat und AGENS inzwischen mit den unterschiedlichsten Medien zusammenarbeiten. Ob da wohl mit dem 'cordon sanitaire' etwas gründlich schiefgelaufen ist?"

Dieser Blogeintrag hier wird zu einer neuen Serie in diesem Blog gehören, die ich mit dem Label "Sommer der Männerbewegung" versehe. Es bahnen sich schon für die unmittelbare Zukunft einige Umbrüche in der Geschlechterdebatte an. "Es scheint gerade ein Paradigmenwechsel stattzufinden" mailte mir so vor einigen Wochen auch eine Redakteurin des ORF, die mich um ein Interview zum Thema "Maskulismus" bat (den Job hat jetzt allerdings Professor Amendt übernommen, der ohnehin zeitweise in Wien sitzt). Diese Frau hat Recht: In den letzten Wochen tobten und wüteten die Feminismus-Gläubigen mit ihren Attacken im Internet, dem Mobbing gegen Monika Ebeling, die Morddrohungen an die IGAF usw. nicht ohne Grund. Dass uns hier einige Veränderungen bevorstehen ist zunehmend unübersehbar.

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"Für den Mann nach Bern"

Die Interessengemeinschaft Antifeminismus (IGAF) will zu den Wahlen im Herbst mit eigenen Listen antreten. Die Antifeministen wollen sich auf nationaler Ebene gegen die Diskriminierung der Männer einsetzen.


Mehrere Schweizer Medien berichten, darunter die Basler Zeitung.

Sonntag, Mai 22, 2011

Die Tanzknaben vom Hindukusch

Endlich finde ich mal einen verlinkbaren, aktuellen Artikel auf ein besonderes Problem im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch von Jungen, das einige von uns Männerrechtlern schon seit geraumer Zeit beschäftigt, gegen das wir aber von hier aus so gut wie gar nicht vorgehen können:

In Afghanistan halten sich einflussreiche Männer Jungs im Alter zwischen elf und sechzehn Jahren zum erotischen Zeitvertreib. Die UN wollen dagegen vorgehen. Doch das „Knabenspiel“ hat Tradition.


Die FAZ berichtet.

Herzlichen Dank an Claudia für den Link!

Samstag, Mai 21, 2011

Wie eine feministische CSU-Veranstaltung zur Riesenblamage wurde

Mir ist inzwischen von mehreren Seiten vergnügt berichtet worden, zu was für einer peinlichen Riesenpleite sich dieser Tage eine CSU-Propaganda-Veranstaltung für Gender-Mainstreaming entwickelte. (Gender-Mainstreaming ist eigentlich ein feministisches Projekt, aber um Wählerinnenstimmen zu werben, rief CSU-Chef Seehofer 2011 als "Jahr der Frau" aus.)

Mit anwesend bei der Veranstaltung der Christsozialen war auch ein AGENS-Mitglied, das seinen Bericht demnächst auf unserer Website veröffentlichen will. Ein anderer Bericht steht aber bereits online: Zuhörer treiben Expertin für "Gender Mainstreaming" in die intellektuelle Insolvenz.

"Da wird ein Mensch öffentlich geschlachtet"

Auch Spiegel-Online berichtet inzwischen über den Umgang des Stadtrats von Goslar mit Monika Ebeling.

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Freitag, Mai 20, 2011

Gottseidank! Schüsse auf Urs Bleiker waren nicht persönlich gemeint

Seit einigen Tagen schon stehe ich mit meinem Schweizer Kameraden Urs Bleiker in Kontakt, um zu erfahren, was die polizeilichen Ermittlungen nach den Schüssen auf ihn ergeben haben. Wie mir Urs Bleiker gestern Abend mitteilte, scheint er zufällig ausgewähltes Opfer eines Mehrfachtäters geworden zu sein: Drei Tage später schlug offenbar derselbe Paintball-Schütze wieder zu; nur gelang es dem Beschossenen diesmal, das Kennzeichen des flüchtenden Wagens zu erkennen. Damit dürfte die Festnahme des Täters bevorstehen oder sogar schon stattgefunden haben.

Es ist ein bizarrer Zufall, dass ein durchgeknallter Kindskopf gerade zu jenem Zeitpunkt den Vorsitzenden der Schweizer Interessensgemeinschaft Antifeminismus (IGAF) unter Beschuss nahm, als die von ihm geleitete Organisation kurz vor dem Zweiten Internationalen Antifeministentreffen kontinuierlich mit Morddrohungen eingedeckt wird. Eine davon – "Deine Tage sind gezählt!" – zeigte exemplarisch der Sender Tele Züri. Vor dem Ersten Internationalen Antifeministentreffen Ende letzten Jahres waren Gewaltdrohungen auch öffentlich geäußert worden.

Dabei sind solche Akte des Terrorismus seitens Angehörigen der Frauenbewegung gegen ihre Kritiker nichts Neues. In meinen bisherigen Veröffentlichungen habe ich eine ganze Reihe solcher Fälle geschildert. Entsprechende Drohungen richteten sich beispielsweise gegen feminismuskritische Publizisten wie Karin Jäckel ebenso wie gegen Gewaltforscher wie Susanne Steinmetz (sie gehörte zu denen, die herausfanden und publik machten, dass häusliche Gewalt zu gleichen Teilen von Frauen ausgeht). Auch Katharina Rutschky, die Ende der neunziger Jahre den oft hysterischen Umgang mit dem Thema "sexueller Missbrauch" beklagte, wurde von solchen Drohungen nicht verschont. Oft genug blieb es nicht bei bloßen Worten. So wurde die Autorin Esther Vilar von Feministinnen zusammengeschlagen, bekam ebenfalls "unentwegt" Morddrohungen und musste schließlich aus Deutschland flüchten. Die Terrorgruppe Die rote Zora unterstrich ihre Forderungen mit Brand- und Sprengstoffanschlägen, und auf das Haus von Erin Pizzey, die Begründerin der modernen Frauenhausbewegung, wurde geschossen, nachdem diese über ihre Beobachtungen sprach, denen zufolge die Frauenhäuser zu Brutstätten ideologisierten Männerhasses verkommen waren.

Spricht man Feministinnen auf derlei Verbrechen an, werden sich die einen davon distanzieren, während andere versuchen, sie zu verharmlosen. Letzeres geschieht auch aktuell in der linksextremen feministischen Bloggerszene. Es gab vom Mainstream-Feminismus aber bislang so gut wie keine Versuche, diese Untaten zu verhindern. Eine singuläre Ausnahme stellte im Jahr 1997 lediglich der Artikel "Feministischer Terror" dar, den Juliane Jacobi nach den Drohbriefen an Katharina Rutschky in der Zeitschrift "Feministische Studien" veröffentlicht hatte. Darin heißt es: "Einige besonders aufschlussreiche Äußerungen aus den Briefen verdeutlichen unmissverständlich, dass es sich bei diesem Protest um eine Form feministischer Erleuchtung handelt. Vom wissenschaftlichen Feminismus sind sie bisher eigentlich nicht für kommentierungswert gehalten worden.... Wir haben es hier mit einer auch aus anderen politischen Bewegungen bekannten Mischung zu tun, die sich zusammensetzt aus Erleuchtung über den richtigen Weg, Betroffenheit und der tiefen Überzeugung, auf der richtigen Seite zu stehen und deshalb legitimerweise über das zu entscheiden, was überhaupt öffentlich gesagt werden darf. ... Bemerkenswert ist der in dieser Auffassung zutage tretende Gesinnungsterror von Vertreterinnen der verfassten Studentenschaft, für die Denk- und Redeverbote offenbar das geeignete Mittel zur Durchsetzung politischer Überzeugungen sind. Weder hat sich bis zu diesen Repräsentantinnen der Studierenden herumgesprochen, dass der Feminismus durch keine reine Lehre und auch nicht durch alleinseligmachende Glaubenssätze verbürgt ist, noch scheinen die jungen Frauen ihren Kommilitoninnen zuzutrauen, sich individuell in Diskussionen eine eigene Meinung bilden zu können. Ich frage mich natürlich auch: Wie begegnet der akademische Feminismus den Vorstellungen solcher 'Schwestern'? Dass der Satz 'Pornographie ist die Theorie, Vergewaltigung ist die Praxis' kompletter Unsinn ist, muss erklärt werden. Junge Menschen studieren, um dies erklärt zu bekommen, und feministische Wissenschaftlerinnen lehren, um dies zu erklären. Ein entscheidendes Mittel zu verstehen, welcher Unsinn sich hinter Parolen verbergen kann, sind kontroverse Diskussionen."

In diesem Zusammenhang ist es in höchstem Maße bemerkenswert, dass im Jahr 2011 das Lager um Thomas Gesterkamp ("Bundesforum Männer") noch hinter einen feministischen Artikel von 1997 zurückfällt. Aus diesem Umfeld wird ein Gesprächsverbot mit Gruppen wie MANNdat und AGENS mit dem Schlagwort, diese seien "antifeministisch", begründet, als ob es sich hierbei ernsthaft um ein Ausschlusskriterium handeln könne. Inzwischen erklären also manche Männer den Feminismus mehr noch zur "reinen Lehre", als es manche Feministinnen selbst getan haben. Dass sich Männerrechtler nicht einer Ideologie unterwerfen möchten, die durch ein hochproblematisches Verhältnis zur Gewalt aufgefallen ist, wird allen Ernstes für den Versuch verwendet, diese Männerrechtler zu diskreditieren. Die IGAF ist hier deutlich reifer und aufgeklärter: Sie setzt an die Stelle der Androhung von Gewalt die kontroverse Diskussion als Mittel zur Wahrheitsfindung. Wenn das "Bundesforum Männer" irgendwann auch mal von denen ernst genommen werden möchte, die es zu vertreten vorgibt, täte es gut daran, sich an der IGAF zu orientieren, statt sie mit Polemik zu überschütten.

Siehe zu diesem Thema auch den aktuellen Artikel Antifeministen werben mit Monika Ebeling.

Starke Unterstützung für Monika Ebeling im Internet – auch international

Die Berichte über die Geschenisse in Goslar werden inzwischen auch von zahlreichen Bloggern aufgegriffen, die weder zur Männer- noch zur Frauenbewegung gehören. Dabei wird die ehemalige Gleichstellungsbeauftragte durchgehend unterstützt.

Besonders positiv fällt hier die unabhängige Wählergemeinschaft Die Hannoveraner auf. Diese stellte heute Morgen eine Erklärung online, die ich einmal im Volltext zitiere, weil ich davon ausgehe, dass eine Weitervebreitung gewünscht ist:

Nach dem Fall Goslar: Wählergemeinschaft DIE HANNOVERANER fordert Umdenken in der hannoverschen „Gleichstellungspolitik“

Zuerst einmal das Wichtigste vorab: Die geschasste Goslarer Gleichstellungsbeauftragte Monika Ebeling verdient großen Respekt!

Die unabhängige Wählergemeinschaft DIE HANNOVERANER fordert die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Hannover, Frau Vollmer-Schubert sowie die gesamte Hannoversche Politik auf, dem lobenswerten Beispiel von Frau Ebeling aus Goslar zu folgen!

Wir fordern ein Umdenken in der hannoverschen Politik: Wir fordern auch in Hannover eine Gleichstellungspolitik, die diesen Namen wirklich verdient!

Monika Ebeling hat in Goslar gezeigt, wie es gehen kann. Dass eine echte Gleichstellungspolitik möglich ist.

Frau Ebeling hat sich als Gleichstellungsbeauftragte genauso auch um die Belange der Männer gekümmert, was ihr scheinbar zum Verhängnis geworden ist.

Mit anderen Worten: Frau Ebeling wurde „abgesägt“, obwohl sie ihren Job richtig gemacht hat.

Ebelings Kritik an Aktionen und Ausstellungen zum Thema Gewalt ist aus unserer Sicht gut nachvollziehbar. Kam doch 2010 eine Studie (im Auftrag der ev. Männersozialarbeit) zu dem Ergebnis, dass sich gewaltsame Übergriffe in Paarbeziehungen nahezu gleichmäßig auf die beiden Geschlechter verteilen. Dass es also keineswegs so ist, dass die Gewalt in den Beziehungen ausschließlich immer nur von den Männern ausgeht.

Gleichstellungspolitik kann und darf nach Ansicht der HANNOVERANER nicht bedeuten, dass das eine Geschlecht gegenüber dem anderen Geschlecht in irgendeiner Art und Weise bevorzugt behandelt wird.

In diesem Zusammenhang erinnern wir auch an die nur schwer nachvollziehbare Entscheidung, dass Straßen-Namen in Hannover bevorzugt nach weiblichen Personen benannt werden sollen.

Wir fordern daher, dass sich das Referat für Frauen und Gleichstellung in Hannover in Zukunft auch deutlich mehr um Themen wie alleinerziehende Väter / benachteiligte Trennungsväter, etc, etc. kümmert.

Ferner wäre es wünschenswert, wenn sich Frau Vollmer-Schubert als Leiterin des Referats für Frauen und Gleichstellung einmal zum „Fall Goslar“ äußern und ihre Sicht der Dinge darlegen würde.

Es geht uns mit dieser Forderung ausdrücklich nur darum, auch in Hannover zu einer Politik zu kommen, in der Männer und Frauen wirklich absolut und ohne Wenn und Aber gleichberechtigt sind.

Sinnvoll wäre in diesem Zusammenhang sicherlich auch eine Umbesetzung innerhalb des Referats, sodass in Zukunft neben Frau Vollmer-Schubert als Leiterin auch 1 Mann als Gleichstellungsbeauftragter in der Stadt Hannover tätig ist.


Andere Blogger äußern sich in einem sehr ähnlichen Tenor:

Der Rechtsanwalt Andreas Fischer gibt zu bedenken, dass "Ideen und Gedanken glücklicherweise nicht des Amtes enthoben werden" können und sieht "geradezu eine Kriegserklärung aus Goslar" gegen die neue Menschenrechtsbewegung vorliegen. Seiner Auffassung nach beginnen sich in diesem Fall "die Fronten zwischen Links und Rechts zu vermischen". Die Entlassung Ebelings stuft Fischer als politischen Fehler ein: "Das Volk kann es nicht leiden, wenn ihm und seinen Sprechern der Mund verboten wird. Und Monika Ebeling hatte nur das ausgesprochen, was sich beim einfachen Volk schon längst in Gärung befindet." Fischer Hoffnung, die Goslarer Bürger würden das Verhalten ihrer Oberen ebenso abstrafen wie es der CDU-FDP-Regierung in Baden-Württemberg geschah, dürfte sich indes kaum erfüllen: Die Einwohner der Stadt werden von ihrer Zeitung schließlich sehr einseitig informiert; auch stellt sich (außer den Piraten) keine richtige Wahlalternative dar. Goslar offenbart ja gerade das Grundproblem, dass fast alle Parteien unisono auf dem radikalfeministischen Trip sind.

Andererseits wird in der Bloggerszene stark wahrgenommen, dass die Angriffe auf Ebeling vor allem von der politischen Linken ausgingen. So kommentiert der linke Blogger Frank Heinze den Rauswurf Monika Ebelings mit "Dieses seltsame 'Gender'-Verständnis bei den LINKEn war ja auch ein Grund meines Austrittes."

Leonie Wichmann spricht in ihrem Blog von einer "Schande für die BRD"; Politik sei offenbar nicht lernfähig.

"Loki" beklagt "Einbahnstraßendenken" und befindet: "Einer/m Gleichstellungsbeauftragten vorzuschreiben, sie/er müsse sich für Frauenthemen aber nicht für Männerthemen einsetzen, das bedeutet letztendlich, dieses Amt für eine Verschiebung der Diskriminierung mißbrauchen zu wollen."

"Stefanolix" begrüßt in dem Beitrag "Eine mutige und sympathische Frau", dass Monika Ebeling beim Thema häuslicher Gewalt nicht nur männliche Täter wahrnimmt und ergänzt: "Dass man solche engagierten Personen wie Monika Ebeling aus dem Amt mobbt und dass es unter mehr als 800 kommunalen Gleichstellungsbeauftragten nur zwei Männer gibt – das gehört zweifellos zu den größten Problemen der Gleichstellung".

"Zorniger Entsafter" sieht die Dinge ähnlich: "In der Stadt Goslar hat die Gleichstellungsbeauftragte Monika Ebeling (SPD) ihren Job verloren, weil sie die Dreistigkeit besaß, das Thema 'häusliche Gewalt von Frauen gegen Männer' auf die Agenda zu setzen. Alles was sie tat, war darauf hinzuweisen, dass es diese Form der Gewalt auch gibt und dass betroffene Männer kaum Möglichkeiten haben sich zu wehren. Das passte offensichtlich nicht ins Weltbild ihrer Genossen." Im Anschluss daran verweist dieser Blogger auf empfehlenswerte Websites zu diesem Thema und präsentiert Videos von männlichen Opfern häuslicher Gewalt.

Aber auch auf internationaler Ebene wird Goslar wahrgenommen, längst nicht mehr nur in Schweden: Eine katholische Bloggerin aus Großbritannien etwa hat den "Welt"-Artikel über Monika Ebeling ins Englische übersetzt und ruft zu seiner Weiterverbreitung auf. Das wird von anderen britischen Bloggern gerne aufgegriffen: "What the Left (again, and it is getting boring) are doing is restricting the terms of the debate. And lying. There is violence against women, there is violence against men."

Selbst mehrere russische Blogs berichten inzwischen über den Fall.

Das Gesamtbild ist eindeutig: Die Männerrechtsbewegung hat inzwischen sehr viel mehr potentielle Unterstützer, als mancher ahnt.

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Donnerstag, Mai 19, 2011

Schwule: "Dreiste feministische Okkupation!" – Lesben: "Faschistoide Machos!"

Einer meiner Leser schreibt mir heute Nachmittag die folgende Mail über den Konflikt um den Schwulen-Gedenktag Christopher-Street-Day in München, der dort aktuell auf Wunsch einiger Lesben in Christina-Street-Day umbenannt werden soll:

Grüß Gott, Herr Hoffmann,

in Ihrem Blog haben Sie ja schon öfters darauf hingewiesen, daß Schwule und Feministinnen nicht a priori einer Meinung sein müssen, unter anderem durch Links auf entsprechende Artikel bei GayWest.

Die Münchner Abendzeitung bringt heute einen Artikel über einen angeblichen Streit zwischen Schwulen und Lesben im Vorfeld des diesjährigen Christopher Street Days in München. Bei näherer Betrachtung scheint es sich jedoch eher um einen Krach zwischen Schwulen und (lesbischen) Feministinnen zu handeln:

Eigentlich gelten Schwule und Lesben als friedliebende Menschen. Dass das ohnehin ein (nett gemeintes) Klischee ist, zeigt sich derzeit an einem Streit, der die Szene entzweit wie nie zuvor. „Blöde Emanzen“ und „dreiste feministische Okkupation“ heißt es von der schwulen Seite. Die Lesben schießen zurück, wittern „doofe Machos“ und „faschistoide Reaktionen“. Was ist da los?

AZ-Kommentator Timo Lokoschat hat natürlich nichts besseres zu tun, als die empörten Schwulen als Frauenhasser hinzustellen:

Die Reaktion der Schwulenszene finde ich erschütternd. Hinter vorgeschobenen historischen Argumenten – eine Frage: Ist hinter Federboas, Gasmasken und Glitzer die politische Botschaft nicht längst verloren gegangen? – kommt oft unverhohlene Frauenverachtung zum Vorschein. Schwule sind offenbar auch nur Männer.

Der Münchner Stadtrat Thomas Niederbühl - immerhin von der Rosa Liste! - schlägt dabei in die selbe Kerbe:

Niederbühl reagiert irritiert auf die Vorwürfe, ein Teil der Schwulen-Szene sei offenbar „frauenfeindlich“. Rita Braaz ist ebenfalls schockiert über den „Lesben- und Frauenhass“, der aus vielen Online-Beiträgen spreche. Es gehe um „Dominanz und Macht“.

Jaja, die empörten Schwulen, das sind halt alles "dominante Machos" und deren Reaktionen sind "frauenfeindlich" und "faschistoid". Schon klar! (Die offenbar nicht wenigen Lesben, denen die Umbenennung gleichermaßen auf den Keks geht, sind dann vermutlich angepaßte "Heimchen am Herd" und "Opfer patriarchaler Erziehung"?)

Ehrlich gesagt, wenn man sich in Erinnerung ruft, daß es überwiegend die schwulen Männer waren, die in früheren Zeiten gefoltert, ermordet und ins KZ gesteckt wurden, während man Lesben wegen ihrer Neigungen zumeist eher belächelt hat, dann kommt einem das Kotzen über soviel Ignoranz und Selbstgerechtigkeit! Insofern kann man Timo Lokoschat zustimmen: Schwule, das sind für viele nur Männer. Vor allem für die Schwulenhasser.

"Opfer" hingegen - das sind ausschließlich die Frauen, selbst wenn es in der Realität anders ausgesehen hat. Aber das kennt man ja bereits von den Auseinandersetzungen um das Denkmal für die im Dritten Reich verfolgten Schwulen. Und von Alice Schwarzer, die bekanntlich Frauen unverhohlen mit Juden gleichsetzt - und folglich Männer mit Nazis.

Der Streit schwelt innerhalb der Schwulenszene, nebenbei bemerkt, übrigens schon länger; siehe auch hier die entsprechende Umfrage auf queer.de, bei der über 80% der Teilnehmer der Umbenennung ein "Nein!" entgegenschleuderten.


Die Männerrechts- und die Schwulenbewegung haben eben viele Überschneidungen. Männerfeindliche Journalistenkommentare und absurde Beschimpfungen als "rechtsradikal" bzw. "faschistoid" machen so auch beide zum Ziel.

Während man sich Timo Lokoschats Kommentar auch schenken kann, ist der AZ-Artikel durchaus in Gänze lesenswert – allein wegen der darin zitierten Facebook-Kommentare, die so auch von Männerrechtlern hätten stammen können.

Eva Herman: Die Harzer spinnen

Und weiter geht es mit meiner kleinen Übersicht von Reaktionen auf die Goslarer Kontroverse. Inzwischen meldet sich auch eine gute Bekannte zu Wort, die selbst schon mit feministischem Mobbing Erfahrungen sammeln musste. Eva Herman schreibt:

Wenn zwei das Gleiche tun, ist das (noch) lange nicht dasselbe. Diese bittere Erfahrung macht derzeit die ehemalige Gleichstellungsbeauftragte der schönen Harzstadt Goslar, Monika Ebeling, von der SPD. Die Frau wurde vorgestern politisch-kollektiv aus ihrem Amt katapultiert. Warum? Sie hatte sich als Gleichstellungsbeauftragte für gleiche Rechte von Mann und Frau eingesetzt. Wer glaubt, das sei doch eigentlich auch ganz normal, der irrt sich gewaltig. Der »moderne Feminismus«, in Wirklichkeit natürlich ein hässlicher, alter Hut, lebt (noch) nach seinen eigenen Gesetzen. Und die besagen (noch): Gleichstellungspolitik fördert Frauen und vernachlässigt Männer!


Hier geht es weiter.

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Jämställdhetsombudsmannen för Goslar i Tyskland sparken!

Wir bleiben einen Moment lang polylingual. Die Blamage von Goslar wird inzwischen nämlich auch von Bloggern aus dem nicht-deutschsprachigen Ausland aufgegriffen. Im schwedischen Väterrechtsblog PappaRättsGruppen heißt es im Anschluss an einen kritischen Bericht über den Umgang des Staatsfeminismus mit Abweichlern der reinen Lehre:

Vi ska inte tro att detta fenomen är geografiskt begränsat till Sverige: Nyligen fick jämställdhetsombudsmannen för Goslar i Tyskland, Monika Ebeling, sparken eftersom hon tyckte att jämställdhet även inkluderar män och pappor


Das bedeutet auf deutsch soviel wie:

Wir sollten nicht glauben, dass dieses Phänomen geographisch auf Schweden beschränkt ist. Vor kurzem wurde die Gleichstellungsbeauftragte von Goslar in Deutschland, Monika Ebeling, gefeuert, weil sie dachte, dass "Gleichstellung" auch Männer und Väter umfasst.


Darauf folgen Links unter anderem auf Artikel in der "taz" und der "Welt".

Die Goslarer Frauenseilschaften müssen geglaubt haben, Monika Ebeling erst kollektiv mobben und sie dann als "nicht teamfähig" eliminieren zu können, ohne dass sich jemand daran stört. Die Gleichschaltung von Stadtrat und Presse schien zu garantieren, dass dieser Plan glückte. Tatsächlich ist er in den letzten Tagen grandios gescheitert.

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Quando le dimensioni contano

Nicht nur die Kroaten, auch die Italiener bleiben von Arne Hoffmann nicht mehr verschont. (Hier das deutsche Original.)

Der italienische Buchhandel bietet das Buch kurioserweise unter dem Autorennamen Anne Hoffmann an, was natürlich wieder eine ek-la-tante Männerdiskriminierung ist, in diesem Segment aber womöglich höhere Verkaufszahlen verspricht. :-)

(Nachtrag: Ein fremdsprachenkundiger Leser dieses Blogs bestätigt gerade meinen Verdacht, dass der italienische Untertitel im Gegensatz zu Heyne mehr "populäre Irrtümer" über die männliche Sexualität als Inhalt meines Buches herausstellt. Das finde ich persönlich sehr interessant.)

"Süddeutsche" fragt: "Sind die meisten Gleichstellungsbeauftragten im Feminismus gefangen?"

Die "Süddeutsche Zeitung" hat ergänzend zu ihrem Artikel von gestern Monika Ebeling im Interview: "Männer werden benachteiligt".

Nicht nur durch dieses Interview verstärkt sich in mir der Eindruck, dass Monika Ebeling ihre Entlassung als Gleichstellungsbeauftragte trotz der damit verbundenen Kränkung durchaus auch als befreiend empfindet, weil sie jetzt das wachsende Medieninteresse dazu nutzen kann, ohne falsche Rücksichtnahme auf politische Tabus über die Situation von Jungen und Männern zu sprechen.

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Telepolis-Artikel stellt Linke und Grüne in Goslar bloß

Während die gebührenfinanzierten öffentlich-rechtlichen Sender WDR und NDR bei der Berichterstattung über die Konflikte in Goslar versagten und letztlich in Richtung Hofberichterstattung abstürzten, überzeugt die linke Internetplattform Telepolis mit einem gelungenen Beitrag über Monika Ebeling, die von ihr angestoßene Debatte und den Versuch der Tabuisierung durch die Oberen der Stadt. Der Artikel ist so hübsch und sachkundig, dass ich hier keine Auszüge als Teaser verwenden werde, sondern empfehle, ihn vollständig zu lesen.

Auch die Westdeutsche Zeitung berichtet über die Kontroverse, desgleichen mehrere Blogs. Der aktuellste zusammenfassende Beitrag stammt von den "Webjungs": Weshalb es nicht mehr gut ist, als Junge in Goslar zu leben.

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Kirche in Not: "Der benachteiligte Mann"

Die Kinder- und Jugendtherapeutin Christa Meves spricht auf dem katholischen Portal Gloria TV erfrischend klar und sachkundig über die Benachteiligung von Jungen und Männern. Das Gespräch dauert knapp eine halbe Stunde, es ist definitiv hörenswert.

Washington Times: Männerrechtler sehen neues Geschlechtergefälle als "nationale Krise"

“If just one sex wins, both sexes lose.”

These words, presented Tuesday at an event in Washington sponsored by the Boys Initiative, are intended to start a national conversation aimed at improving the outcomes for American boys and men in school, work, marriage and health.

The figures are stark: Compared to girls, boys are less educated and more medicated. One in five men of prime working age is not working. Men have a life expectancy five years shorter than women. Male suicide rates start out equal to females, but steadily rise over the lifespan.

(...) If President Obama were to establish by executive order a White House Council on Boys to Men, just as he created the White House Council on Women and Girls in March 2009, it would immediately raise the profile of these problems, added Mr. Farrell, who Tuesday released a lengthy proposal about such a council from the commission.

“I am convinced today that we have a national crisis, a national security issue, a state-of-emergency issue and a nation at risk. If anybody cannot understand that, as we talk about investments and the return on those investments - which are our boys - then it is very clear we are going in the wrong direction,” said Willie Iles, national director of government relations for Boy Scouts of America.


Hier findet man den vollständigen Artikel.

Noch nicht einmal angeklagt, schon verurteilt: Die mediale Treibjagd auf Strauss-Kahn

Die bloße Behauptung, ein Mann habe eine Frau vergewaltigt, kommt für viele Journalisten offenbar einem Schuldspruch gleich. Das NDR-Medienmagazin ZAPP berichtet kritisch, Jürgen Elsässer kommentiert.

Mittwoch, Mai 18, 2011

Süddeutsche Zeitung: "Kein Herz für Männer in Goslar"

Den Kampf gegen die "verbitterten Alt-Feministinnen" der Linken und der Grünen hat sie vorerst verloren: Goslars Gleichstellungsbeauftragte Monika Ebeling ist ihren Job los - weil sie sich zu sehr für Männer einsetzt.


Hier findet man den vollständigen Artikel.

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"Die Welt" titelt: "Bizarrer Kreuzzug gegen Frauenbeauftragte in Goslar"

Der weiter unten erwähnte Artikel Miriam Hollsteins steht inzwischen online.

Irritierend sind in dem Artikel allerdings zwei Dinge. Zum einen die Überschrift: Ebeling war offiziell nicht Frauen- sondern Gleichstellungsbeauftragte. (Natürlich war diese neue Begriffsprägung lediglich verschleiernd gemeint und jede "Gleichstellungsbeauftragte" wusste, dass sie in Wahrheit immer noch eine Frauenbeauftragte war.) Zum anderen die Behauptung, bei den von empörten Bürgern verwendeten Termini "Bitterfotzen" und "Amazonen" handele es sich um Beschimpfungen. Als "Amazone" bezeichnet sich so manche Feministin selbst; der Ausdruck "Bitterfotze" ist der Titel eines feministischen Buches, das in Schweden zum Bestseller wurde, über das unter anderem die Brigitte, die taz und die Welt ausführlich berichteten und von dem das feministische Blog "Mädchenmannschaft" mehrere Exemplare verloste. Offenbar gilt einmal mehr: Was Feministinnen erlaubt ist, ist Männern noch lange nicht erlaubt – und es ist auch kein Argument zu dämlich, um das Klischee der aggressiven und unflätigen Männerrechtler aufrechtzuerhalten.

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Monika Ebeling: "Ich werde der geforderten Ausgrenzung von Männern auch weiterhin nicht nachgeben"

Monika Ebeling verbiegt sich nicht – trotz des massiven Drucks, der auf sie ausgeübt wurde. Was sie gestern auf der Goslarer Ratssitzung sagte, hat sie inzwischen online gestellt. Ein Auszug:

Es geht grundsätzlich um die Abkehr von der jahrzehntelangen einseitigen Frauenförderung hin zu einer fairen Gleichstellung. Die Selbstverständlichkeit der Verweigerung derjenigen, die sich bei der alten Frauenförderung besser aufgehoben sehen, führte zu der eben erlebten Eskalation.

Die Verfechter einer zukünftigen fairen Gleichstellung dagegen sehen in den Ereignissen hier in Goslar einen wichtigen Schritt, werden das würdigen und in Erinnerung behalten. Goslar wird deshalb voraussichtlich auch der Ort sein, in dem die Grüppchen, die überall im Lande bereits existieren, sich zu einer gemeinsamen Plattform verständigen werden.


Hier findet man die vollständige Erklärung.

"Einen Frieden von Goslar wird es in dieser Schlacht nicht geben" resümiert heute Miriam Hollstein auf der Titelseite der "Welt". Das ist vor dem Hintergrund dessen, was in den letzten Wochen geschehen ist, in der Tat kaum möglich.

Dieses Blog hier hatte gestern übrigens nicht mehr "nur" anderthalbmal, sondern doppelt so viele Zugriffe wie zu bisherigen Rekordzeiten. Schon das allein zeigt, wie wichtig vielen Menschen das Thema "faire Geschlechterpolitik" ist. So kommentierte gestern Abend auch Thomas L. im Internetforum von MANNdat:

Ich halte es (...) für einen enormen Erfolg der Männerrechtsbewegung, daß sie in der Öffentlichkeit dieses Echo auslösen konnte! Oft entlarvt sich ein korruptes System erst dadurch, daß es zu stark über die Stränge schlägt und so seine wahren Absichten, auch für die oft unpolitische Mehrheit, unverdeckt zum Ausdruck bringt. Mit diesem Echo hätte in Goslar bestimmt niemand gerechnet. Die Solidarität, die Monika Ebeling erfahren hat, hat zu einer enormen Stärkung und einem Zusammenschluß all der Leute geführt, Männer wie Frauen, die es nicht länger hinnehmen wollen, in einem männerfeindlichen Land zu leben!

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Dienstag, Mai 17, 2011

"Als gebürtiger Goslarer schäme ich mich!"

Was die "Goslarsche Zeitung" vermutlich gelöscht hätte, der FOCUS aber stehen lässt, das sind die zahlreichen Leserkommentare unter dem inzwischen von hunderten von Leuten empfohlenen Artikel über die "Provinzposse" um Monika Ebeling. Einige Beispiele:

Eine tapfere Frau, eine konsequente Sozialdemokratin. Bin gespannt, ob die "Genossinnen" sie jetzt auch aus der Partei werfen werden...


Eine Gleichstellungsbeauftragte sollte sich darum kümmern, dass niemand aufgrund seines Geschlechts benachteiligt oder diskriminiert wird, gleich ob Mann oder Frau. Dass auch Männer davon betroffen sein können, sieht man ja allzu häufig in Scheidungsfällen, bei denen Männer von ihren Ex-Frauen allzu häufig nach Strich und Faden ausgenommen werden. Frau Ebeling handelt vorbildhaft!


Seit ich (weiblich) über dieses Thema nachdenke (in der 10. oder 11. Klasse), frage ich mich, warum eine Gleichstellungsbeauftragte nicht für die Gleichstellung aller, sondern für die Besserstellung von Frauen kämpfen soll. Nun machts endlich mal eine richtig und kriegt dafür aufs Maul. Da fällt einem doch nichts zu ein.


Da enttarnt sich manche selbst. Männer böse, Frauen gut. Dumm nur, dass Männer und Frauen eben nicht gleich sind, ja es gar nicht sein können. Da ändert auch kein Zeitgeist etwas daran. Frauen diskriminieren Männer ebenso "gut", wie manche Männer es mit den Frauen machen. Die größten Machos sind durchaus Frauen.


Für diesen Gesinnungsterror übelster Sorte bedienen sich die Linken und ihre Gefolgschaft zudem auch noch demokratischer Mechanismen und missbrauchen die Tatsache, dass die Gleichstellungsbeauftragte eine Wahlbeamtin ist. Es ist erbärmlich, dass Mitglieder der anderen Fraktionen bei diesem Spiel mitwirken, eine Schande für die Volksvertreter der Stadt.


Als gebürtiger Goslarer schäme ich mich zu sehen, wie hier im Stadtrat mit diesen Thema umgegangen wird. Mit dieser mutigen und nach vorne schauend ausgerichteten Frau hätte Goslar einen neuen Weg im Bereich der Gleichstellung vorgeben können und damit "Trendsetter" werden können.


Menschen wie die Frau Ebeling brauchen wir mehr in Deutschland und in den Ämtern. Noch mehr aber brauchen wir tatkräftige Unterstützung für Menschen, die ihre Arbeit in der Tat so ausführen wie sie sie machen sollen. Ich hoffe, dass die Frau Ebeling nicht aufgibt und sich durchschlägt.


(Sigmar) Gabriel, in Goslar geboren und dort "nicht unbekannt" müsste sich für die SPD-Frau Ebeling einsetzen. Aber das scheint auf die Agenda des grossen SPD-Vorsitzenden nicht zu passen. Merke: Es sind die "kleinen Dinge", die Politik ausmachen und die der Wähler nicht vergisst.


Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend... dieser Name alleine ist schon bezeichnend für die Schieflage der geschlechtlichen Gleichberechtigung innerhalb unserer Gesellschaft.


Beim Umziehen im Fitnessstudio bekomme ich Kommentare von meinen Kollegen zu hören von wegen wildem Sex angesicht der blauen Flecke und Kratzspuren an meinem Körper. Den wahren Grund, dass dies durch regelmässiges Abreagieren meiner aggressiven Frau geschieht, verschweige ich. Wenn wir nicht so ein süsses Kind hätten, würde ich sie auch verlassen. Aber dann erpresst sie mich, mich wirtschaftlich zu ruinieren, falls ich das tue.


Es ist nicht zu fassen, dass es so eine Hexenjagd im Deutschland des 21. Jahrhunderts noch geben kann. Frau Ebeling hat es nur gewagt, ihren Job wirklich ernst und die Bezeichnung ihres Amts wörtlich zu nehmen, eben nicht zur Interessensvertretung bestimmter Personengruppen zu verkommen - die natürlich deswegen nicht automatisch überflüssig wird. Erschreckend ist insbesondere, dass sie quer durch das politische Spektrum auf Intoleranz trifft. Das scheint mir der Nachweis dafür, dass sie nicht nur an Grundfesten politischer, sondern auch sozio-kultureller Überzeugungen rüttelt. Und da nicht sein kann, was nicht sein darf, werden jetzt Pseudo-Argumente gegen sie an den Haaren herbeigezogen. Und keiner der Entscheidungsträger wagt es, diesen Vorgang als den zu benennen, der er ist: Mobbing!


Als beruflicher Neuanfänger kann ich nur bestätigen, dass Männer mittlerweile auf dem Arbeitsmarkt gerade bei Neueinstellungen stark benachteiligt werden. Die männliche Benachteiligung gilt auch für andere Bereiche (siehe deutsches Versorgungsrecht etc.). Ganz zu schweigen von der Schule, in der Jungen mittlerweile das doppelte leisten müssen, um die selbe Note zu bekommen wie ihre Schulkammeradinnen. Es gibt genug Studien die das beweisen. Leider kommt man gegen die männerfeindliche Phalanx in Deutschland nicht mehr an.


Auch wenn es so manche Feministin nicht glauben will, glauben will, die Frau hat schlicht und einfach recht. Gleichstellung geht nämlich in beide Richtungen, und die Pflicht einer bzw. eines Gleichstellungsbeauftragten ist es, sowohl für benachteiligte Frauen, als auch für benachteiligte Männer zu kämpfen.


Man kann es nicht glauben und man muss sicher fragen, geht es jenen die diese Frau hier anklagen wirklich um die Sache oder nur um sich politisch zu profilieren. Jedem sollte doch heutzutage klar sein das jeder Gewalt ausgesetzt sein kann, Frau und Mann und jenen muss geholfen werden, das tut Frau Ebeling hier und wird dafür angeklagt.


Das zeigt wieder einmal dass Gleichstellungsbeauftragte eigentlich bundesweit komplett abgeschafft werden müssen, da sie allesamt ihrem Auftrag, sich für eine echte Gleichberechtigung einzusetzen, nicht gerecht werden. Denn das schließt Männer mit ein. Wie ich darauf komme? Würden alle Gleichstellungsbeauftragte ihrem Auftrag nachkommen, würde mit einer Frau wie Frau Ebeling nicht ein Schauprozess inszeniert. Ein Skandal erster Ordnung!


Was aber wirklich dahinter steht wird der Gesellschaft nicht gesagt. Es geht um Pfründe. Um von Frauen besetzten Posten, z.B. in Frauenhäusern, Frauenberatungsstellen und ähnlichen kommunalen und bundeseigenen Einrichtungen und Instituten und den Job aller Frauenbeauftragten. Hierzu ist es unabdingbar den mühsam in 60 Jahren erarbeiteten generellen Opferstatus aller Frauen per Geschlecht aufrecht zu erhalten. Der Ursprung liegt nicht allein im feministischen, sondern auch konservativen Lager. Beide Lager eint das Mutterprimat, das dazu führt, dass Kinder vorrangig Müttern biologisch und sozial zugeordnet sind. Dies schlägt sich im BGB wie auch in der deutschen Rechtspraxis nieder, nicht jedoch im GG. Hier sollte die Diskussion ansetzen, Gender und Kind gerecht geführt werden.


Sie hat keine Fehler gemacht, eigentlich hat sich ihren Job nur so ausgeführt, wie es der Name verlangt. Damit hat sie sich allerdings an die Ränder poltisch korrekten Meinungskanals begben - und wird sofort von deren Wächtern abgestraft, "ohne große Diskussion". Wo leben wir eigentlich?


Alles "vom Niveau knapp unter Teppichhöhe anzusiedeln" ("Goslarsche Zeitung") oder lediglich politisch inkorrekt? Wieder einmal ist es erstaunlich, wie sehr die Meinungen der Mehrheit der Bürger und die Auffassungen der Mehrheit in Politik und Medien voneinander abweichen.

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Monika Ebeling gefeuert – Herber Pyrrhussieg für die Feministen?

Wie eigentlich alle Beteiligten inzwischen erwartet haben, ist Monika Ebeling aus ihrem Amt als Gleichstellungsbeauftragte entfernt worden. Inzwischen stellt sich aber sehr die Frage, ob dieser scheinbare Sieg für die feministischen Netzwerke nicht so teuer erkauft wurde, dass es sich dabei in mehrfacher Hinsicht um eine verdeckte Niederlage handelt.

Der eigentliche Plan sah so aus: Alle Parteien kegeln Monika Ebeling übereinstimmend aus dem Amt und klopfen sich danach selbstgerecht gegenseitig für diese "kluge Entscheidung" auf die Schulter. Die Goslarer Presse ist sowieso mit im Boot und hätte komplett unkritisch über diesen Vorgang berichtet. Allen anderen Gleichstellungsbeauftragten des Landes wäre damit klargemacht worden: Sobald du anfängst, dich auch für Jungen und Männer einzusetzen, machen wir dich einen Kopf kürzer! Und die Goslarer Linke hätte triumphierend melden können, dass ihr inzwischen auch CDU und FDP blindlings hinterhertappen, wenn sie nur demagogisch genug formuliert.

Stattdessen aber melden sich aus allen Ecken des Landes empörte Frauen und Männer, die nicht vom Goslarer Intrigenstadl gehirngewaschen wurden. Die Absetzung der ersten männerfreundlichen Gleichstellungsbeauftragten wird zum bundesweiten Politikum. Im Goslarer Stadtrat zerbricht nach etwas Aufklärungsarbeit über die feministischen Machenschaften die einhellige Phalanx gegen Monika Ebeling. Was mit kleinen Interviews für "eigentümlich frei" begann, mündet in eine Berichterstattung auflagestarker Medien bis hin zu FOCUS und BILD. Goslar wird plötzlich auch von außen wahrgenommen und gibt kein gutes Bild dabei ab. Das Fass "Benachteiligung von Männern" wird nicht zügig geschlossen, sondern von mehreren Journalisten erst aufgemacht. Monika Ebeling ist plötzlich weit über die Goslarer Stadtgrenzen hinaus bekannt und, politisch gesehen, zur Traumfrau vieler Männer geworden. Mein eigenes Blog hat inzwischen anderthalb mal so viele Zugriffe wie zu bisherigen Rekordzeiten (zum Höhepunkt der Sarrazin-Debatte im letzten Herbst). Die verschiedenen männerpolitisch aktiven Akteure – praktisch alle bekannten bis auf die Schnarchnasen vom staatsfinanzierten "Bundesforum Männer" – haben sich darin geübt, hinter den Kulissen emsig und konstruktiv an demselben Projekt zusammenzuarbeiten. (Dass wir es gemeinsam schaffen würden, Monika Ebeling auf den BILD-Titel zu hieven, nachdem mein Kontaktmann dort zunächst desinteressiert abgewinkt hatte, hätten wir uns anfangs nicht träumen lassen.) Das alles sind Erfolge, an die man anknüpfen kann und wird. Hier ist durch das Mitwirken zahlloser Einzelner inzwischen eine junge, frische und länderübergreifend vernetzte Bewegung entstanden, die jede Menge Wumm mitbringt, um es mit den feministischen Mumien endlich aufzunehmen.

Nicht zuletzt führte die gewachsene öffentliche Aufmerksamkeit für Monika Ebeling vielen Menschen noch einmal (manchen vielleicht erstmals) vor Augen, wie aggressiv Feministinnen darauf reagieren, wenn jemand beginnt, sich auch einmal für die Anliegen von Männern einzusetzen. Dabei ist das keine neue Entwicklung. Zwar versuchte schon in der Blütephase des Feminismus Gloria Steinem, die damalige Wortführerin dieser Bewegung in den USA, die Naivlinge unter den Kerlen mit dem Versprechen einzufangen, auch Männer würden von den Erfolgen dieser Ideologie profitieren. Das aber war von Anfang an verlogen. Als Betty Friedan, eine frühe männerfreundliche Frauenrechtlerin, 1970 zur Feier des fünfzigsten Jahrestages des Frauenwahlrechts auf einer New Yorker Veranstaltung das Lied "Liberation Now" sang, wurde die Verbindung vom Mikrofon zur Verstärkeranlage gekappt – wie man annimmt von radikalen Feministinnen. Das Lied enthielt eine Zeile, die viele von ihnen als skandalös empfanden: "Es ist Zeit für Männer und Frauen, Hand in Hand zu gehen."

Inzwischen lassen sich Frauen, die sich geschlechterpolitisch äußern, nicht mehr so einfach zum Schweigen bringen. Sie beteiligen sich an einer Bürgerbewegung, die auf die alten Fronten des Geschlechterkrieges keine Rücksicht mehr nimmt. Immer mehr Frauen nehmen sich hingegen die Freiheit, jetzt so für die politischen Anliegen von Männern zu fechten wie früher nur Männer für die Anliegen von Frauen. Neben die Monikas treten so inzwischen die Christines, Silkes, Tanjas, Astrids, Birgits, Ramonas, Beates, Ulrikes und Karins. All diese Frauen haben oft andere Namen als die von mir exemplarisch genannten "Promis", aber sie alle tummeln sich längst schon im Väteraufbruch, der IGAF, der Piratenpartei, bei AGENS und in vielen anderen Bereichen. Monika Ebeling ist von der Ausgestoßenen zum Vorbild geworden. Die Diskurshoheit der feministischen Bewegung in der Geschlechterdebatte wankt.

Vielleicht wirken sich all diese erfreulichen Entwicklungen sogar auf das Städtchen aus, in dem sich die aktuelle "Provinzposse" abspielte. Während ich das lustige Label "Schlacht um Goslar" nur noch für einige rückblickende Beiträge verwenden werde, da es sein wesentliches Ziel erreicht hat (zu der nötigen Aufmerksamkeit beizutragen), habe ich das starke Gefühl, auch in etwas fernerer Zukunft noch über bemerkenswerte Entwicklungen in diesem Ort berichten zu können. Die Vorstellung, man könnte eine Debatte beenden, indem man eine Vertreterin der Gegenposition aus ihrem Amt kegelt, dürfte sich als ausgesprochen naiv erweisen.

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Monika Ebeling abgewählt – "die "taz" hat sie im Interview

Unter der Überschrift "Auch Männer haben Narben" schildert die ehemalige Goslarer Gleichstellungsbeauftragte Monika Ebeling der Berliner "tageszeitung" ihre Sicht der Dinge.

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Monika Ebeling auf Titelseite der BILD: "Lieber reden, statt feuern!"

Zwar ist für die BILD Monika Ebeling heute Verlierer des Tages - gemeint ist das aber nicht hämisch, sondern bedauernd. Da die Gleichstellungsbeauftragte ihren Job nur ernst genommen habe, fordert BILD: "Lieber reden, statt feuern!" Bei den Fundamentalisten in Goslar dürfte dieses Plädoyer kaum fruchten; besonnene Menschen müssen ihm zustimmen.

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Spitzen-Artikel im FOCUS: "Logik spielt in der Goslarer Debatte keine herausragende Rolle"

Still und heimlich, aber voller Selbstgerechtigkeit wollte der Goslarer Filz aus Politik und Medien Monika Ebeling, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, heute aus ihrem Amt entfernen. Ebeling aber weigerte sich, wie ein Lamm zur Schlachtbank geführt zu werden – und sie hat zahlreiche Unterstützer, die von der bisherigen Geschlechterpolitik auch alles andere als begeistert sind. Der entstandene Unmut führte zu einer wachsenden Aufmerksamkeit bundesweiter Medien für die Vorgänge in Goslar, so dass die Bürger der Stadt nicht länger nur auf die sichtlich parteiischen Darstellungen ihrer eigenen Zeitung angewiesen sind. Inzwischen berichtet sogar der FOCUS über den Konflikt:

Es ist gar nicht so leicht herauszufinden, was Goslars Gleichstellungsbeauftragte Monika Ebeling eigentlich falsch gemacht haben soll. Selbst wenn man ihre Kritiker fragt, die sie unbedingt aus dem Amt werfen wollen, geht es sehr schnell um die großen und grundsätzlichen Dinge: Darf sich eine städtische Gleichstellungsbeauftragte tatsächlich für beide Geschlechter einsetzen? Darf sie sich beispielsweise gegen eine Ausstellung aussprechen, in der Männer grundsätzlich als Gewalttäter dargestellt werden? Darf sie alles anders machen als ihre Vorgängerinnen? Rüdiger Wohltmann, Linkspartei-Fraktionschef im Goslarer Stadtrat, findet: Sie darf nicht. Und brachte einen Abwahlantrag gegen die Wahlbeamtin ein, der am Dienstag entschieden wird.

Obwohl die Linkspartei in Goslar nur eine Minifraktion von zwei Stadträten bildet, fand sich schnell eine Abwahlkoalition von SPD, Grünen, Bürgerfraktion und FDP, die Ebeling tatsächlich aus dem Amt kegeln dürfte. Überregionale Zeitungen und Fernsehen beschäftigen sich seitdem mit dem Provinzstädtchen, in Blogs ist sogar von der „Schlacht um Goslar“ die Rede. In dem kleinen Harz-Ort stürzen sich die traditionellen Feministinnen und ihre Unterstützer ins Gefecht – gegen eine Frau, die ihrerseits Mails und Solidaritätsadressen aus ganz Deutschland erhält.


Hier geht es weiter. Der Artikel ist insgesamt sehr lesenswert; Alexander Wendt gehört eindeutig zu den besseren Journalisten des FOCUS.

Aber wer hat eigentlich diesen verrückten Slogan "Schlacht um Goslar" in die Debatte geworfen, der inzwischen von Feind und Freund und mehreren Journalisten im Munde geführt wird? *unschuldigguck* :-)

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"Die Welt" gibt Monika Ebeling die Note "gut"

"Die Welt" verteilt Kopfnoten: Die Goslarer Gleichstellungsbeauftragte Monika Ebeling erhält für ihren Ansatz, die gewohnten Geschlechterfronten zu überwinden, die Note gut. Herzlichen Glückwunsch!

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Montag, Mai 16, 2011

Stuttgarter Nachrichten berichten über "Provinzposse" in Goslar – Kristina Schröder will sich nicht direkt dazu äußern

In der "Goslarschen Zeitung" steigt die Betriebstemperatur. Heute tut das Blatt in einem aktuellen Artikel so, als stünden Horden "fanatisierter" Männerrechtler kurz davor, das Goslarer Ratshaus zu stürmen: Ein von der Postille zitierter Polizeisprecher versichert allen Ernstes, man habe "ein Auge drauf" und könne "auch bei plötzlich auftretenden Ereignissen reagieren“. (Vielleicht sollte man dem Herrrn mitteilen, dass die Kritiker der bestehenden Geschlechterpolitik nicht durch das Begehen von Gewalt auffällig werden, sondern indem sie mit Gewalt bedroht werden?) Die "Stuttgarter Nachrichten" hingegen zeigt ihren Kollegen im Harz, wie guter Journalismus geht: Erfreulich kühl und seriös berichtet die Zeitung heute auf dem Großteil ihrer Seite Drei über die Kontroverse (leider nicht online). Im Teaser von Norbert Wallets Artikels "Eine Lanze für die Männer" heißt es:

In der Stadt Goslar im Harz herrscht Aufruhr. Die örtliche Gleichstellungsbeauftragte soll abgewählt werden. Denn sie sieht sich auch den Männern verpflichtet – und sorgt so für eine hitzige Debatte. Die Provinzposse spiegelt gesellschaftliche Verwerfungen wider.


Wallets Artikel schildert vor allem sachlich die Hintergründe des Konflikts. Als einen zentralen Faktor nennt er unter anderem Monika Ebelings erfolgreichen Protest gegen die Verteilung von Brötchentüten mit dem sexistischen Slogan "Gewalt gegen Frauen und Kinder kommt nicht in die Tüte", der häusliche Gewalt gegen Männer unter den Teppich kehrt und für Männer nur die Täterrolle reserviert. Da kurz zuvor bei Goslar eine Mutter ihre beiden Kinder umgebracht hatte, empfand Ebeling diesen Slogan als "entsetzlich". Ebelings Gegnerin Doris Juranek wiederum störte sich an deren Einwänden:

Sie ist Chefin der grünen Ratsfraktion und sehr emotional, werden Gesprächspartner vorgewarnt. „Männer werden geschlagen? Das Thema hängt mir zum Hals raus“, sagt sie im Gespräch mit unserer Zeitung. Da werde eine Front aufgetan, die es nicht gebe. Die Frauen, die sich in der Stadt für Gleichstellung engagierten, seien „schließlich meist auch Mütter und Ehefrauen“. Ebeling? „Mittlerweile sehe ich rot, wenn ich sie sehe.“


(Hat jemals ein Männerrechtler argumentiert mit "Frauen werden geschlagen? Das Thema hängt mir zum Hals raus"? Natürlich nicht. Aber nicht die Grünen sondern die Männerrechtler werden von der "Goslarschen Zeitung" als "fanatisiert" hingestellt ...)

Wallet porträtiert auch die Goslarer Gleichstellungsbeauftragte:

Wer Monika Ebeling begegnet, kann die Vorwürfe schwer mit ihrer Erscheinung in Einklang bringen. Sie wirkt ruhig, sachlich, aber bestimmt. Ist sie zu undiplomatisch? Ja, sicher. Aber diplomatisch will sie gar nicht sein. „Waren wir nicht lange genug diplomatisch?“, fragt sie. „Wenn ich die Situation der Kinder und der Väter sehe, fällt es mir schwer, diplomatisch zu bleiben.“


Das ist natürlich genau der Trick in der derzeitigen Geschlechterpolitik: Erst werden zahllose Männer in eine unerträgliche Lebenslage gebracht, und wenn sie dagegen sachlich, aber bestimmt aufbegehren, setzt man sie als "fanatisiert" herab. Und als Krönung der Irrsinns tritt hinzu, dass man offenbar ernsthaft glaubt, den Geschlechterfrieden mit dieser Methode wieder herstellen zu können. Hauptsache, die aufmüpfigen Kerle wurden zum Schweigen gebracht: Im aktuellen Beitrag der "Goslarschen Zeitung" gibt es inzwischen gar nicht erst die Möglichkeit, Kommentare zu hinterlassen. Eine Redaktion verbunkert sich vor ihren Lesern.

Im abschließenden Absatz seines Artikels gelangt Wallet zu folgendem Fazit:

Goslar liegt im Harz. Eine kleine Provinzposse. Nicht weiter wichtig. Ein paar Frauen sind sehr aufgeregt, na und? So kann man es sehen. Aber der Fall Goslar hat exemplarische Seiten. Die Gleichstellungspolitik ist im Umbruch. Nicht nur lokal, sondern auch in der großen Politik. Auf Anfrage unserer Zeitung wollte sich die Familienministerin nicht direkt zu Goslar äußern. Aber Kristina Schröder (CDU) stellt klar, wie sie moderne Gleichstellungspolitik sieht: „Gleichberechtigung bedeutet faire Chancen für alle. Eine Politik läuft ins Leere, wenn sie nur einseitig ein Geschlecht fördert.“

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Weserkurier: "Eine Frau macht sich für Männer stark"

Das Abwahlverfahren gegen Goslars Oberbürgermeister Henning Binnewies (SPD) ist gerade erst ein paar Wochen her, und schon gibt es in der Harzstadt erneut Wirbel um eine Personalie. In der Schusslinie steht dieses Mal die städtische Gleichstellungsbeauftragte Monika Ebeling (SPD). Morgen entscheidet der Stadtrat, ob sie ihre Arbeit weiter machen darf. Wahrscheinlich ist das nicht.


Hier geht es weiter.

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Sonntag, Mai 15, 2011

Goslarer Bürger berichtet von Repressalien

Auf dem Blog von Hans Reime, das die "Goslarsche Zeitung" kritisch beobachtet, heißt es heute in einem Eintrag von 18:30 Uhr:

Weiter unten hatte ich Kommentare zum Thema Gleichstellung veröffentlicht, die von der GZ am 14.04.2011 umgehend wieder gelöscht wurden. Ein Blogger, der sich mit vollem Namen geäußert hatte, hat mich soeben gebeten, seinen Beitrag umgehend zu löschen, da er aufgrung meiner Veröffentlichung anonymer Repressalien ausgesetzt sei. Es ist unglaublich, was hier abgeht.


Man sollte hier zur Ehrenrettung Goslars vielleicht darauf hinweisen, dass diese Stadt nur exemplarisch für den Rest der Republik steht.

Und in der Schweiz, hörte ich, ist es auch nicht viel anders.

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Lesermail (FDP und SPD in Goslar)

Ein Leser aus meinem privaten Freundeskreis mailt mir heute:

So wie ich die Sache mit Frau Ebeling sehe, ist sie ihren Posten am Dienstag los. Besonders bitter finde ich das Verhalten der fdp. Leider kann man aus einer Partei nur einmal austreten. Seit ein Wahlforscher herausgefunden hat, dass zu wenige Frauen fdp wählen, hat Guido ja einen völligen Kurs auf Feminismus gemacht. Von wegen nur Ein-Thema-Partei. Aber mit stupidem Nachäffen gewinnt man auch keine Stimmen. Frauen sind schließlich auch intelligente Wesen. Ich erwarte von einer liberalen Partei, dass sie darauf achtet, dass es bei einer derartigen Debatte zu einer Betrachtung von Sachthemen kommt und nicht zu einer ideologischen Schlammschlacht. Wenn ich als Liberaler mich nicht mit einer anderen Meinung sachlich auseinandersetzen kann, bin ich nicht liberal.

Die SPD wird Frau Ebeling wie eine heiße Kartoffel fallen lassen, Hauptsache, das Thema ist schnell vom Tisch und der Feminismus gerettet. Leider gibt es ja in der SPD noch keine Quote für Menschen, die ihren eigenen Verstand benützen. So richtig ins Bild würde jetzt noch ein erfolgreiches Parteiausschlussverfahren passen. Sarrazin darf bleiben und Frau Ebeling muss gehen. Aber ich will niemanden auf dumme Ideen bringen. :-)

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Piratenpartei Goslar fordert Transparenz und Demokratie im Rat der Stadt

Auch den Goslarer Piraten werden die Vorgänge im Goslarer Stadtrat allmählich zu bunt. Und sie haben Argumente, die wichtig, aber in dieser Debatte noch gar nicht aufgetaucht sind:

Der Kreisverband Goslar der Piratenpartei Deutschland stellt sich gegen ein Verfahren, bei dem die Begründung eines Antrages erst kurz vor der Abstimmung dazu in mündlicher Form nachgereicht wird. Dieses Vorgehen erlaubt in keinster Weise eine objektive Meinungsbildung oder eine inhaltliche Vorbereitung auf die Sitzung. Es ist deshalb einem demokratischen Vorgehen nicht zuträglich. Es benachteiligt die Betroffene in unangemessener Weise und erschwert eine klärende Stellungnahme zu konkreten Vorwürfen.

Desweiteren wird durch dieses intransparente Vorgehen eine sinnvolle Diskussion des Abwahlantrages in der Öffentlichkeit unterbunden.


Diese Argumentation überzeugt. Wenn ich das Procedere richtig im Kopf habe, dürfen sich bei der Stadtratssitzung auch Goslarer Bürger zu Wort melden. Die werden aber nicht nur von der Zeitung ihrer Stadt systematisch manipuliert und dumm gehalten; sie können sich mangels einer vorliegenden Begründung des Antrags der Linken inhaltlich auch kaum auf die Sitzung vorbereiten. Ihnen gegenüber steht ein Stadtrat, der die Begründung auch erst während der Sitzung erfahren soll, und trotzdem bis vor wenigen Tagen noch als festes Bündnis dazu entschlossen war, Monika Ebeling aus ihrem Amt zu entfernen. Das ist ein massives Demokratieproblem in der Stadt Goslar – und zwar völlig unabhängig davon, wie man in der Sache zu Monika Ebelings Arbeit steht.

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Samstag, Mai 14, 2011

FDP stimmt gegen Frauenquote, "Süddeutsche Zeitung" rastet aus

Die Forderung nach einer Frauenquote für größere Unternehmen findet laut ZDF-Politbarometer bei keiner einzigen Partei eine Mehrheit. Unter den FDP-Anhängern sind sogar nur 19 Prozent dafür. Konsequenterweise lehnt die FDP auch, was ihre eigene Partei angeht, eine Frauenquote ab. Der Mehrheit der deutschen Journalisten ist es aber ziemlich schnuppe, was die Bürger wollen – einen solchen Verstoß gegen die feministische Korrektheit kann man einer Partei einfach nicht durchgehen lassen.

Einen derartigen Rappel wie Thorsten Denkler heute in der "Süddeutschen" hat aber noch keiner gekriegt. In dessen Tobsuchtsanfall von Artikel geifert es von Polemik, Gedankenleseversuchen ("Geht zurück an den Herd, Mädchen!"), wüsten Unterstellungen und Beschimpfungen ohne Ende. Sind nicht vielleicht eher Sie mental in der geschlechterpolitischen Steinzeit hängengeblieben, Herr Denkler, wenn Sie immer noch glauben, dass es eine Frau durch Leistung und ohne von Männern getragener Quotensänfte niemals an die Spitze schafft? So denken schließlich auch die alten Herren in der CSU, weshalb sie eine Frauenquote einführten: Die jungen Frauen hingegen protestierten dagegen..

"Arab Attraction"

Ein Leser meines Blogs mailt mir:

Hallo Arne,

ich möchte Dich gerne auf den neuen Film "Arab Attraction" aufmerksam machen, den ich am Montag auf dem Münchner Dokumentarfilmfestival gesehen habe.

Der Katalogtext sagt:

„Ich hinterfrage es nicht mehr. Ich nehme das hin – als Herausforderung.“ Barbara Wally hat 28 Jahre lang die Internationale Sommerakademie für Bildende Kunst in Salzburg geleitet. Die energische 63-jährige ist überzeugte Feministin und war – bis sie ihren Mann kennenlernte – Atheistin.

Für den jemenitischen Chauffeur Khadher ist sie zum Islam konvertiert und lebt heute als seine „Zweitfrau“ in Sana’a. Andreas Horvath hinterfragt ihren ungewöhnlichen biografischen Kurswechsel und begleitet sie und Khadher sowohl in Salzburg als auch im Jemen. Ist ihre Entscheidung souveräner Ausdruck einer geradezu schicksalhaften Liebe? Oder Symptom einer Lebenskrise und Zweifel an feministischen, westlichen Paradigmen?

ARAB ATTRACTION stellt auf komplexe Weise unser Frauenbild und unser Bild vom Islam in Frage.


Da ich den kompletten Film gesehen habe, finde ich den Trailer leicht irreführend. Barbara Wally sucht nicht das einfache Leben im Islam, wie der islamische Theologe es darzustellen versucht und der Trailer als vorschnelle Antwort es einem nahelegen will. Es ist viel simpler: Sie liebt ihren Mann und akzeptiert seinen kulturellen Hintergrund.

Durch ihr Leben in der jemenitischen Gesellschaft kommt sie zu der Erkenntnis, dass die Emanzipation der Frauen in Jemen nur bei gleichzeitiger Emanzipation der Männer weg von der rigiden Sozialkontrolle gelingen kann. Der Film an sich verknüpft bereits Deine beiden Hauptthemen Feminismuskritik und Islambild des Westens, aber an dieser Stelle des Films, als Frau Wally über die jemenitische Gesellschaft spricht, musste ich an die Philosophie von Agens e.V. in der Geschlechterdebatte denken.

Der Film ist auf alle Fälle sehenswert!