Freitag, Dezember 31, 2010

Wölfinnen im Schafspelz

Einer der Gründe, weshalb die Männerrechtsbewegung und die Feminismuskritiker nicht zu stoppen sein werden, ist, dass es sich längst um eine internationale Bewegung handelt. Es gibt entsprechende Gruppen in so unterschiedlichen Ländern wie Tschechien, Israel und Indien. Aber auch jenseits der politischen Bewegung wird weltweit an sexistischen Klischees über den Täter Mann und das Opfer Frau gerüttelt, bis sie zerbrechen. Aktuell belegt das ein Artikel über Missbrauchstäterinnen, der in einem australischen Magazin über die Situation in Neuseeland veröffentlicht wurde:

Female child abusers are the 21st century equivalent of lesbians in the Victorian age: not legislated against because they do not exist. The nature of woman being incapable of “deviancy”, as the bigoted Victorians said. Hence in New Zealand, the Accident Compensation Corporation was unable to accept claims from boys sexually abused by women, until the law changed in 2005. Prior to that the perpetrator of “sexual indecency” had to be male.

However, statistics indicate that female child abusers not only exist, but in numbers approaching those of males. In New Zealand, 48 per cent of child abusers for 2006, where the perpetrator gender was known, were women. In the USA in 2002 63 per cent of all child abuse, from neglect to sexual abuse, was perpetrated by the mother. In 40 per cent of cases the mother acted alone.

(...) A 2005 study by the New Zealand Department of Corrections says that violent and sexual offending by women “has been avoided or neglected because it challenges fundamental beliefs about women as nurturers, protectors and as victims of violence”.

Former New Zealand MP, Marc Alexander, a campaigner for victim's rights and a published author on the criminal justice system, has been criticised when speaking out about female abusers: “Often when I've talked about this issue in the past I get accused of women-bashing or deflecting from the vast majority of child abuse cases which are perpetrated by men.”

However, Clearwater notes that there has been a significant shift since MSSAT started in 1995. Clearwater comments: “Abuse at the hands of a woman is not the dirty little secret it used to be. I can now sit in a room of women working for Rape Crisis and talk about male victims. I've also noticed that the language has changed. Perpetrators as well as victims are now referred to as he\she in new editions of books about sexual abuse, whereas before there was always the assumption the perpetrator was male and the victim female.”


Der Artikel ist (mal wieder) in Gänze lesenswert.

Alice Schwarzer gehört zu den Feministinnen, die in ihren Büchern den Anteil von weiblichen Sexualverbrechern gerne auf fast null herunterrechnen. Und gegen die Männerrechtsbewegung wird aktuell ziemlich massiv die Propaganda gefahren, dass es ihr um den Erhalt irgendwelcher "patriarchalen Privilegien" ginge ("Privilegien" wie als Opfer sexueller Gewalt komplett unsichtbar zu bleiben). Beide Strategien beginnen schon jetzt zu scheitern.

Donnerstag, Dezember 30, 2010

Schwedischer Anwalt: Assange Opfer von falsch verstandenem Feminismus

Die Märkische Allgemeine interviewt heute den schwedischen Anwalt Per E. Samuelson über den Fall Assange und das schwedische Rechtssystem bei Fällen im Zusammenhang mit sexueller Gewalt. Einige Auszüge:

Die Anschuldigungen, die gegen Julian Assange in Schweden bestehen, müssen Assange selbst wie reiner Schwachsinn, wie ein Witz vorkommen. Aber er muss verstehen, dass es solche Sachen sind, für die Männer in Schweden ins Gefängnis kommen. (...) In Schweden ist der Konsens: Du sagst die Wahrheit, weil du eine Frau bist. Da liegt für mich die Grenze. Ich bin für die Gleichstellung der Frau in der Gesellschaft. Natürlich. Aber es darf nicht so weit gehen, dass Menschen verurteilt werden, die unschuldig sind. In Schweden ist die sogenannte Opferperspektive so weit fortgeschritten, dass es sogar Leute gibt, die allen Ernstes meinen, dass es völlig inakzeptabel sei, dass die Frauen überhaupt den Strapazen eines Verhörs im Gericht ausgesetzt werden. Diese Leute sagen, wir Strafverteidiger würden diese Frauen kränken, indem wir sie für unseren Mandanten ausfragen. (...) Assange hat sozusagen für die Welt aufgedeckt, wie ungerecht es in Schweden zugehen kann. Wie viel Leid da hinter schwedischen Gefängnismauern auf die Freilassung wartet.


Hier findet man das vollständige Interview.

Mittwoch, Dezember 29, 2010

Problemzone Amazon

Mittlerweile ist es über drei Jahre her, aber welche verheerenden wirtschaftlichen Folgen die Zustände bei Amazon.de für Verleger und Autoren haben können, hat einer meiner Verleger hier noch einmal aufgearbeitet.

Die Panikmacher

Eine Buchankündigung vom C.H.Beck-Verlag:

In Deutschland geht eine Panik um: Menschen mit islamischer Glaubenszugehörigkeit und Migrationshintergrund bringen das Land in Gefahr! Aber geben wirklich sie berechtigten Grund für diese Panik, oder ist nicht vor allem eine populistische Islamkritik dafür verantwortlich, dass sich die Stimmung im Land verändert? Sie argumentiert mit einem geschlossenen System von Vorurteilen, das die Verachtung ganzer gesellschaftlicher Gruppen salonfähig macht und Lösungen souffliert, die in Wahrheit praxisfern und menschenrechtswidrig sind. Diese Panikmache ist das Thema der brillanten Streitschrift von Patrick Bahners.

Ayaan Hirsi Ali, Necla Kelek, Alice Schwarzer, Henryk M. Broder, Thilo Sarrazin, Ralph Giordano gehören zu den lautesten Beschwörern einer angeblichen Bedrohung, die von den in Deutschland lebenden Muslimen ausgeht. Doch sind ihre Argumente überhaupt empirisch belegt und schlüssig? Stehen ihre pauschalisierenden Angriffe auf eine andere Religion im Einklang mit dem Ideal einer liberalen und toleranten Gesellschaft, auf deren Verteidigung sich die gleichen Kritiker berufen? Und worauf genau wollen sie eigentlich hinaus? Patrick Bahners, Feuilletonchef der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, verharmlost nicht die Herausforderungen der Integration, aber er korrigiert die falschen Behauptungen der Islamkritik und zeigt, wie sich unter dem Deckmantel der Geistesfreiheit in Wahrheit zunehmend eine Kultur der Intoleranz ausbreitet. Sein Buch ist der dringend fällige Einspruch dagegen, dass in Deutschland fremdenfeindliche Stimmungsmache beim Thema Islam die Oberhand gewinnt.

Prolog: Die Republik der Islamkritiker
Kapitel 1: Das Kopftuch. Ein Streit ohne Gegenstand
Kapitel 2: Appeaser und Scharfmacher. Der herbeigeredete Bürgerkrieg
Kapitel 3: „Hier isch die Fahrkart!“ Der Muslim-Test in Baden- Württemberg
Kapitel 4: Zeugin der Anklage. Necla Kelek und ihre Botschaft
Kapitel 5: Methode Sarrazin. Tabubruch im Meinungskampf
Kapitel 6: Die Achse des Üblen. Der Prozess der Entzivilisierung


Klingt vielversprechend.

Dienstag, Dezember 28, 2010

Im Zweifel weiterlügen, bis es kracht

Das erdrückende politisch korrekte Schweigetabu gegen Rassisten und Fremdenfeinde aller Couleur zeigt sich dieser Tage mal wieder in den umfangreichen Artkeln und Interviews, mit denen die verschiedensten Zeitungen von FAZ bis BILD Thilo Sarrazin ein Podium geben. Jakob Augstein hat sich mit dem Irrsinn auseinander gesetzt, der in diesen Artikeln zum Vorschein kommt:

Thilo Sarrazin möchte aber nicht nur die Anerkennung des Volkes, sondern die der Menschen, die man die Eliten nennt. Die bleibt ihm versagt. Denn so weit hält der zivilisatorische Konsens in diesem Land bislang, dass die Eliten einem Rassisten und Kulturchauvinisten die Anerkennung versagen. Die FAZ will diesen Konsens durchbrechen. Ihre Entscheidung am Weihnachtstag die Aufmacherseite des Feuilleton einem Rassisten zu übergeben, ist eine Provokation.

Die Zeitung geht dabei weit unter ihr eigenes Niveau. Die FAZ lässt Sarrazin den Satz schreiben: "Die von mir genannten Statistiken und Fakten hat keiner bestritten". Das stimmt einfach nicht. Es ist eine Lüge. Und zwar eine offensichtliche, die den Leser fassungslos macht. Es ist nicht nur so, dass keineswegs keiner Sarrazins Thesen bestritten hat - sondern es ist vielmehr so, dass die Experten geradezu kohortenweise über Sarrazins Kurzschlüsse hergefallen sind.


Hier findet man den vollständigen Artikel.

Über Sarrazins Pöbeleien gegen seine Kritiker informiert Der Westen: Sarrazin tanzt den Niveaulimbo. Wie sich Sarrazin endgültig entzauberte, schildert Michel Friedman in der Frankfurter Rundschau. Und schließlich porträtiert Christian Böhme Sarrazin anhand seines aktuellen Amoklaufs als einen "Wutbürger" im negativsten Sinne des Wortes: einen Menschen, dem anhaltender Liebesentzug endgültig die Sinne vernebelte. Wer sich einmal schnell durchs Internet klickt, wird feststellen, dass genau das auch auf Sarrazins kläffende Groupies zuzutreffen scheint.

Warum die Scharia-Banken besser durch die Krise gekommen sind

Der Westen informiert.

Sonntag, Dezember 26, 2010

Neues Jahrzehnt, neue Machtfrage

Ein aktuelles Fundstück:

Auch die Geschlechterrollen werden intensiver verhandelt: Plötzlich sind es Männer, die Gleichberechtigung fordern. Das kürzlich abgehaltene erste «Antifeminismus-Treffen» zeugt davon. (...) In einer Woche beginnt ein neues Jahrzehnt. Es wird uns mehr Vernetzung, mehr Komplexität und mehr Ungewissheiten bringen. Verteilkämpfe werden zunehmen, Machtfragen sich verschärfen. Keine fröhliche Aussicht. Wir werden wieder mehr kämpfen müssen.


Die Schweizer Sonntagszeitung stellt die jüngsten Verschiebungen im Geschlechterkonflikt in einen größeren Zusammenhang. Wozu man anmerken könnte, dass Männer nicht "plötzlich", sondern sukzessive schon mindestens ein Jahzehnt lang um Gleichberechtigung gekämpft haben - nur ist jetzt offenbar die Schwelle überschritten, wo diesen Bestrebungen auch außerhalb der Männerszene Aufmerksamkeit zuteil kommt. Aber ja, "mehr Komplexität, mehr Ungewissheiten" - dem würde ich zustimmen. Das alte, einfache Klischeebild vom unterdrückenden Täter Mann und dem leidenden Opfer Frau - diese vermeintliche "Gewissheit" ist zugunsten einer wesentlich größeren Komplexität gewichen. Und das lässt sich auch nicht mehr umkehren, so viele Menschen auch das vertraute, wesentlich übersichtlichere Schema zurückhaben möchten. Das Thema "Geschlechterkonflikt" ist unweigerlich vom Hauptschul- zum Gymnasialniveau gewechselt. Wer trotzdem noch Bauernfängerei im Lager derer betreibt, denen das alles viel zu kompliziert ist, indem er so tut, als sei immer noch alles ganz einfach, der betreibt das, was man in anderen Zusammenhängen als "Populismus" bezeichnet.

Donnerstag, Dezember 23, 2010

NPD wirbt mit "Vorbild Schweiz"

Seit das Schweizer Stimmvolk Ende November die Ausschaffungsinitiative der SVP angenommen hat, wirbt die Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) mit dem «Vorbild Schweiz». Das Naturpanorama mit Blick auf das Matterhorn auf einer Postkarte wird begleitet durch das Logo der rechtsextremen Partei und dem Wahlspruch «Mit kriminellen Ausländern kurzen Prozess machen».


Die Schweizer Zeitung "20 Minuten" berichtet.

Junge verhaftet, weil er im Unterricht einen Filzstift benutzte

Weil er im Unterricht einen "permanent marker" (nicht-löschbaren Filzstift) verwendete, wurde letzten Freitag ein 13jähriger Junge von seiner Mathelehrerin angezeigt, daraufhin von Polizisten in Haft genommen und in ein Jugendgefängnis überführt. Hier kann man Näheres darüber nachlesen.

Ich bin ja nun wirklich bekannt für meine sarkastischen Kommentare, aber bei solchen Meldungen weiß selbst ich nicht mehr, was man noch dazu sagen soll.

"Terrorismus in deutschen Familien muss ein Ende haben"

In der Väterzeitschrift Papa-Ya setzt sich die Goslarer Gleichstellungsbeauftragte Monika Dittmer (inzwischen: Ebeling) mit jenem Typus Frau auseinander, den Erin Pizzey, Mitbegründerin des ersten Frauenhauses der Welt, als "Familienterroristin" bezeichnete.

Die psychologische Analyse dieses Charakters erinnert wohl nicht zufällig auch an die eine oder andere Feministin, die im Internet ihr Unwesen treibt. ("Objektivität kennt die Familienterroristin kaum oder nicht, denn sie lebt in einer abgeschlossenen Welt, in der es nur den eigenen Schmerz und den eigenen Zorn gibt. Damit legitimiert sie auch ihre Gewaltausbrüche und klagt anschließend darüber, selbst das unschuldige Opfer von Gemeinheiten und Aggressionen von Seiten ihrer Angehörigen und Bekannten geworden zu sein.")

Monikas lesenswerten Artikel findet man hier.

Mittwoch, Dezember 22, 2010

Zuwanderer bescheren Deutschen höhere Löhne

Die Welt berichtet.

Meinungswandel: UNO verurteilt wieder Todesstrafe für Schwule

Die Vollversammlung der Vereinten Nationen hat am Dienstag einem Antrag der USA zugestimmt, willkürliche Exekutionen von Schwulen und Lesben wieder zu verurteilen. Erst vor einem Monat hatte eine knappe Mehrheit das Merkmal "sexuelle Orientierung" aus der Menschenrechtsresolution gestrichen.


Hier geht es weiter.

Einen ausführlichen Artikel findet man auch hier.

Neue Webjungs-Serie "Vorbilder für Jungen" beginnt mit Gandhi

Die Jungenpädagogik in amerikanischen Kindergärten und Vorschulen sieht inzwischen so aus, dass man Jungen zwar wieder Cowboy, Soldat usw. spielen lässt, ihnen aber zeigt, dass es darüber hinaus Rollenmodelle gibt, auch ohne Waffengewalt ein Held zu sein, beispielsweise als Feuerwehrmann oder Mitglied der Bergwacht. Ähnliche Gedankengänge muss Dr. Alexander Ulfig gehabt haben, als er für das Portal Webjungs ein Angebot von Vorbildern für Jungen entwarf, die zwischen den beiden Extremen des waffenstarrenden Rambo und des unterwürfigen, Socken strickenden "neuen Mannes" liegen. Den ersten Teil dieser neuen Serie bildet verdientermaßen Mahatma Gandhi.

Dienstag, Dezember 21, 2010

Wie "P.M." die Frau als höherwertigen Menschen verkauft

Vor hundert Jahren präsentierten Leute wie Otto Weininger und Paul Möbius in ihren pseudowissenschaftlichen Traktaten die Frau als minderwertigen Menschen, und manches von diesem Quatsch schaffte es bis in die angesehene Encyclopedia Britannica. Heute haben vielfach die Geschlechterrollen nur gewechselt. Immerhin bohren aber aufgrund einer wachsenden Männerbewegung inzwischen die unterschiedlichsten Leute gleichzeitig an den unterschiedlichsten Stellen, um dem pseudowissenschaftlichen Unfug der Gegenwart den Garaus zu machen.

Aktuell setzt sich der Sozialpädagoge Wolfgang Wenger, Leiter der Männer- und Jungenzentrale Rosenheim, in einem offenen Leserbrief mit einem Artikel der Zeitschrift "P.M." auseinander, für den der "Society-Experte" (Klatschreporter) Michael Kneissler verantwortlich zeichnet. Wolfgang Wengers Brief veröffentliche ich gerne auch in meinem Blog:

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich beziehe mit auf den Artikel: Die größten Irrtümer der Weltgeschichte

Unter "die Frau als minderwertiger Mensch" schreiben sie zunächste über Hexen, die verbrannt wurden, weil sie zu klug oder zu aufsässig waren. Die Hexenforschung sieht keinerlei Zusammenhang zwischen besonderer Klugheit oder Auffälligkeit bei der Verfolgung von Hexen, wohl aber, dass Frauen als besonders anfällig für okkulte Praktiken galten. In Verbindung mit der großen Zahl verfolgter Zauberer und Ketzer ist ein Unterschied zwischen verfolgten Männern und Frauen kaum gegeben - nur die Gründe waren andere.

Das Frauenwahlrecht wurde später eingeführt als das Männerwahlrecht - aber nicht sehr viel später (Ausnahme Schweiz). Auch Männer hatten kein generelles allgemeines Wahlrecht, sondern mußten sich dieses erst hart erkämpfen. Das Frauenwahlrecht wurde dann gemeinsam von Frauen und Männern erkämpft.

Die These von der Minderwertigkeit der Frau versuchen Sie nicht zu widerlegen, sondern offensichlich mit einem Gegengewicht zu entkräften, indem sie die Minderwertigkeit des Mannes versuchen zu begründen. Im Mutterleib sind die Embryonen meines Wissens nicht zunächst weiblich, sondern das Geschlecht ist durch die Chromosomen bereits von Beginn an festgelegt. Die äußeren Geschlechtsmerkmale bilden sich dann nach und nach aus. Auch ein dreijähriger Junge ist bereits ein Junge - obwohl er sich noch nicht rasieren muß. Nur weil Männer Bart tragen können, heißt das nicht, daß der Junge zunächst mal weiblich sei. Entsprechendes gilt für das Embryo. Die Vagina ist eben keine Vagina, sondern ein Gewebe, dass sich zu Vagina ODER Penis entwickeln kann. Alles andere wird nach Gutdünken hineininterpretiert, so wie vor hundert Jahren manche im Embryo einen Lurch oder eine Kaulquappe gesehen haben. Dies beschreibt aber keine wissenschaftliche Tatsache, sondern nur die Phantasie des Betrachters.

Energisch verwahren möchte ich mich gegen die Behauptung, die Frau sei der vollkommenere Mensch. Ich gebe kein Geld für eine Zeitung aus, in der ich als Mangelwesen abqualifiziert werde. Keinesfalls darf es wieder passieren, daß einige Menschen sich unwidersprochen als höherwertig und vollkommener bezeichnen. Auch am weiblichen Wesen wird die Welt nicht genesen, und die Vorzüge einzelner Geschlechter sollte man nicht gegeneinander ausspielen. Sie ergänzen sich, und es ist ohnehin noch die Frage zu klären, welche geschlechtlich determiniert sind und welche ohnehin nur anerzogen.

Ich habe die entsprechende Seite aus dem Heft entfernt. Ich lege die Zeitschrift in meiner Praxis aus und ich möchte nicht, daß ein 11-12jähriger Junge sich beim Lesen ihrer Zeitschrift als Mängelwesen vorkommt. Sollten sich solche "aktuellen großen Irrtümer der Weltgeschichte" in Zukunft häufen, muß ich die Zeitschrift abbestellen, da sie dann meinen jungen Klienten nicht mehr empfohlen werden kann.


Über Michael Kneissler, den Autor des bekloppten P.M.-Artikels, hat sich übrigens schon Stefan Niggemeier lustig gemacht. Dessen Fazit lautete: "Wenn Leute wie (...) Michael Kneissler in Zukunft öfter ausgelacht werden, ist schon viel gewonnen."

Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte stärkt deutsche Väter

Es ist ein Unding, dass sich deutsche Väter immer wieder erst bis zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte hochkämpfen müssen, bis ihre Anliegen juristisch fair gewürdigt werden. Der aktuellste Fall:

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) hat in einem Urteil die Rechte leiblicher Väter gestärkt. Demnach kann ein 43 Jahre alter Nigerianer nun darauf hoffen, erstmals seine fünf Jahre alten Zwillinge zu treffen, die bei deren Mutter in Deutschland leben.


Die Tagesschau berichtet.

Fall Assange: Wie eine falsche Agenturmeldung deutsche Medien zigfach irreführt

So behauptete also der Standard, wie auch 100e andere deutschsprachige Medien (198 Google-Treffer): Die «Fräulein A» genannte Schwedin soll er bei anderer Gelegenheit zu von ihr nicht gewünschtem Sex genötigt haben. (...) Es wird hier suggeriert, es hätten nach dem ersten konsensualen Sex, weitere nicht konsensuale Sexualakte mit Frau A stattgefunden. Wie auch immer man zum Sexualleben der drei involvierten Personen stehen mag, ich verbitte mir eine Verdrehung der Tatsachen.


Grundlage der falschen Agenturmeldung ist offenbar eine fehlerhafte Übersetzung von "to make sexual advances" ("sexuelle Annäherungsversuche unternehmen") als "zum Sex nötigen".

Näheres erfährt man hier.

Hamburger Muslime plakatieren gegen Gewalt

Zehn verschiedene Plakatmotive mit muslimischen Zitaten werden ab dem 11. Januar für zwei Wochen in den Stationen aller Hamburger U-Bahn-Linien hängen. Die Idee dazu entstand im Spätsommer dieses Jahres. Rund 20 Gemeindemitglieder haben seitdem ehrenamtlich an dem Projekt gearbeitet. Bei der Auswahl der Zitate wurde darauf geachtet, welche Themen gerade eine besonders große Rolle in der Öffentlichkeit spielen. Der Koranvers "Es soll kein Zwang sein im Glauben" etwa bezieht sich auf Zwangsehe, aber auch auf Fundamentalismus. "Es ist im Islam demnach nicht erlaubt, anderen eine Religion oder Lebensweise mit Gewalt aufzuzwängen", sagt Ahmad.


der Artikel steht vollständig online, durch einen technischen Trick des Hamburger Abendblatts ist aber nur die Titelzeile mit Foto verlinkbar. Wer gerne den Volltext lesen möchte, müsste sich der Hilfe von Google bedienen.

Montag, Dezember 20, 2010

FAZ und "Zeit" enthüllen: Wie die Medien den Kachelmann-Prozess manipulieren

Auch die „Bunte“ zitiert Zeuginnen, ehemalige Geliebte Kachelmanns, die intime Details ausbreiten und Vorwürfe erheben: „Ich bin auch ein Opfer von Kachelmann.“ Mit Exklusivvereinbarungen band die „Bunte“ diese Zeuginnen an sich, mindestens einen der Verträge hat das Gericht mittlerweile beschlagnahmt. In der Verhandlung las Verteidiger Schwenn daraus vor, 5000 beziehungsweise 8500 Euro hätten die Frauen für ihre Interviews bekommen, die „Bunte“ habe ihnen vorgeschrieben, in einem abgedunkelten Auto vorzufahren, das Gericht durch einen Hintereingang zu betreten und gegenüber anderen Medien Stillschweigen zu bewahren. Außerdem habe die „Bunte“ sich verpflichtet, die Kosten zu übernehmen, falls Kachelmann die Frauen verklagen sollte. In der Hauptverhandlung im Landgericht sagten die Zeuginnen dann unter Ausschluss der Öffentlichkeit aus - es ging ja um ihre Privatsphäre.


Die Frankfurter Allgemeine legt dar, wie ein Schauprozess zum Showprozess wird.

Und die im FAZ-Artikel erwähnte Sabine Rückert tut in der Zeit ihre Bedenken über die Entwicklung des Prozesses kund. Ein Auszug aus einem sehr ausführlichen Artikel:

Auch wer an die Unparteilichkeit der Strafjustiz glaubt, könnte inzwischen meinen, dass sich die 5. Große Strafkammer des Landgerichts Mannheim seit dem Beginn des Verfahrens gegen Kachelmann trotz der dürftigen Beweislage auf Verurteilungskurs befindet. Die Vergewaltigungsschilderung der Opferzeugin Simone genügt nicht einmal den Mindestanforderungen an eine tragfähige Aussage, so das Fazit eines Glaubwürdigkeitsgutachtens. Außerdem hat Simone Polizei und Staatsanwaltschaft mehrfach belogen, als es um die Vorgeschichte der angeblichen Tat ging. Sie hat gefälschte Beweise vorgelegt (siehe Schuldig auf Verdacht, ZEIT Nr. 26/10, und Ein verfahrenes Verfahren, ZEIT Nr. 37/10). Trotzdem zeigte sich in zwei Beschlüssen Anfang Juli die Verurteilungstendenz der Strafkammer: Am 1. Juli weisen die Richter die Haftbeschwerde des damaligen Untersuchungshäftlings Kachelmann zurück – Begründung: »dringender Tatverdacht«. Am 9. Juli eröffnet die Mannheimer Kammer das Hauptverfahren, beschließt also, Kachelmann vor Gericht zu stellen. Dabei darf es eine Hauptverhandlung nur geben, wenn nach Aktenlage eine Verurteilung des Angeklagten zu erwarten ist.

(...) In den Wochen vor dem Verteidigerwechsel fällt auf, dass das Verfahren immer undurchsichtiger wird. Über weite Strecken verhandelt das Gericht unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Tagelang warten die Reporter vor der verschlossenen Tür von Saal 1, in der Hoffnung auf ein paar Minuten öffentlicher Hauptverhandlung. Inquisitionsprozesse fanden einst hinter dicken Mauern statt – seit mehr als einem Jahrhundert ist der Strafprozess in Deutschland jedoch öffentlich. Den Angeklagten durch eine Vielzahl von Augen- und Ohrenzeugen im Saal vor Willkür zu schützen war immer das Hauptargument für die Gegenwart ebenjenes Volkes, in dessen Namen das Urteil ergeht. Doch von Transparenz oder gar der Kontrolle des Verfahrens durch die Öffentlichkeit kann in Mannheim keine Rede sein.


Wer beide Artikel nebeneinanderstellt, dürfte zu dem Eindruck gelangen: Es gibt ein großes Medienaufgebot, um Kachelmann als Unhold darzustellen. In das, was während des Prozesses tatsächlich vorgeht, haben die Medien jedoch nur wenig Einblick.

Insbesondere Sabine Rückerts Artikel ist definitiv in Gänze lesenswert. Wie rührig zum Beispiel eine Frau, die Kachelmann anfangs sehr zugetan war, dabei mithilft, ihrem Ex-Lover einen Strick zu drehen, sobald sie erfuhr, dass er nebenher mit anderen Frauen etwas laufen hatte, wird darin aufrüttelnd geschildert. Unweigerlich fühlt man sich an den Fall Assange erinnert: Für so manche Frau scheinen Untreue und Vergewaltigung im Prinzip ein und dieselbe Soße zu sein.

Sonntag, Dezember 19, 2010

Zur Jahreswende: Rückblick und Ausblick zu Strategien in der Männerpolitik

Zu einem Zeitpunkt, da 2010 dem Ende naht, würde ich gerne einen Rückblick auf das alte und einen Ausblick auf das kommende Jahr unternehmen, was strategische Bewegungen im Bereich der Männerpolitik betrifft.

Mit Blick auf das alte Jahr erscheint mir besonders bedeutsam, welch große Aufmerksamkeit und was für erhitzte Diskussionen Gruppen wie AGENS und die Interessengemeinschaft Antifeminismus (IGAF) schon allein dadurch auslösten, dass sie existieren. Die IGAF hat bis jetzt lediglich ein Gründungstreffen abgehalten, kündigt aber an, fürs nächste Jahr bereits einiges auf der Pfanne zu haben. AGENS machte bislang allein mit der Kampagne "Männerfeindlichkeit stoppen!" auf sich aufmerksam, bei der es um nicht mehr ging, als dieses Thema überhaupt mal aufs politische Tapet zu bringen und zu erkunden, wie genau das Terrain für eine nicht-sexistische Geschlechterpolitik aussieht. Dass beide Neugründungen jetzt schon so intensiv diskutiert werden, lässt einiges erwarten, sobald sie sich tatsächlich in die Politik einzumischen beginnen.

Die Gegenseite reagierte bei beiden Gruppen, indem sie das zarte Pflänzchen jeweils zu zertrampeln versuchte, kaum dass es beginnen konnte zu erblühen. Gegen die IGAF wurden linksradikale Vandalen aktiv, gegen AGENS vor allem der Radikalfeminist Thomas Gesterkamp vom Bundesforum Männer, der immer wieder Verbindungen zur "rechten Szene" unterstellte. Wenn ich beide Schachzüge nicht aus moralischer, sondern nur aus strategischer Perspektive betrachte, gelange ich zu dem Eindruck: Der Vandalismus gegen die IGAF war ein klares Eigentor, weil er überhaupt erst die öffentliche Aufmerksamkeit auf das Entstehen dieser Organisation lenkte. Die Attacken Thomas Gesterkamps waren aus verschiedenen Gründen strategisch sinnvolle Züge, aus anderen Gründen strategisch unklug.

Zugutehalten muss man Gesterkamp mit seiner Strategie: Er hat offenbar schnell begriffen, dass die Leute von AGENS (und MANNdat) die besseren Argumente in der Debatte haben, weshalb er bei einer Auseinandersetzung auf Sachebene nur verlieren könnte. Insofern erscheint der Versuch nachvollziehbar eine solche Sachdebatte so früh wie nur irgend möglich zu unterbinden, die Auseinandersetzung zu personalisieren und um die Männerrechtler einen "cordon sanitaire" zu fordern. (Was bedeutet, um mit dem Gesterkamp-Anhänger Thomas Schmidt zu sprechen: "Man soll nicht mit den Männerrechtlern reden, sondern über sie.") Wenn der Gegener die besseren Argumente hat, ist die erfolgsversprechende Strategie, ihn gar nicht erst zu Wort kommen zu lassen. Unter strategischen Gesichtspunkten ebenfalls sinnvoll war es, an das verbreitete Feindbild vom aggressiven Täter Mann anzuknüpfen. Das beständige Aufrechterhalten dieses Klischees und das Messen mit zweierlei Maß, das in unserer Gesellschaft ohnehin gängig ist, führt dazu, dass denkbare Aktionen der Männerbewegung von Anfang an blockiert werden, die auch nur ein bisschen konfrontativer wären. Ein Beispiel: Dass im September 1968 Sigrid Rüger bei einer SDS-Konferenz Hans-Jürgen Krahl mit einer Tomate bewarf, wird bis heute als Startschuss für die deutsche Frauenbewegung gefeiert. Hätten Eugen Maus und ich Isolde Aigner bei ihrer Mainzer Indoktrinierungs-Veranstaltung mit Tomaten beworfen, wäre das als "typisch patriarchale Gewalt" skandalisiert worden. (Allerdings waren solche Albernheiten von Eugen und mir ohnehin nicht zu erwarten; das überlassen wir gerne den Feministinnen.)

Als unklug können sich die Schachzüge von Gesterkamp & Co. herausstellen, wenn es den Männerrechtlern gelingt, trotz aller Unterstellungen an der Debatte teilzunehmen (und genau das zeichnet sich aktuell ab). In diesem Fall dürfte sich erweisen, dass Gesterkamp mit seinem brachialen Vorgehen Gräben aufgerissen hat, die er niemals wieder zuschütten kann. Wenn sich schließlich eine konstruktive Auseinandersetzung mit Männerrechtlern als unvermeidbar herausstellt – und das wird früher oder später der Fall sein – weiß ich nicht, wie Gesterkamp ein solches Gespräch mit Leuten führen will, die ihm nach all seinen Ausfällen am liebsten ins Gesicht spucken würden. Hier ist infolge der ständigen Attacken aus seinem Lager eine Polarisierung entstanden, die sich fast nur noch in einem heftigen Konflikt entladen kann. Dazu kommt: Sobald die Männerrechtsbewegung Teil der Geschlechterpolitik in Deutschland geworden ist, dürfte Gesterkamp feststellen, dass er seinen "cordon sanitaire" lediglich um sich selbst gezogen hat und jetzt darin festsitzt wie in einem verschütteten Bunker.

Wie sehr die Strategie Gesterkamps und anderer Mitglieder des Bundeforums Männer jetzt schon in die Binsen geht, offenbart ein Interview mit Martin Rosowski, dem Vorsitzenden des Bundesforums, in der aktuellen EMMA. Neben den üblichen Attacken auf MANNdat & Co. sowie Gejammere darüber, dass die Bundesforisten ständig als "lila Pudel" bezeichnet werden, erklärt Rosowski darin: "Es hat uns maßlos geärgert, dass die Medien, seit das Männerthema hochkocht, nicht zur Kenntnis genommen haben, dass es auch Männer wie uns gibt. Stattdessen kommen immer nur die Altmeister der biologistischen Männertheorie wie Gerhard Amendt oder Walter Hollstein zu Wort." Noch einmal zur Verdeutlichung: Das einzige Medienorgan, das mit dem Bundesforum spricht, ist die radikalfeministische EMMA, während MANNdat und AGENS inzwischen mit den unterschiedlichsten Medien zusammenarbeiten. Ob da wohl mit dem "cordon sanitaire" etwas gründlich schiefgelaufen ist? Wer anderen eine Grube gräbt ... Fast zum Brüllen komisch ist dabei, dass sich Rosowski das ausbleibende Medieninteresse anscheinend so gar nicht erklären kann: Die Leute im Bundesforum machen doch genau dasselbe wie die feministisch geprägten Männer seit über dreißig Jahren? Ja, eben! Unglaublicherweise sind Journalisten häufig eher an neuen Gedanken orientiert als an dem steten Wiederkäuen einer Ideologie vergangener Zeiten.

Ich selbst richte mich bekanntlich an der Zusammenarbeit der liberalen US-amerikanischen Feministin Wendy McElroy mit ähnlich liberalen Männerrechtsgruppen aus, weshalb ich immer wieder auch mit Vertretern des "gegnerischen Lagers" das freundschaftliche Gespräch suche. Diese Strategie war im vergangenen Jahr nicht von Erfolg gekrönt. Die Geschlechterkämpferinnen, die etwa in der Piratenpartei erfolgreich sein wollten, sind seit Monaten aus ihren Blogs heraus nur noch dabei, gegen die Männerbewegung zu hetzen, ihre Vertreter zu beleidigen und zu beschimpfen. Und Isolde Aigner, mit der ich per Mail einen konstruktiven Kontakt aufbauen wollte, ließ sich von Eugen und mir in flagranti dabei erwischen, wie sie öffentlich mit aufhetzenden Behauptungen gegen uns vom Leder zog. Während ich persönlich eine Engelsgeduld habe und auch in Zukunft zunächst das Gespräch suchen werde, ziehen viele andere Männerrechtler, die diese Entwicklungen mitbekommen haben, den Schluss, "dass man mit denen sowieso nicht vernünftig reden kann". Auch hier wird die Strategie unserer politischen Gegner also zu einer zunehmenden Polarisierung führen. Dieses Ergebnis schien für die Feministenseite strategisch sinnvoll, solange sie alleine das Geschlechterthema besetzte. Für die Führung eines Ein-Parteien-Staates gibt es schließlich keinen Grund, sich mit der Opposition an einen runden Tisch zu setzen. Jetzt aber, wo sich zunehmend abzeichnet, dass die feministische Ideologie bröckelt und die Männerbewegung immer größer und einflussreicher wird, dürfte es sich zunehmend als Fehler herausstellen, den "totalen Krieg" als strategische Option gewählt zu haben.

Ein weiterer für die feministische Koalition bestehender Nachteil der Strategie, auf die Männerbewegung vor allem mit unfairen Mitteln wie übler Nachrede etc. zu reagieren, ist der Solidarisierungs- und Mobilisierungseffekt, den solche Methoden bei den Angegriffenen auslösen. Auch das kann ich am Beispiel meiner eigenen Erfahrungen belegen: Ich hatte bekanntlich vorgehabt, nach der Einstellung von Genderama erst mal ein Päuschen in Sachen Männerjournalismus zu machen. Schnell beendet wurde das vor allem aufgrund der diversen Unverschämtheiten aus dem Gesterkamp-Lager. Ich bezeifle, dass ich der einzige war, der auf diese Übergriffe mit verstärktem Engagement reagiert hat. Das von Gesterkamp herbeiphantasierte geheime Netzwerk aus Deutschlandfunk, FAZ, Freier Welt etc. kann darüber hinaus zur selbsterfüllenden Prophezeiung werden, das die behaupteten Koalitionen erst schafft (hier etwa meine Zusammenarbeit mit der Freien Welt seit Herbst 2010).

Strategisch am klügsten wäre es gewesen, wenn die feministisch geprägte Geschlechterpolitik spätestens Ende der neunziger Jahre, als die Gleichberechtigung für Frauen durchgehend erlangt war, begonnen hätte, sich auch den Männern und ihren Anliegen zu widmen. Dadurch hätte der Feminismus seine Demontage am wirkungsvollsten unterbinden können, da die wachsende Gegnerschaft dieser Ideologie gegenüber gar nicht erst entstanden wäre. Stattdessen hieß es damals nur: Wie können wir noch mehr für Frauen rausholen? Scheiß auf die Männer! Eine Gelegenheit, die verpasste Chance für einen Geschlechterfrieden nachzuholen, gab es im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends, als die Unzufriedenheit vieler Männer immer hörbarer geworden war. Aber auch diese Gelegenheit wurde von den Akteuren in der Geschlechterpolitik verpasst. Bis heute heißt es: Wie können wir noch mehr für Frauen rausholen? Scheiß auf die Männer! Von denen aber wird die Botschaft klar verstanden: Wir werden uns jede einzelne Verbesserung unserer Situation erkämpfen müssen. Und im Kämpfen sind viele Männer gut.

Wie sehr die feministische Strategie des radikalen Konflikts zum Rohrkrepierer geworden ist, veranschaulicht die bereits erwähnte Piratenpartei. Unter massiver Unterstützung sowohl der Berliner "taz" (mit sage und schreibe vier Artikeln) sowie "Spiegel-Online" setzte ein Parteimitglied, an dessen Namen selbst ich mich heute nicht mehr erinnern kann, eine männerfreie Mailingliste durch, um dort die Geschlechterpolitik der Piratenpartei zu besprechen. Wer gegen diesen sexistischen Unfug war, ja, schließlich die gesamte Partei wurde in den erwähnten Artikeln und im Internet als "frauenfeindlich" hingestellt. Kurzfristig schien sich die feministische Fraktion mit dieser Strategie durchzusetzen: Die Mailingliste wurde eingerichtet und ihre Initiatorin erlangte dadurch ein paar Minuten medialer Aufmerksamkeit. Langfristig landeten die Feministinnen mit dieser Aktion jedoch eine Pleite: Da für Frauen ohnehin schon alles erreicht war, konnten die "Mitgliederinnen" dieser Liste auch nach monatelangem Bestehen kein konkretes Ergebnis, keine einzige Forderung vorweisen. Stattdessen kam es in der Liste wie in den meisten männerfreien Räumen schnell zu Stutenbissigkeit, gegenseitigem Angezicke und frustrierten Austritten von einer Teilnehmerin nach der anderen. Während die "AG Frauen" in der Piratenpartei inzwischen tot ist, ist die "AG Männer" noch sehr aktiv und muss sich in der Partei nicht mehr gegen die Feministinnen durchsetzen, sondern lediglich gegen die sogenannten "Kernis", die das Programm der Piratenpartei nicht über ihre bisherigen Themen ausweiten möchte. Der von Feministinnen radikal zugespitzte Konflikt ist radikal versandet.

Generell ist bemerkenswert, dass dieser Konflikt von feministischer Seite lediglich von Figuren aus der dritten oder vierten Reihe des Geschlechterkampfes geführt wird. Von den früheren Sturmtruppen des Feminismus (Anita Heiliger usw.), die früher immer für eine Attacke auf Männer gut waren, ist schon seit einigen Jahren nichts mehr zu hören. Selbst Alice Schwarzer war 2010 vor allem mit ihrer eigenen Demontage beschäftigt, die dazu führte, dass sich selbst Medien, die ihr früher treu ergeben waren (etwa die FAZ oder das ARD-Magazin Panorama), gegen sie richteten. Der eine oder andere EMMA-Artikel gegen die neu entstandene Bürgerrechtsbewegung der Männer bleibt ohne Konsequenz. Jeder weiß schließlich, dass Schwarzer alle Männer für "böse" hält, die ihr Leben und ihr Verhalten nicht exakt nach Schwarzers Wünschen ausrichten. Nicht ohne Grund attestieren viele Kritiker den Feministinnen eine stark narzisstisch ausgerichtete Persönlichkeit.

Möglicherweise wird von feministischer Seite derzeit allerdings eine verdeckte Strategie gegen die Männerrechtsbewegung geführt. Diese könnte in dem Versuch bestehen, zwischen die verschiedenen Männergruppen nach dem Motto "teile und herrsche" einen Keil zu treiben. Auch hier ist Gesterkamp wieder der einzige, der diese Strategie ganz offen betreibt und z. B. Spannungen zwischen dem Bundesforum und den Männerrechtsgruppen mit Verve schürt. Aber wissen wir, ob Alice Schwarzer & Co. nicht dasselbe versuchen? So wirkt Martin Rosowski in seinem EMMA-Interview recht aggressiv gegen Agens und MANNdat gerichtet. Nun werden Interviews allerdings oft mündlich geführt und für die Schriftfassung gekürzt und verdichtet. Kann es sein, dass die EMMA das Interview mit Rosowski in der schärfstmöglichen Form veröffentlicht hat, um den Konflikt weiter anzuheizen? Ist es darüber hinaus möglich, dass die feministische Aufteilung in "gute" Männer (das Bundesforum) und "böse" "Männerbündler" (MANNdat, Agens etc.) sowie die ständigen Forderungen, Männerrechtler sollten sich gefälligst von Hinz und Kunz distanzieren, zu einer Zersplitterung der Männerbewegung in etliche miteinander zerstrittene Kleinstfraktionen führen sollen? Mit dem Effekt, dass diese Gruppen mehr mit ihren Streitereien untereinander beschäftigt sind als mit dem Herbeiführen einer nicht-sexistischen Geschlechterpolitik?

Mein Fazit angesichts der skizzierten Gemengelage:

1.) Unbenommen der im letzten Absatz geschilderten Bedenken erscheint der Frontverlauf derzeit weitgehend klar: Gruppen wie MANNdat, die IGAF und AGENS haben scharenweise verärgerte und hochmotivierte Männer mit Lust auf Veränderung hinter sich, die feministische Fraktion (einschließlich des Bundesforums Männer) mit ihrem Weiter-wie-bisher die etablierte Politik. Früher wäre das ein Punktsieg für die feministische Fraktion gewesen, da sie an den Schalthebeln der Macht sitzt, mit denen man Politik gestalten kann. Dass etwa das Bundesforum Männer nie demokratisch legitimiert wurde, seine Mitglieder und Positionen sich keiner offenen Wahl unter Deutschlands Männern stellen mussten, spielt hierbei zunächst keine Rolle. In dem Jahr, in dem "Wutbürger" zum Wort des Jahres gekürt wurde, erscheint dieses Machtgefälle indes weit weniger klar als früher. Das Top-down-Prinzip der Machtausübung in der Männerpolitik, das Rosowski und Co. offenbar vorschwebt, dürfte nicht lange funktionieren. Die Medien spielen ja jetzt schon nicht mehr mit. Selbst der feministischen "taz" geht das Bundesforum Männer am Arsch vorbei.

2.) In begrenzter Form und kurzfristig kann die feministische Strategie zunächst noch erfolgreich sein, sämtliche Diskussionen über Männeranliegen durch persönliche Angriffe auf einzelne Personen, Gruppen, Internetforen etc. entgleisen zu lassen. Langfristig werden aber auch Feministinnen und ihre Anhänger in Politik und Medien um eine Auseinandersetzung mit den Inhalten nicht herumkommen.

3.) Welche Strategien die IGAF, AGENS, MANNdat, die AG Männer in der Piratenpartei, ich persönlich sowie einige weitere Einzelkämpfer und Gruppen für 2011 planen, kann aus wohl nachvollziehbaren Gründen hier noch nicht erörtert werden. Aber folgende Entwicklung zeichnet sich jetzt schon ab: Die verschiedenen Gruppen von Männerrechtlern werden – bei wachsender Vernetzung – in einen freundschaftlichen, hoffentlich konstruktiven Wettbewerb miteinander treten, wer sich am einfalls- und erfolgsreichsten für das männliche Geschlecht einsetzt, und sich so gegenseitig motivieren. Immer mehr Menschen werden dadurch auf die Männerrechtsbewegung aufmerksam werden. Das Bild des "diskriminierten Mannes", das eine völlig neue Form von Geschlechteridentität/Geschlechterrolle ist, deshalb viele Außenstehende irritiert und auch die verschiedensten Herabsetzungen auf sich zieht, wird zunehmend enttabuisiert. Für die meisten Männer würde sich früher oder später eine Schattierung finden, die ihrem eigenen Naturell am besten entspricht: die Leisetreter und Softis landen im Bundesforum, die Hardliner und Fundis in der IGAF, die Pragmatiker bei AGENS und MANNdat usw. Eher früher als später gehören die Positionen der Männerrechtler genauso zum Geschlechterdiskurs wie ehedem nur die Positionen des Feminismus. Ich wüsste nicht, wie man diese Entwicklung heute noch stoppen könnte. Es ist gut möglich, dass bereits im Jahr 2011 der Umbruch stattfindet, der sich in den Jahren 2009 und 2010 abzuzeichnen begonnen hat.

Samstag, Dezember 18, 2010

Konservative Männerrechtler geschockt: Ups, die Rechten sind ja gar nicht unsere Freunde!

Doofer Abend für das konservative bis reaktionäre Lager der Männerbewegung: Erst das und dann auch noch das.

Wie wenig ich von der Schweizer SVP halte, ist bekannt, deshalb nur ein paar Worte zu Eva Herman: Ihr Recht auf Meinungsfreiheit habe ich immer verteidigt; es war auch irrwitzig, sie als verkappte Nationalsozialistin zu diffamieren. Allerdings habe ich auch immer wieder darauf hingewiesen, dass Eva Hermans Haltung nicht meiner eigenen entspricht, und ihr abwertendes Männerbild von dem Alice Schwarzers mitunter nur wenig entfernt ist. In meiner damaligen Rezension von Hermans Buch "Das Eva-Prinzip" führte ich beispielsweise aus:

Auch Eva Herman hält ganz offenkundig Frauen für die besseren Menschen, stellt deren „soziale und emotionale Intelligenz“ gegen die „geschlechtsbedingte, natürliche Aggressivität“ der Männer. „Das weibliche Auge erkennt schneller, wo Hilfe nötig ist, wo jemand unsere Unterstützung braucht.“ Eben deshalb empfindet Herman die momentanen Entwicklungen ja als so fatal: „Haben die Frauen all die Jahre nur deshalb so hart an sich gearbeitet, um letztlich so zielstrebig und so rücksichtslos zu werden wie die Männer?“ Was entsprechende Unterschiede zwischen den Geschlechtern angeht, kann sie hervorragend Studien zitieren, die es ja in der Tat alle gibt, dabei übergeht sie jedoch sämtliche nicht minder starken Untersuchungen, die in eine Gegenrichtung weisen. Zu dem Sexualforscher Alfred Kinsey erwähnt sie, dieser sei ins „Zwielicht“ geraten, was seine Forschungsmethoden anginge; hier hätte man der Fairness halber erwähnen können, dass Kinsey gegen diese vor allem von rechtskonservativern Amerikanern vorgebrachte Kritik voll rehabilitiert wurde. Manche von Hermans Schlussfolgerungen schließlich sind etwas gewagt, etwa wenn sie den Wunsch von männlichen Freiern nach Verkehr ohne Gummi damit erklären möchte, dass beim Menschen Sexualität und Zeugungsakt unweigerlich miteinander verbunden seien. (Die meisten Freier würden, gäbe es keine Krankheitsrisiken, wohl auch beim Oralsex den Verkehr ohne Gummi vorziehen, und dabei ist die Chance, ein Kind zu zeugen, nicht gerade optimal.) Bei solchen Passagen merkt man, dass Herman zunächst von ihrem religiös geprägten Weltbild ausgeht und dann erst auch auf recht kühne Argumente zurückgreift, um dieses zu stützen.


Da ich mir hier von Anfang an wenig Illusionen gemacht habe, bin ich von Eva Hermans aktuellem Männerbashing nicht sonderlich überrascht.

Leute wie Isolde Aigner mögen phantasieren, dass Eva Herman die Ikone der Männerrechtsbewegung sei und die Junge Freiheit unser Sprachrohr. Mit der Realität haben solche Halluzinationen wenig zu tun.

Schwedische Muslime verurteilen Selbstmordanschlag

Eigentlich eine Trivialität, aber da gewisse Leute gerne durch die Gegend tingeln und behaupten, die nicht-radikalen Muslime würden sich nicht vom Terror distanzieren, muss man inzwischen selbst solche Meldungen wohl eigens verlinken.

Freitag, Dezember 17, 2010

Gender-Studien auf der Ölplattform

Prozesse wie "Undoing Gender" (lernen, sich entgegen der traditionellen Geschlechterrolle zu verhalten) werden insbesondere vom konservativen und rechtskonservativen Teil der Männerbewegung als "Umerziehung" betrachtet – sowie als aussichtslos hinsichtlich der gemutmaßt übermächtigen biologischen Prägung des Geschlechts. Eine neue Studie weist jedoch darauf hin, dass auch die kernigsten Machomänner von "Undoing Gender" profitieren könnten:

Psychologists investigating two (non-BP) deep-water, offshore oil rigs in the Gulf of Mexico have applauded the working-practices they observed, claiming they allowed the predominantly male workforce to 'undo' gender - that is, to stop pursuing a counter-productive, masculine ideal.

Setting the scene in their new paper, Robin Ely and Debra Meyerson argue that dangerous work-places have traditionally encouraged male staff to 'do gender' by demonstrating physical prowess, taking risks, concealing technical incompetence and coming across as fearless and unflappable. Such behaviours detrimentally affect staff training, lead to accidents and poor decision making, human rights violations, and the marginalisation of female colleagues. Oil rigs would normally be the classic example of such a work culture, but during several visits to two Gulf of Mexico rigs, the researchers and their colleagues found that a strong corporate focus on safety had led the staff to acknowledge their physical limitations, to be open about their skill shortcomings and freely express their feelings.

Ely and Meyerson highlight three specific work-place factors that they say led the workers to 'undo gender': having collectivist goals (especially putting safety first); defining competence according to task requirements rather than masculine ideals; and having a learning orientation towards work.


Hier findet man den vollständigen Artikel.

Nun ist das lediglich eine einzelne Studie, und wie Männer anstelle von Frauen von Genderpolitik profitieren können, wird in unserer feministisch geprägten Gesellschaft kaum untersucht. Bekanntlich bin ich aber grundsätzlich dagegen, Untersuchungen schlicht zu ignorieren, die einem ideologisch gerade nicht in den Kram passen – ein Verhalten, dem sich viele Linke ebenso schuldig machen (vgl. etwa die zahllosen Studien zur Geschlechterverteilung bei häuslicher Gewalt) wie viele Rechte (vgl. etwa die zahllosen Studien zum Klimawandel). Ideologisch bedingte Sturheit dient einer konstruktiven Problemlösung aber nicht. Sie hindert einen lediglich beim Denken. Wenn ich nie untersucht hätte, ob die überall zitierten feministischen Behauptungen überhaupt mit der Wirklichkeit im Einklang stehen, wären meine Bücher zu diesem Thema nie geschrieben worden.

Ein relevantes Gegenargument zu der zitierten Untersuchung wäre, dass sich das kritisch betrachtete traditionell männliche Verhalten nicht zufällig entwickelt hat, sondern weil es sich über lange Zeit bewährt hat. Die Studie richtet den Blick allein auf die Faktoren, bei denen sich dieses Geschlechtsverhalten negativ auswirkt, nimmt aber offenbar jene Aspekte als selbstverständlich hin, die es den jeweiligen Männern überhaupt ermöglichen, ihren schwierigen Job auszuführen. Beispielsweise zeigen Experimente, dass die traditionellen Machomänner größeren Belastungen standhalten; sie sind vermutlich auch hartnäckiger und mutiger.

Über solche Fragen wäre eine konstruktive Sachdiskussion zwischen Soziologen, Feministinnen, Männerrechtlern und weiterer Fraktionen wünschenswert. Ich bin aber sehr zuversichtlich, dass ein solches Gespräch durch die üblichen gegenseitigen Vorwürfe der Radikalen beider Seiten ("Viel zu links!" – "Viel zu rechts!") weiterhin erfolgreich unterbunden wird.

Nachtrag am nächsten Tag: Ich war wohl allzu skeptisch, zumindest was diese Studie angeht. Eine Diskussion auf Sachebene gibt es inzwischen hier.

"Kampagne gegen Kachelmann"

Die "Süddeutsche Zeitung" informiert Jörg Kachelmanns Medienanwalt Ralf Höcker. Ein Auszug:

sueddeutsche.de: Alice Schwarzer sagt viel und das ausführlich. Sie kommentiert den Kachelmann-Prozess für Bild und will nun auch ein Buch schreiben. Die Verteidiger Kachelmanns wollten das verbieten lassen. Warum lesen Sie das nicht erst mal?

Höcker: Das wollen wir doch, Frau Schwarzer lässt uns bloß nicht. Wir haben ihr angeboten, das Buch zu prüfen, bevor sie darin weiteren Unsinn verbreitet. Wenn man regelmäßig liest, was Frau Schwarzer zum Fall Kachelmann produziert, muss man ihr Buch nicht erst abwarten, um zu wissen, was davon zu halten sein wird. Wir haben beim Landgericht Köln schon drei einstweilige Verfügungen gegen ihre erschreckend einseitigen und unjournalistischen Artikel erwirkt. Man muss doch damit rechnen, dass ihr Buch wieder genauso viele Fehler und Rechtsverletzungen enthalten wird.

sueddeutsche.de: Verwundert es Sie, dass Frau Schwarzer Ihnen das Buch nicht zeigen will?

Höcker: Allerdings! Ihre Aufregung ist doch heuchlerisch, denn der Anzeigenerstatterin will sie das Buch schließlich auch zeigen. Frau Schwarzer selbst hat sich per Mail an das angebliche Opfer herangeschmissen, ihr das komplette Manuskript zum Lesen angeboten und sogar versucht, ihr einen bestimmten Medienanwalt aufzudrängen, der eine Medienstrategie für die Anzeigenerstatterin entwickeln sollte. Als sie in der Sendung Panorama zu diesem Vorgang befragt wurde, eierte die angeblich unparteiische Frau Schwarzer zunächst peinlich berührt herum. Als die Reporter sie schließlich mit ihren eigenen Mails konfrontierten, die Frau Schwarzer an Kachelmanns Ex-Bekannte geschrieben hatte, verließ sie das Interview, berief sich später auf die üblichen "Gedächtnislücken" und rechtfertigt die Kontaktaufnahme mit der Anzeigenerstatterin nun damit, dass sie "immer so arbeite". Schließlich müsse man Menschen, über die man schreibe, doch die Gelegenheit geben, sich zu äußern. Na also bitte! Da frage ich mich natürlich: Warum gilt das nicht für Herrn Kachelmann? Warum darf er das Buch nicht vorab lesen?


Hier findet man das vollständige Interview mit Ralf Höcker.

Und hier kann man sich noch einmal das Panorama-Interview mit Alice Schwarzer anschauen. Schade, dass man an ihre Behauptungen in früheren Büchern nicht ähnlich kritisch herangegangen ist. Wenn Schwarzer von sich sagt, dass sie "immer so arbeite", nur der weiblichen Seite ihres Konfliktes ihre Zuwendung zukommen zu lassen, ist das allerdings entblößend genug.

Donnerstag, Dezember 16, 2010

Israels peinliche Freunde

Die Jüdische Allgemeine ist alles andere als begeistert darüber, dass sich die Islamophoben an Israel ranschmeißen, und erklärt die Hintergründe:

Im rechtsradikalen Spektrum Europas tobt seit einiger Zeit ein Richtungsstreit um die Frage, ob das traditionelle Feindbild Jude nicht obsolet geworden ist und durch militanten Anti-Islamismus ersetzt werden sollte. Schließlich drohe die beschriene Gefahr einer »ethnisch-kulturellen Umvolkung« (Mölzer) eher von Millionen muslimischer Migranten als von den paar übrig gebliebenen Juden. Mehr noch: Im Kampf gegen den Islam sieht sich diese, vom eigenen Selbstverständnis her »moderne« Rechte, mit Israel nolens volens in einer Front, getreu der gern zitierten nahöstlichen Weisheit »Der Feind meines Feindes ist mein Freund«. Ganz nebenbei kann man sich auf diese Weise gleich auch von peinlichen Nazi-Traditionslinien absetzen, mit denen mittlerweile eh kein Blumentopf, sprich, Wählerstimmen zu gewinnen sind. Also wird bei »Ausländer raus«-Kundgebungen auch schon mal mit Israelfahnen gewedelt (so geschehen in Köln).


Hier findet man den vollständigen Artikel.

Notizzettel (2)

Nächsten FOCUS nicht besorgen. Die Jungs brauchen noch ein bisschen.

Klimawandel sorgt für kalte Winter in Europa

Die Erderwärmung könnte für Europa härtere Winter bringen, die Gletscher aber, vor allem in der Arktis, werden wahrscheinlich schneller schmelzen als gedacht. Warum das so ist, zeigen verschiedene neue Studien.


Der FOCUS berichtet.

RP-Online ergänzt:

Dass Wetterextreme durch den Klimawandel zunehmen, ist unlängst bekannt. Die Zahl schadenrelevanter Überschwemmungen hat sich seit 1980 global mehr als verdreifacht. Auch die Zahl der durch Stürme verursachten Naturkatastrophen hat sich mehr als verdoppelt. Dieser Anstieg sei ohne die globale Erwärmung nicht zu erklären, sagt die MunichRe.


In den letzten Wochen wurde in diversen Blogs und Foren verschiedentlich argumentiert, der jetzige harte Winter spreche gegen einen Klimawandel bzw. der Klimawandel sei ein Segen für die Menschheit. (Ja, ich weiß, den Quatsch findet man auch bei "eigentümlich frei". Es ist mir auch ein bisschen peinlich.)

Mittwoch, Dezember 15, 2010

Doppelter Thilo: Türke ist Sarrazins Doppelgänger

„Die Leute kommen auf mich zu und gratulieren mir zu meinem tollen Werk“, amüsiert sich der Türke. Besonders Deutsche seien freundlich. Seine Landsleute dagegen reagieren etwas anders: „Die Türken gucken oft ganz verschreckt.“ Vor allem wenn sie Celal Gokgüngör reden hören. Fließend Türkisch! Deutsch spricht Gokgüngör auch. Und seine Tochter ist alles andere als das von Sarrazin so häufig beschriebene Kopftuchmädchen. Sie lebt und arbeitet in Berlin, ist voll integriert. Und – wieder so ein Paradoxon – blond und blauäugig.


Hier findet man den vollständigen Artikel.

Frankfurter Rundschau: "Ist die Islamophobie der neue Antisemitismus?"

Auch die politisch angeblich so Inkorrekten haben ihre eigene Form der politischen Korrektheit, ihre Redeverbote und Tabus, die eifernd bewacht werden:

Dass er es gewagt hat, Islamophobie und Antisemitismus auch nur miteinander zu vergleichen, hat dem hochverdienten Zeithistoriker Wolfgang Benz, der im April sein Amt als Direktor des Berliner Zentrums für Antisemitismusforschung aus Altersgründen abgibt, eine hierzulande nur selten zu beobachtende Feindseligkeit eingetragen. Zumal die Blogosphäre, also jene Internetseiten, die sich wie „Politically incorrect“ oder die „Achse des Guten“ dem Kampf gegen eine angebliche Islamisierung verschrieben haben, entfesselten ein regelrechtes Kesseltreiben. Mit Gründen?


Das fragt sich heute Micha Brumlik, vormals Leiter des Fritz-Bauer-Instituts zur Geschichte und Wirkung des Holocaust, in der "Frankfurter Rundschau" und analysiert die Gemeinsamkeiten von Judenfeindlichkeit und Hass auf Muslime. Dabei gelangt er zu dem unter Abwägung alles Gesagten zwingenden Fazit:

Für eine Strukturidentität von Antisemitismus des späten Kaiserreichs und heutiger Islamophobie, für semantische Überschneidungen in den Äußerungen Treitschkes und Sarrazins und auch Helmut Schmidts liegen so viele Indizien vor, dass eine vergleichende wissenschaftliche Konferenz, wie sie Benz organisiert hat, nicht nur zulässig, sondern geradezu geboten war.


Machen wir uns nichts vor: Es ist die nächste Runde. Wir haben lediglich die Opfergruppen ausgetauscht, weil "das mit den Juden nie wieder passieren soll".

Hier findet man den vollständigen Artikel.

Notizzettel

am Montag FOCUS kaufen

"Horst des Jahres" an Thilo Sarrazin verliehen

„Mangelhafter Integrationswillen von Migranten, kulturelle Unterschiede, völlig verbockte Integrationspolitik und die an jeder brennenden Mülltonne erlebbaren Folgen einer disproportionalen, millieubezogenen Reproduktionsrate“, das sind vielleicht mal „Kracher“-Thesen, gähnt Führerstorch Heinar über die Sarrazin-Show. „Mit der `Analyse´ bin ich schon `44 aus der Kölner Straßenbahn geflogen – der Bart hatte sich in den Rädern verfangen!“


Endstation Rechts berichtet.

Dienstag, Dezember 14, 2010

"Neuerdings trommeln gewisse Männer zum Krieg"

Im Schweizer "Landboten" erklärt heute Karin Landolt, wie aggressiv wir Männerrechtler seien:

Neuerdings trommeln Männer - gewisse Männer wohlgemerkt - regelrecht zum Krieg, indem sie dubiose Studien zitieren, welche die Hälfte der häuslichen Gewalttaten den Frauen in die Schuhe schieben (während die Polizei indes auf andere Erkenntnisse kommt). Plötzlich sind die Väter geschlagene Hunde, die Weibsbilder – man wusste es schon immer – die wahren Teufel, und Gewinner unserer Gesellschaft. Ruhig Blut, es soll hier nicht weiter Öl ins lodernde Feuer gegossen werden, das radikale Emanzen und auf Opfer-Verhalten konditionierte Frauen auf der einen Seite, und wutschnaubende Antifeministen auf der anderen, entzündet haben.


So sieht es also aus, wenn "Männer zum Krieg trommeln": Sie brauchen dazu nichts weiter zu tun, als auf die mehreren hundert internationalen Studien hinzuweisen, die die Geschlechterverteilung der häuslichen Gewalt einschließlich der Dunkelziffer belegen, also über die Fälle hinaus, die bei der Polizei zur Anzeige gelangen. Zu den "wutschnaubenden Antifeministen" würden danach Soziologen wie Volker Döge ebenso gehören wie die Paar- und Traumatherapeutin Astrid von Friesen oder die Gleichstellungsbeauftragte Monika Ebeling – sie alle machen die wahre Geschlechterverteilung in diesem Bereich zum Thema. (Dass Karin Landolt hier nur von "Männern" spricht, weist auf ein nicht zu kleines Maß an Sexismus hin.) Wer mit den vorliegenden Forschungsergebnissen arbeiten will, um das Problem der häuslichen Gewalt besser in den Griff zu bekommen, der wolle in Wirklichkeit "Krieg".

Warum all die zugrundliegenden Studien "dubios" sein sollen, erklärt Karin Landolt übrigens nicht – und nach diesem Artikel bezweifle ich stark, dass sie sich auch nur mit einer davon näher auseinandergesetzt hat. Allein der Gedanke, dass nicht nur Männer, sondern auch Frauen "wahre Teufel" sein können (ein Kindergartenverständnis von häuslicher Gewalt), lässt Landolt so in Rage geraten, dass sie sich schon selbst "ruhig Blut" zureden muss.

Fast noch verstiegener ist der folgende Satz: "Nicht einmal ein Antifeminist kann sich eine Welt ohne Frauen vorstellen." Diese Formlierung wäre nur noch zu toppen durch: "Nicht einmal jemand, der gegen Nazis ist, kann sich ein Deutschland ohne Deutsche vorstellen." Hier wird dem Leser klammheimlich untergejubelt, dass jemand, der gegen eine verheerende Ideologie eintritt, damit automatisch gegen einen großen Teil der Bevölkerung ist, den diese Ideologie sich anmaßt, für sich beanspruchen zu können.

Überschrieben ist Karin Landolts Artikel übrigens mit "Waffenstillstand". Folgt man ihrer verqueren Logik, kann dieser "Waffenstillstand" nur darin bestehen, dass wir alle in Zukunft über die Forschungslage bei häuslicher Gewalt schweigen. Wer das nicht tut, dem unterstellt Karin Landolt kriegsgeil zu sein und Frauen zu hassen. Um uns solche Anwürfe zu ersparen, müssen wir lediglich zahllose Opfer häuslicher Gewalt über die Klinge springen lassen.

Vor ein paar Jahren wäre Karin Landolt mit diesem Irrsinn sogar durchgekommen. Heute nicht mehr. Und noch dazu haben wir jetzt noch klarer präsentiert bekommen, welche Geisteshaltung sich hinter so manchem überbordenden Vorwurf gegen die Männerbewegung verbirgt.

Yahoo-News: "Diskriminiert Obamas Gesundheitsreform die Männer?"

Of the many new boards, agencies, and programs the law creates, those implemented for the benefit of women are among the most common, a fact some say renders the law inherently unequal.

There are at least 7 new agencies and departments devoted solely to women while there is not one office for men or male specific ailments.

Men’s health advocates long have pushed for an Office of Men’s Health to act as a companion to the Office on Women’s Health, established in 1991. Instead of rectifying that disparity, the new health care law intensified it.

Diana Furchtgott-Roth, a senior fellow at Hudson Institute, has been critical of Obama’s gender policies, charging that his administration has pushed initiatives that favor women over men. According to Roth, the health care bill was no different.

“[The women’s] lobby is very well funded, active and vocal. It is really paradoxical because women in many ways are doing better than men, so for example, if you do a search in the health care bill there is not one mention of ‘prostate’ and are over 40 mentions of ‘breast’ and men are tax payers, they should get equal health treatment,” Roth told The Daily Caller.


Der Artikel ist in Gänze lesenswert. Die Situation in Deutschland ist durchaus mit der amerikanischen vergleichbar.

Stockholm-Attentäter aus Moschee geworfen, weil er versuchte, Extremisten zu rekrutieren

Mr Baksh said: “He arrived at the mosque at the start of Ramadan [the Muslim holy month of fasting] in 2007. We hadn't seen him before but he was very nice, a gentle, bubbly character. People liked him and he was very helpful to them. He was like that for a couple of weeks and he was given the opportunity to preach.

Some of the members brought it to my attention that his views were extreme so I challenged him. It was all about Iraq and Afghanistan. He was saying that Western governments had no right to be there and how too many Muslims remained silent. He said we should be more proactive and take matters into our own hands but he never directly advocated violence. He said the leaders of Muslim nations had to take more action and said scholars here were working for the government.

It was quite serious because some of the worshippers were starting to really listen to him. I talked to him and went through his arguments and countered all of them theologically and he accepted it. I thought that was the end of it but he carried on. So one day, before the end of Ramadan, when the mosque was full I directly challenged all his misinterpretations of Islam. He just stood up and stormed out. We never saw him again - but I heard he'd gone to the Islamic Society at the university and continued to preach his extremist views."

(...) Mr Baksh said that the mosque remained vigilant against infiltration from organised extremist groups. He said: "We removed them from our mosque. We are sick of them.
We see them as problematic. They have a completely distorted view of Islam."


Der britische Telegraph berichtet.

Protest gegen Alice Schwarzer wird stärker

Die Gastprofessur der bekannten Feministin und Publizistin Alice Schwarzer an der Universität Duisburg-Essen sorgt für Protest. Ihre Kritiker werfen ihr vor, auf einer populistischen und anti-islamischen Welle zu reiten.

„Gerhard Mercator war ein früher Protestant und als solcher Teil einer gesellschaftlich diskriminierten Religionsgemeinschaft. Heute adelt die Universität Duisburg-Essen in seinem Namen vor allem Personen, die sich durch abwertende Äußerungen gegenüber Muslimen hervorgetan haben“, kritisieren die Grüne Hochschulgruppe, der Islamische Studierenden Verein (ISV), der ev. Kirchenkreis Duisburg und das Anti-Rassismus Informations-Centrum.


Hier geht es weiter.

Frankreich: Begriff "Islamophobie" soll verboten werden

Alan Posener gibt ordentlich Kontra gegen eine neue Forderung der Wortpolizei. Sein Beitrag ist in Gänze lesenwert; ich zitiere nur mal Poseners Fazit:

Nennen wir das Kind, wie wir wollen: Es gibt eine Form der Islam-Kritik, die über den Begriff der „islamischen Kultur“ oder „islamisch geprägten Kultur“ und ihrer Abgrenzung von der „christlich-jüdischen Leitkultur“ dabei ist, die Vorstellung von Bürgern verschiedener Güteklasse zu etablieren. Getrieben wird sie von einer der McCarthy’schen Kommunisten-Hysterie vergleichbaren irrationalen Angst, die ich „Islamophobie“ nenne. (...) Vorschläge für bessere Namen nehme ich gern entgegen. Wer aber leugnet, dass ein solcher Prozess der Ab- und Ausgrenzung überhaupt im Gange ist, der leidet offenkundig unter Realitätsverlust. Da ist es nur logisch, auch die Worte verbieten zu wollen, die ihn an jene Realität erinnern.

"Geht es Feministinnen um Justiz und Menschlichkeit oder nur um Frauen?"

Ein Altfeminist berichtet, warum er seiner Ideologie zunehmend überdrüssig wird:

The world did not turn out the way early feminists, such as me, imagined. Instead of changing the rules of the game so no one was favored, policies changed to ensure women received preferential treatment of the sort that affirmative action requires. Instead of using rhetoric that reminds people of their humanity and the possibility of harmony, rhetoric shifted into language suggesting gender as the key to understanding people and the impossibility of avoiding the traditional battle of the sexes.

These thoughts come to mind when I read articles about the economy. The Indianapolis Star, for instance, had an article titled “More men than women are being hired. It figures.” The article warned, “Look out, ladies. Men are making a comeback, and they may just snag your job.” To be fair, I must point out that the Star noted that men lost more jobs during the recession than women so it is reasonable to expect more men will be hired as the economy rebounds. However, in both the headline and the tone, the article suggests women are once again falling victim to sexism and the forces of society are arrayed against them.

(...) If men suffered widespread job loss and are economic victims, and if we want to end suffering, then improvement in men's lot is a good, not bad, thing. Unless feminism is not about justice and humanity. If feminism is about women, however, then the condition of men is irrelevant.

If far more men have suffered economic hardship in the recession, there should be rejoicing that they are returning to work. It ought not be an occasion to suggest that sexism is coming into play so the goal of having women as secondary citizens is affected. Men are not trying to “snag” a woman's job. Men are simply trying to find work, any work, including work that had been done formerly by another man.

Today, “A Doll's House” would need rewriting. Nora might put it this way: “Before everything else, I'm a woman. I want women to gain power notwithstanding the real conditions of the world. It is only women who concern me. Men may be human, too. I'm not sure.”

"Lockerer Abend mit hintergründigem Witz"

Der Weser-Kurier berichtet über den Auftritt eines Kabarettisten:

Und dann kommt er zu seinem zentralen Thema Frauen, Männer Familie. Frauen seien im Kommen, nein den Männern schon voraus. Man sehe das an der Entwicklung im Kanzleramt vom Patriarchat Kohl über das Testosteronat Schröder zum Matriarchat Merkel. In einer Ausgabe der Emma habe er den Satz gefunden "Machos sterben früher oder aus." (...) Die Gleichberechtigung der Frau und der Feminismus kehre sich inzwischen um gegen die Männer. Da gebe es schon Männerrechtler, sogenannte Masculisten. Man lebe in einer Zeit, in der Männerfeindlichkeit politisch korrekt sei.


Es scheint sich wirklich herumzusprechen.

Montag, Dezember 13, 2010

Deutsche Medien verschweigen Israel-Brandbrief bekannter Politiker

26 ehemals führende europäische Politiker fordern in einem offenen Brief massive Sanktionen gegen Israel wegen seiner Siedlungspolitik und seiner Weigerung, internationales Recht einzuhalten. Die linksradikale "junge welt" berichtet heute:

Eine Gruppe von schwergewichtigen »Elder Statesmen« – darunter der ehemalige BRD-Bundeskanzler Helmut Schmidt, Exbundespräsident Richard von Weizsäcker, Ex-NATO-Generalsekretär Javier Solana, Spaniens früherer Ministerpräsident Felipe Gonzales und der ehemalige Präsident der EU-Kommission Romano Prodi – hat einen Brief verfaßt, in dem von der EU entschiedene Maßnahmen gegen Israels völkerrechtswidrige Politik gefordert werden. Trotz oder wegen ihres höchst brisanten Inhalts scheint sich die deutsche Medienvielfalt darauf festgelegt zu haben, sie mit Schweigen zu übergehen. Mit Ausnahme der Islamischen Zeitung und der Frankfurter Neuen Presse war der von der israelischen Tageszeitung Haaretz ausführlich wiedergegebene Prominenten-Brief den deutschen Blattmachern und Online-Redakteuren bisher noch keine Meldung wert. Auch das gehört offenbar zur deutschen Staatsräson.


Hier geht es weiter.

Im deutschsprachigen Ausland berichten immerhin der österreichische Standard und die Schweizer 20 Minuten über den offenen Brief von Helmut Schmidt & Co. In der hiesigen Presse konnte ich immerhin noch eine kurze Erwähnung im Hamburger Abendblatt auftun. Eine ausführlichere Berichterstattung wie in Österreichs "Standard" scheint in den deutschen Mainstream-Medien aber tatsächlich tabuisiert.

Eine relativ breite Berichterstattung gibt es in englischsprachigen Medien (BBC, Financial Times, Jerusalem Post etc.).

England: Junge Frauen verdienen inzwischen mehr als junge Männer

Die Daily Mail berichtet.

Young women have reversed the gender gap and raced ahead of men in the pay stakes. Landmark official figures showed yesterday that a woman in her 20s working full-time will typically earn 2.1 per cent more than a man in her age group.

(...) The insistence that the Government must act to close a pay gap that, for many women, no longer exists brought a scathing response from some critics. Economist Ruth Lea, of the Arbuthnot Banking Group, said: ‘There is no pay gap for women who do not have children, and for women under the age of 40 the gap is now trivial. We always knew that single women were paid just as well as men. The idea that women are discriminated against was always a fantasy. I think the equality lobby will be running out of things to say.’


Noch einmal auf deutsch: "Die Vorstellung, dass Frauen diskriminiert werden, war immer schon eine Fantasie. Ich glaube, der Gleichstellungslobby gehen die Dinge aus, die sie sagen könnte." Mal schauen, wann man solche klaren Worte auch von hiesigen Persönlichkeiten hört.

"Die jüdisch-christliche Tradition ist eine Erfindung"

Auf dem derzeitigen Kampfplatz gibt es vor allem einen Gegner: den Islam. Dabei bedarf es einer neuen Liaison der jüdischen Intellektuellen mit den Muslimen dieses Landes.


Den vollständigen Artikel findet man im Tagesspiegel.

Sonntag, Dezember 12, 2010

"Männerbünde und Evangelikale"

Der Backlash findet schon statt, kaum dass die Männerrechtsbewegung wirklich einflussreich geworden ist: Die aktuelle EMMA lässt sich mal wieder nicht lumpen, wenn es um das Aufbauen neuer Fendbilder geht. Diesmal werden die Männerrechtler mit Kreationisten und "Bibeltreuen" in Verbindung gebracht, die bekanntlich das Gegenstück zu den "islamischen Fundamentalisten" seien – immerhin mal ein origineller Ansatz, der in dem verlinkten Artikel allerdings (wie üblich) mal wieder nur behauptet und nicht belegt wird. In derselben Ausgabe feiert die EMMA "Männer gegen Pornographie" – vermutlich ohne zu erwähnen, dass es sich bei diesen Leuten oft wirklich um fundamentalistische Christen handelt. Und da sie eh schon dabei ist, sich ordentlich zu blamieren, käut die radikalfeministische Zeitschrift mit einem eigenen Artikel auch das bereits sattsam bekannte Klagelied eines inzwischen dafür berüchtigten Mitglieds des "Bundesforums gegen Männer" wieder. Sagen Sie mal, Gesterkamp, möchten Sie nicht irgendwann in den nächsten Jahren auch mal etwas FÜR Männer tun als ständig nur gegen uns?

Was würden Sie tun, wenn ..?

Wie sehr das Verhalten von Frauen und Männern mit zweierlei Maß gemessen wird, ermittelte schon vor Jahren der amerikanische Sender ABC in einem Experiment zum Thema "Gewalt in der Partnerschaft", das mit versteckter Kamera gefilmt wurde. Das entstandene Video erhielt einen Journalistenpreis und gilt heute noch als "Klassiker" in der Männerbewegung: Um herauszufinden, warum in der Diskussion über häusliche Gewalt nur von Gewalt gegen Frauen die Rede ist, obwohl Männer häufiger Opfer sind, ließ ABC einmal einen Mann gegenüber einer Frau in einem öffentlichen Park aggressiv werden, ein anderes Mal eine Frau gegenüber einem Mann. Im Experiment mit dem weiblichen "Opfer" griffen Vorübergehende häufig spontan ein. Im Fall mit dem scheinbar angegriffenen Mann ignorierten sie den Konflikt oder ermunterten gar die Frau, noch ein bisschen mehr zuzulegen.

Jetzt hat ABC mit einem neuen Experiment nachgelegt. Dessen Hintergrund war die zunehmende Zahl von Berichten darüber, dass nicht nur Männer bei Dates die Drinks von Frauen heimlich mit Drogen versetzen, um ihre kriminellen Ziele zu erreichen, sondern dass sich das häufig auch in der umgekehrten Geschlechterkonstellation abspielt. Das machte es für die ABC-Journalisten reizvoll, doch einmal unter Zuhilfenahme einer versteckten Kamera herauszufinden, wie Leute in einer Gaststätte reagieren, wenn mal ein Mann und mal eine Frau vor aller Augen ein weißes Pülverchen in das Getränk ihres Dating-Partners rieseln lässt, als dieser gerade auf Toilette ist ...

Experimente wie diese stehen hierbei nur exemplarisch für eine Kultur, die Übergriffe von Frauen auf Männer in der Regel wesentlich milder beurteilt als den umgekehrten Fall. Dabei ist die Doppelmoral offenbar wenig geschlechtsgebunden. So wie sich in dem aktuellen sozialen Experiment die Männer nicht einmischen, eine Frau dann aber schon, läuft es auch in der aktuellen Geschlechterdebatte hierzulande: Während Männer wie der Grünen-Politiker Volker Beck und der umstrittene Publizist Thomas Gesterkamp die Übergriffe von Frauen auf Männer gerne herunterspielen (und Leuten, die das nicht tun, anscheinend gerne das Maul stopfen möchten), machen Frauen wie Karin Jäckel, Monika Ebeling und Astrid von Friesen solche Übergriffe unverdrossen zum Thema. Es wäre spannend herauszufinden, welcher psychologische Hintergrund, welche Vorstellungen über die beiden Geschlechter und welche anderen Faktoren das Messen mit zweierlei Maß begünstigen und wie man diese Doppelmoral überwinden kann.

Samstag, Dezember 11, 2010

"Die Palästinenser sind geduldige Schäfchen"

Was ist das eigentlich schon wieder für eine Scheiße im Nahen Osten? Und wie soll das weitergehen? Ist Israels Weg zum Apartheidsstaat vorgezeichnet? Die Radiosendung HR2 – Der Tag informiert und analysiert ausführlich.

Kubicki: "Auflösung der FDP hat bereits begonnen"

Zurzeit sei die Lage der FDP fast aussichtslos. "Die Situation, in der wir uns befinden, erinnert mich fatal an die Spätphase der DDR. Die ist irgendwann implodiert. Auf einmal war sie nicht mehr da. Die Führung konnte das bis zum Schluss nicht begreifen. Es kann passieren, dass auch die FDP in sich selbst zusammenfällt."


Spiegel-Online berichtet.

Freitag, Dezember 10, 2010

Schadet Machtgefälle der Meinungsfreiheit?

Die Hackerangriffe von WikiLeaks-Gegnern und -Sympathisanten eskalieren. Das Netz erlebt eine Welle digitaler Selbstjustiz, die der Meinungsfreiheit schadet - denn die Logik dahinter ist so simpel wie gefährlich: Wer die stärkste Technik hat, dominiert den Diskurs.


Das ist sicher eine diskutable These, aber sagt mal, liebe Mitarbeiter der Mainstreammedien: "Wer die stärkste Technik hat, dominiert den Diskurs" – das hat euch doch kein bisschen gestört, als ihr noch die stärkere Technik hattet?

Blaue Nikoläuse kämpfen für Recht von Vätern auf Kontakt zu ihren Kindern

Die blauen Samichläuse haben eine politische Mission. Sie verteilen den Kindern zwar auch Nüsse und Mandarinen. Aber wichtiger ist das Flugblatt, das sie den Eltern zustecken. Rund 80 blaue Chläuse sind an diesem Samstag in 19 Städten der Schweiz unterwegs. Hunziker friert sich im Einkaufsrummel von Aarau die Füsse ab und sagt: «Als alternative Chläuse ermahnen wir nicht die Kinder, sondern weisen die Behörden auf ein gravierendes Fehlverhalten hin.»

Im Visier steht das Schweizer Zivilgesetz, das getrennte und geschiedene Väter nach Ansicht der blauen Chläuse «krass benachteiligt». Noch mehr deren Kinder: Tausende würden auch dieses Jahr Weihnachten ohne Vater verbringen müssen, steht auf dem Flyer. Schlimmer noch: «Viele dürfen nicht einmal Geschenke von ihren Vätern empfangen.» Schuld seien die Behörden und Gerichte, die das Menschenrecht auf beide Elternteile missachteten. Deshalb die ultimative Forderung der Chläuse, endlich das gemeinsame Sorgerecht im Gesetz zu verankern.


Der Schweizer Tages-Anzeiger berichtet.

Warum die Muslime so rückständig sind

In letzter Zeit hört man immer wieder zwei schlagende Argumente für die Rückständigkeit des Islam. Eines davon lautet, dass es in der gesamten islamischen Welt nicht eine einzige Demokratie gebe. Dem mag man im ersten Moment beipflichten, genauso wie der Aussage, dass es kein afrikanisches Land mit einer Demokratie gebe oder kein buddhistisches.

(...) Ein weiteres schlagendes Argument lautet: Der Islam ist bildungsfeindlich, schließlich haben die Muslime nur wenige Nobelpreisträger hervorgebracht. Gut gebrüllt, Löwe. Diese einfache „Beweisführung“ eignet sich prima, um munteres Kopfnicken an Stammtischen zu erzeugen. Dabei dürfte der Grund derselbe sein, warum die Hindus so wenige Nobelpreisträger hervorgebracht haben, oder die Afrikaner, oder die Südamerikaner oder die Chinesen. Nur, mit deren Religion und Kultur hat das weniger zu tun.


Lamya Kaddor, die Gründerin des Liberal-islamischen Bundes, gibt Polemikern wie Hans-Olaf Henkel Nachhilfeunterricht in Geschichte.

Prominente Feministinnen kritisieren Hetzjagd auf Assange

Während sich eine der Frauen, die Assange Vergewaltigung vorgeworfen hatten, inzwischen in den Nahen Osten abgesetzt haben soll, um für Frieden zwischen den Israelis und den Palästinensern zu sorgen, sprechen sich die ersten Feministinnen gegen die internationale Hetzjagd auf Assange aus:

Crikey.com notes that Ardin, an avowed feminist, has taken criticism from many prominent feminists, who, perhaps surprisingly, appear to have sided against the female accuser and with the male accused.

"Rape is being used in the Assange prosecution in the same way that women’s freedom was used to invade Afghanistan. Wake up!" Tweeted Naomi Klein.

Feminist activist Naomi Wolf penned an article sarcastically congratulating Interpol for its "commitment to engaging in global manhunts to arrest and prosecute men who behave like narcissistic jerks to women they are dating."


Hier findet man den vollständigen Beitrag.

Naomi Wolfs sarkastischen Brief findet man in der Huffington Post.

Brandanschlag auf islamisches Zentrum in Berlin

Seit etwa vier Jahren, als Henryk M. Broder mit "Hurra, wir kapitulieren" Ressentiments gegen Muslime auf eine neue Stufe gebracht hatte, warnte ich davor, dass diese oft sehr polemisch geführte Debatte sich eher früher als später auch gewaltsam gegen Muslime entladen dürfte. Diese Vorhersage hat sich in letzter Zeit zunehmend bestätigt. Gestern fand der jüngste Übergriff statt:

Erneut ist auf eine islamische Einrichtung in Berlin ein Brandanschlag verübt worden. Nach Angaben der Polizei warfen Unbekannte am Donnerstagmorgen in Tempelhof ein Glasbehältnis mit einer brennbaren Flüssigkeit gegen die Fassade der Islamischen Kulturgemeinde der Iraner in Berlin-Brandenburg. Dabei handelte es sich um die sechste Tat gegen islamische Einrichtungen seit Juni 2010. Beim Staatsschutz wurde eine spezielle Ermittlungsgruppe eingerichtet. Inzwischen gibt es Stimmen, die die Anschläge in Verbindung mit der Integrationsdebatte bringen.


Die taz berichtet. (Tatsächlich gibt es Hinweise darauf, dass es sich um eine Serie von zehn oder mehr Anschlägen handelte, von denen mehrere nur nicht zur Anzeige gebracht worden waren.)

Antimuslimische Hochburg Deutschland

Hülya Gürer berichtet in der Wochenzeitung "Der Freitag" über die immer häufigeren und immer aggressiveren Übergriffe auf Muslime – und fordert konkrete Konsequenzen:

Die Unterscheidung nach antimuslimischen Straftaten gibt es bislang nicht. Sie ist längst fällig. Und nicht nur das. Der nächste Schritt wäre möglicherweise ein ausreichender Polizeischutz von Moscheen, wie es ihn auch für Synagogen gibt. Behörden, Polizei und Gesellschaft müssen sich für antimuslimisch motivierte Einstellungen und Hassdelikte sensibilisieren lassen. Verfolgung und Bestrafung der Täter müssen einen auch öffentlichen Stellenwert erhalten. Es sollte aufmerken lassen, dass es nicht verfolgungswürdig ist, wenn Menschen öffentlich als „Parasiten“ – einst ein Schimpfwort für jüdische Menschen – bezeichnet werden. Mittlerweile wird – laut islam.de – einmal im Monat ein Anschlag auf eine Moschee verübt, ohne dass es die breitere Öffentlichkeit wahrnimmt. Es müsste irritieren, dass es „so normal wird, dass man gar nicht mehr darüber zu reden braucht, wenn muslimische Frauen mit Kopftuch auf offener Straße beschimpft und angespuckt werden“, wie Bekir Yilmaz, Vorsitzender der Türkischen Gemeinde zu Berlin berichtet.


Hier findet man den vollständigen Artikel.

FDP fordert mehr religiöse Toleranz in der Integrationsdebatte

Die Freidemokraten beginnen, auch beim Thema Integration ihre liberale Haltung zu betonen:

In einem Thesenpapier, das FDP-Generalsekretär Christian Lindner zusammen mit den vier FDP-Bundestagsabgeordneten Serkan Tören, Marco Buschmann, Johannes Vogel und Stefan Ruppert verfasst hat, heißt es: "Die Formel vom christlich-jüdischen Leitbild kann kein integratives Leitbild sein." Das Grundgesetz verlange nach einem Leitbild, das unabhängig von Religion und persönlichen religiösen Überzeugungen sei. (...) Die Autoren warnen davor, dass sich Menschen in Deutschland ausgeschlossen fühlen könnten. Viele, die sich integrieren wollten, seien weder Christen noch Juden. "Die Begrenzung auf die christlich-jüdische Tradition kann als Ausgrenzungsformel verstanden werden", so die FDPler. (...) Die Autoren beziehen sich in ihrem Papier außerdem auf Lessings Ringparabel: "Sie kennt drei Ringe, die für Christentum, Judentum und Islam stehen", so das Papier. Diese pointierte Formulierung der Toleranzidee sei die Grundlage für das religiöse Zusammenleben in unserem Land.


Spiegel-Online berichtet.

Donnerstag, Dezember 09, 2010

"Väteraufbruch" widmet sich türkischen Männern

Sorry, dass die aktuellen Beiträge diesmal erst abends online gestellt werden. Die Wetter- und Straßenverhältnisse waren hier im Taunus heute so übel, ich konnte mich kaum zu meinem eigenen Blog durchkämpfen. Aber jetzt geht's los ...

Die Männerrechtsbewegung umfasst inzwischen ein ausgesprochen weites Spektrum. Während etwa die Leute an ihrem rechten Rand immer wieder mal davon schwadronieren, dass Muslime gar nicht in unsere Kultur passten und schleunigst deportiert gehörten, hat der "Väteraufbruch für Kinder" die muslimischen Männer längst als Klientel entdeckt. Young Hürriyet berichtet.

Klischees und Fehlurteile über türkische (bzw. türkischstämmige) Männer sind darüber hinaus Thema in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Psychologie heute. Der Artikel geht auf mehrere Studien ein, die beliebte Vorurteile Lügen strafen. Vielleicht traut sich die Zeitschrift irgendwann auch mal an die widerlegten Klischees und Vorurteile gegenüber nicht-türkischen Männern ran ...

Wenn Frauen Frauen diskriminieren

Wenn ich nicht gerade die Hürriyet lese, sieht man mich oft mit der Jüdischen Allgemeinen. Und auch in deren aktueller Ausgabe bürstet ein Artikel beliebte Klischees gegen den Strich: Sabine Brandes nämlich erklärt, wie attraktive Frauen bei der Jobsuche diskriminiert werden – von anderen Frauen. "Es deutet alles darauf hin, dass Eifersucht auf eine potenzielle attraktive Kollegin im Job der Grund für die Wahl ist", erklärt der Wirtschaftswissenschaftler Bradley Ruffle die entsprechenden Ergebnisse einer Studie für die Ben-Gurion-Universität. "Die hübsche Frau am Schreibtisch nebenan bedeutet einfach zu viel Konkurrenz." Ein lesenswerter Artikel.

Mittwoch, Dezember 08, 2010

Wurde Wikileaks-Gründer Assange Opfer radikaler Feministinnen?

Nicht nur ein Teil der Männerbewegung findet es bemerkenswert, dass die Vergewaltigungsvorwürfe gegen den Wikileaks-Gründer Julian Assange ausgerechnet jetzt laut werden, als er mehrere Regierungen vor der Weltöffentlichkeit bloßzustellen beginnt. Manch einer vermutet, dass Beschuldigungen inszeniert worden sein könnten, um Assange aus dem Weg zu räumen. Denkbar ist aber auch, dass Assange so wie viele andere Männer schlicht Opfer einer völlig überbordenden Definition von "Vergewaltigung" geworden ist und eine feministische Geliebte und der feministische Staat Schweden auf unheilvolle Weise zusammenspielten. Letzere These legt eine ausführliche Aufarbeitung des Falles in der britischen Daily Mail nahe. "Eines ist klar", behauptet die Zeitung, "Schwedens komplexe Gesetze im Zusammenhang mit Vergewaltigung sind zentral für diese Geschichte". Aus dem langen Artikel kann ich hier nur einige Auszüge als Teaser präsentieren:

The story began on August 11 this year, when Assange arrived in Stockholm. He had been invited to be the key speaker at a seminar on ‘war and the role of the media’, organised by the Centre-Left Brotherhood Movement. His point of contact was a female party official, whom we shall refer to as Sarah (her identity must be protected because of the ongoing legal proceedings). An attractive blonde, Sarah was already a well-known ‘radical feminist’. In her 30s, she had travelled the world following various fashionable causes. While a research assistant at a local university she had not only been the protegee of a militant feminist academic, but held the post of ‘campus sexual equity officer’. Fighting male discrimination in all forms, including sexual harassment, was her forte.


Während seines Aufenthalts in Schweden nahm Assange offenbar sexuelle Beziehungen sowohl mit "Sarah" als auch einer anderen Frau auf, die die Daily Mail "Jessica" nennt. (Die echten Namen der beiden Frauen werden längst in den Medien genannt, aber ich belasse es mal bei den Pseudonymen.) Früher betrachteten manche es schlicht als unmoralisch, wenn ein Mann mit zwei Frauen zugleich eine Affäre hatte. Heute können die weiblichen "Opfer" gegen den männlichen "Täter" häufig das Strafrecht in Gang setzen. Die Daily Mail berichtet:

The most likely interpretation of events is that as a result of a one-night stand, one participant came to regret what had happened. Jessica was worried she could have caught a sexual disease, or even be pregnant: and this is where the story takes an intriguing turn. She then decided to phone Sarah — whom she had met at the seminar, and with whom Assange had been staying — and apparently confided to her that she’d had unprotected sex with him. At that point, Sarah said that she, too, had slept with him.

(...) Having taken stock of their options for a day or so, on Friday, August 20, Sarah and Jessica took drastic action. They went together to a Stockholm police station where they said they were seeking advice on how to proceed with a complaint by Jessica against Assange. According to one source, Jessica wanted to know if it was possible to force Assange to undergo an HIV test. Sarah, the seasoned feminist warrior, said she was there merely to support Jessica. But she also gave police an account of what had happened between herself and Assange a week before.

The female interviewing officer, presumably because of allegations of a sabotaged condom in one case and a refusal to wear one in the second, concluded that both women were victims: that Jessica had been raped, and Sarah subject to sexual molestation.

It was Friday evening. A duty prosecuting attorney, Maria Kjellstrand, was called. She agreed that Assange should be sought on suspicion of rape.


Wenig später scheinen, offenbar ähnlich wie in einem aktuell vieldiskutierten deutschen Fall, wegen der besonderen Prominenz des Beschuldigten Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft Informationen an die Presse weitergeleitet zu haben. Ab da, so die Daily Mail, "geriet der Fall außer Kontrolle".

The two women then instructed Claes Borgstrom, a so-called ‘gender lawyer’ who is a leading supporter of a campaign to extend the legal definition of rape to help bring more rapists to justice.


Ein Gender-Anwalt, der die juristische Definition von Vergewaltigung ausdehnen möchte, um mehr Männer zu verknacken ... Sowas bekommen wir in Deutschland bestimmt auch noch. Die taz berichtet über diesen Vogel:

Er war von 2000 bis 2007 schwedischer Gleichberechtigungs-Ombudsman, ist seither Sprecher der Sozialdemokraten in Gleichstellungsfragen, bezeichnet sich als Feminist und erregte einiges Aufsehen, als er 2006 vorschlug, Schweden solle die Fussball-Weltmeisterschaft in Deutschland boykottieren: Aus Protest gegen den im Zusammenhang mit dieser Veranstaltung wachsenden Handel mit Frauen – in Schweden ist die Inanspruchnahme der Dienste von Prostituierten ein Straftatbestand.


(Die von Alice Schwarzer & Co. prophezeite immense Zunahme von Zwangsprostituierten bei der WM 2006 blieb tatsächlich vollkommen aus.)

Die schwedische Staatsanwältin Marianne Ny, die maßgeblich an der Jagd auf Assange beteiligt war, beschreibt Die Zeit so:

Marianne Ny gilt darüber hinaus als besonders weitgehende Staatsanwältin. So hatte sie sich einst in einem Fall von Frauenmisshandlung dafür ausgesprochen, dass Männer, die von Frauen beschuldigt werden, aber nicht verurteilt sind, in jedem Fall vorsorglich eingesperrt werden müssten – um der Frau "Raum zum Nachdenken" zu verschaffen. "Erst wenn der Mann gefangen genommen ist und die Frau in aller Ruhe Zeit bekommt, mit etwas Abstand auf ihr Dasein zu blicken, bekommt sie die Chance zu entdecken, wie sie behandelt wurde", sagte sie damals.


Ein weiteres pikantes Detail über eine von Assanges Beschuldigerinnen verrät uns die Daily Mail:

Earlier this year, Sarah is reported to have posted a telling entry on her website, which she has since removed. But a copy has been retrieved and widely circulated on the internet.

Entitled ‘7 Steps to Legal Revenge’, it explains how women can use courts to get their own back on unfaithful lovers.

Step 7 says: ‘Go to it and keep your goal in sight. Make sure your victim suffers just as you did.’ (The highlighting of text is Sarah’s own.)


Zum generellen Hintergrund entsprechender Anschuldigungen: Mit Bezug auf eine Reihe internationaler Studien macht die amerikanische Bürgerrechtsgruppe RADAR seit einiger Zeit darauf aufmerksam, dass etwa die Hälfte aller Vergewaltigungsvorwürfe Falschbeschuldigungen seien. In einer Untersuchung der Kriminologischen Forschungsgruppe der Bayrischen Polizei aus dem Jahr 2005 heißt es hierzu: "Alle Sachbearbeiter von Sexualdelikten sind sich einig, dass deutlich mehr als die Hälfte der angezeigten Sexualstraftaten vorgetäuscht werden."

Wenn Männerrechtler die Vermutung aufstellen würden, Julian Assange könnte das Opfer radikaler Feministinnen geworden sein, würden darauf viele zweifellos mit Sätzen reagieren wie "Ach, diese paranoiden Spinner mal wieder ..." Nach der momentanen Faktenlage scheint dies aber genau das gewesen zu sein, was hier vorgefallen ist.

Auch deutschsprachige Medien wie der Schweizer Tages-Anzeiger berichten darüber, dass es bei der angeblichen Vergewaltigung offenbar nur um ein geplatztes Kondom ging. Der radikalfeministische Hintergrund von Assanges Anklägerinnen bleibt bei der deutschsprachigen Berichterstattung jedoch weitgehend außen vor. Eine der wenigen Ausnahmen stellt der Artikel Vergewaltigung auf Schwedisch dar, den "Die Welt" vor zwei Stunden online stellte. Dort heißt es:

Tatsächlich bedarf es keiner Order aus dem Pentagon, um in Schweden eine Anklage wegen Vergewaltigung und sexueller Belästigung in Gang zu bringen. Es würde schon genügen, wenn sich die beiden Damen, mit denen Assange im August Sex hatte, im Laufe des Geschlechtsaktes oder erst danach unwohl oder gar benutzt fühlten und sich darüber bei der Polizei beschwerten. Aus den Aussagen der Frauen jedenfalls geht weder hervor, dass Geschlechtspartnerin Nummer eins - eine in Schweden bekannte und radikale Feministin -, zum Sex gezwungen worden sei, noch, dass das Kondom seinen Geist aufgegeben habe. Letzteres gab Dame Nummer zwei zu Protokoll. Und obwohl sie am nächsten Morgen noch mit Assange Frühstücken gewesen sein soll, stieg im weiteren Verlauf des Tages Unwohlsein in ihr hoch. Vielleicht wuchs die Angst, sich mit einer Geschlechtskrankheit infiziert zu haben oder von Assange geschwängert worden zu sein.


(Dieser Blogartikel wurde nach der Erstveröffentlichung verschiedentlich überarbeitet und erweitert, zuletzt am 8.12.2010 um 10:35 Uhr.)

Dienstag, Dezember 07, 2010

FBI-Spitzel aus Moschee geworfen – weil er zu radikal war

Ein V-Mann der amerikanischen Bundespolizei versuchte, Muslime zu radikalisieren, um sie bei Erfolg zu denunzieren. Nur leider ging die Sache nach hinten los:

The spying game wasn't all it was cracked up to be for Craig Monteilh, a convicted criminal recruited by the FBI to investigate the march of radical Islam into Southern California. His endless talk of violent "jihad" so alarmed worshippers at the local mosque, that they took out a restraining order against him.

Monteilh spent 15 months pretending to be Farouk al-Aziz, a French Syrian in search of his religious roots. He prayed five times a day at the Islamic Centre in Irvine, Orange County, wearing white robes with a camera hidden in one of its buttons, and carried a set of car keys that contained a secret listening device.

The enthusiastic attempt to catch local Muslims discussing terror campaigns backfired, however, when community leaders went to the police with fears that the suddenly devout young man, who got up to pray at 4am, had become a radical in their midst.


Der britische Independent berichtet.