Dienstag, Januar 11, 2011

Verunsicherung und Angst unter Muslimen nehmen zu

Vor einigen Monaten hatte ich hier noch einen Artikel verlinkt, dem zufolge die Sarrazin-Debatte an den meisten Migranten vorbei gehe. Inzwischen liegen anderslautende Erkenntnisse vor:

Die Sarrazin-Debatte hat sich negativ auf das Zugehörigkeitsgefühl von Migranten in Deutschland ausgewirkt: Nach einer Studie blicken Zuwanderer mit weniger Zuversicht auf das Zusammenleben als noch vor einem Jahr. Stimmten im Jahr 2009 noch 21,7 Prozent der Zuwanderer in Deutschland "voll und ganz" der Aussage zu, dass Mehrheits- und Zuwandererbevölkerung "ungestört miteinander" leben, waren es Ende 2010 nur noch 9,1 Prozent, wie aus einer am Montag veröffentlichten vergleichenden Befragung des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) hervorgeht.


Hier geht es weiter.

Wie stark sich die anhaltende Hetze gegen Deutschlands Muslime auswirkt, schildert auch die Berliner "taz":

Verunsicherung und Angst nehmen unter Berliner Muslimen nach dem siebten Brandanschlag auf Moscheen in der Hauptstadt zu. Es gebe ein "ausgeprägtes Unwohlsein", sagt Lydia Nofal vom Verein Inssan, die das Projekt "Netzwerk gegen Diskriminierung von Muslimen" leitet. "Wir hören in Moscheen, dass Ängste und Sorgen zunehmen." Die Brandanschläge seien "die Spitze eines Eisbergs": Auch Belästigungen und Beschimpfungen auf der Straße seien Muslime immer häufiger ausgesetzt. "Von bewussten Rempeleien bis zu im Vorbeigehen zugezischten Schimpfworten" werde berichtet, so Nofal. Am Wochenende wurde versucht, ein islamisches Gebetshaus in Wilmersdorf anzuzünden. Zuvor hatte es in den vergangenen acht Monaten Anschläge auf die Neuköllner Moscheen Sehitlik und Al-Nur sowie auf eine Moschee iranischer Muslime in Tempelhof gegeben. (...) "Wenn ein oder zwei Mal etwas passiert, glaubt man noch, das ist ein Verrückter", sagt Yavuz. "Aber nach dem siebten Versuch sieht das nicht mehr so aus. Das hat Plan."


Hier findet man den vollständigen Artikel.

Ich bin schon ein wenig überrascht, dass niemand der vielen Medienmacher, die all die Broders, Sarrazins und Ulfkottes durch die Talkshows geschleppt hat, vorausgesehen haben will, zu was für einem vergifteten Klima die tägliche Hetze führen wird.