Mittwoch, April 20, 2011

Obdachlose lassen sich im Internet von halbnackten Frauen verprügeln

In bisherigen Einträgen dieses Blogs habe ich immer wieder mal die Asymmetrie angesprochen, die in der Geschlechterdebatte darin besteht, dass etliche Medien die Wünsche einer weiblichen Elite nach einem besseren Zugriff auf Managementsposten zu einem zentralen Problem unserer Gesellschaft erklären, während sich kaum jemand dafür interessiet, warum geschätzte neunzig, vielleicht 95 Prozent aller Obdachlosen männlich sind. Im US-Staat Florida hat der Zyismus gegeüber den männlichen Verlierern unserer Gesellschaft jetzt ganz neue Züge angenommen:

Homeless men in Florida are getting paid to withstand videotaped beatdowns by scantily clad beauties, a shocking lawsuit says.

The hungry hobos from St. Petersburg get about $50 to act as human punching bags - and the 12-minute clips are then sold on the racy website Shefights.net, the suit says.

One of the homeless men named in the suit, George Grayson, says he submitted to seven different beatdowns in the last few months.

"I'm still in a little bit of pain from a couple of weeks ago," Grayson, 37, told the St. Petersburg Times. "I'm just trying to deal with it mentally right now."

(...) The website features dozens of clips of women in bras and short shorts kicking, punching and kneeing men. In some of the videos, the women are topless. Previews of the videos offer detailed descriptions of the violent encounters.

(...) The brutal sport came to light after homeless advocate G.W. Rolle noticed men walking around with black eyes, split lips and limps, the Times reported.


Hier geht es weiter.

Um mal gleich dem Einwand zu entgegnen, der hier von feministischer Seite so sicher kommen dürfte wie das Amen in der Kirche: Natürlich gibt es im Internet zahllose SM-Videos, in denen mal Frauen, mal Männer erotisch gequält werden. Dabei handelt es sich allerdings um Inszenierungen statt um Realität, und die Darsteller sind keine Obdachlosen, sondern in der Regel Mitglieder der SM-Szene, deren oberstes Gebot noch immer "safe, sane and consensual" lautet. Das Zusammenschlagen von Leuten ist alles andere als "safe", bleibende Gesundheitsschäden gelten in der Szene nicht mehr als "sane" und ob man noch von "consensual", also "einvernehmlich" sprechen kann, wenn man als Geschäftspartner gezielt Menschen in existentieller Not auswählt, darf wohl auch bezweifelt werden. Wenn Feministinnen schon wegen der harmlosen Erotikfotos von Künstlern wie Helmut Newton halb Amok gelaufen sind, müssten sie das in diesem Fall erst recht tun. Nur gehören hier die Opfer wohl einfach mal wieder dem falschen Geschlecht an.

Siehe zum selben Thema auch den Wikipedia-Artikel Bumfights; dieses Problem gibt es in den USA seit knapp zehn Jahren. Nur das Format "starke Powerfrau macht männlichen Loser fertig" ist neu.

Labels: ,