Dienstag, Januar 18, 2011

Elternproteste gegen Ursula Sarrazin werden schärfer

Die Sarrazins bleiben bei ihrem Vorwurf, Ursula Sarrazin werde für das Machwerk Ihres Mannes Thilo in Sippenhaft genommen. Aber die Opfernummer überzeugt immer weniger:

Gegen diese Darstellung spricht, dass sich weitere Eltern melden, die berichten, dass ihre Kinder bereits unter Frau Sarrazin gelitten hätten, als ihr Mann noch nicht prominent war. So liegt dem Tagesspiegel ein Elternbrief vom Juni 2002 vor, der an die damalige Oberschulrätin Marcks gerichtet war. Darin beklagten die Eltern „persönliche Diffamierungen“ der Kinder durch die Lehrerin. Zudem drohten die Eltern in dem Brief mit einer Dienstaufsichtsbeschwerde. Weiter heißt es: „Uns sind in zwei konkreten Fällen körperliche Übergriffe einem Schüler gegenüber zur Kenntnis gekommen.“ Die „Dynamik“ der Situation lasse befürchten, „dass diese Geschehnisse eskalieren. Das Verhalten unseren Kindern gegenüber definieren wir inzwischen als eine subtile Form psychischer Gewalt“, schrieben die Eltern.

Ursula Sarrazin sagte gestern, alle damaligen Vorwürfe seien geprüft worden. Das Ergebnis sei gewesen, „dass nichts dran war. Ich habe keine Fehler gemacht!“, betonte sie. Der Wechsel zur Reinhold-Otto-Schule sei freiwillig erfolgt. Doch auch aus ihrer jetzigen Schule tauchen immer neue Vorwürfe auf. Dem Tagesspiegel liegt der Brief eines Elternvertreters vor, der im Frühjahr 2009 sein Amt niederlegte. Er begründet dies mit „Repressalien“ seitens Frau Sarrazin gegenüber seinem Sohn infolge seiner Tätigkeit als Elternvertreter. In dem Brief ist auch die Rede davon, dass sie ein 30-minütiges Gespräch über eine schlecht ausgefallene Mathematikarbeit nach nur vier Monaten komplett vergessen habe: „Sie wusste nicht einmal mehr, wer ich bin.“ Es ist nicht der einzige Fall, in dem Wahrnehmungen der Eltern oder Kinder denen der Lehrerin komplett widersprechen. So bestreitet Ursula Sarrazin, dass sie Schüler oder Lehrer anschreie. Dagegen sprechen allerdings unzählige Elternmails, Briefe und mündliche Aussagen.


Der Berliner Tagesspiegel berichtet ausführlich.