Mittwoch, Februar 23, 2011

50 einfache Dinge, die Männer über Sex wissen sollten

Es ist schon ein paar Jahre her, da fragte mich Christine H., die befreundete Co-Leiterin eines Diskussionsforums zur Geschlechterpolitik, ob ich ihr nicht ein Buch empfehlen könnte, das die Grundlagen der Sexualität im Überblick darstellt und auf männerfreundliche Weise behandelt, so dass sie es beispielsweise ihren Söhnen in die Hand geben könne. Ich konnte ihr damals keinen Titel nennen, den ich für besonders geeignet hielt, und wie so oft in solchen Fällen, beschloss ich, ein solches Buch irgendwann selbst zu schreiben. Das hat ein bisschen gedauert, aber heute erscheint es im Handel: "50 einfache Dinge, die Männer über Sex wissen sollten", herausgegeben vom Frankfurter Westend-Verlag. Dabei sind die "50 Dinge" natürlich in Wirklichkeit 50 einzelne Kurzkapitel zu den unterschiedlichsten Themen, beispielsweise "erogene Zonen", "Prostitution", "Aphrodisiaka" und "Telefonsex". Die BILD-Zeitung hat dem Buch heute die obere Hälfte ihrer Seite 4 gewidmet, um es Deutschland vorzustellen.

"Endlich mal jemand, der um das Thema nicht nur wie um den heißen Brei herumschleicht", sagte mir zu meinem Buch gestern eine Wiener Jornalistin, und als mich am Sonntag eine Redakteurin der Frauenzeitschrift "Emotion" dazu in einem Wiesbadener Bistro interviewte, befand sie schmunzelnd, mein Buch sei schon sehr für den männlichen Leser geschrieben. Da liegt sie nicht falsch. Wie bei meinen anderen Titeln interessiert mich mehr, was wissenschaftlich belegbar ist, und weniger, was gerade als politisch korrekt gilt. So erfährt der Leser beispielsweise auch, warum für die männliche Sexualität Pornographie gut und Hausarbeit schlecht ist, inwiefern Testosteron seinen schlechten Ruf völlig zu Unrecht hat sowie warum Frauen Stöckelschuhe tragen und Schwangere Sperma schlucken sollten. Die neue Unlust der Männer ist in einem Kapitel ebenso Thema wie männliche Opfer sexueller Gewalt in einem anderen.

Auch MANNdat und AGENS konnte ich erwähnen, wenn auch nur sehr am Rande – es handelt sich immer noch um eine Art Sexratgeber und kein männerpolitisches Buch. Seinen Hauptteil machen insofern die von Christine gewünschten Basics aus. Jedes der 50 Kapitel erhält das elementare Grundlagenwissen aus ganzen Regalen von Literatur zu den unterschiedlichsten Themen: wie man seine Sexualorgane in Schuss hält, was man über den weiblichen Körper wissen sollte, was für guten Oralsex von Bedeutung ist, wie man die unterschiedlichsten sexuellen Störungen überwindet, wie man mit einem Seitensprung seines Partners umgehen kann und etliches mehr. Es ist ein Buch geworden, das ich einem 16jährigen guten Gewissens in die Hand geben könnte, aber einem 35jährigen nicht weniger. Ich hoffe, dass viele Leser etwas damit anfangen können.