Dienstag, September 07, 2010

Warum die Sarrazin-Debatte verheerend ist

Die Südwest-Presse hat heute Morgen Klaus Bade, den Vorsitzenden des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration, im Interview.

SÜDWEST-PRESSE: Trotzdem findet Sarrazin Zuspruch aus der Bevölkerung, wobei viel unterschwellige Aggression mit im Spiel ist. Nicht erst seit gestern lautet das häufigste Schimpfwort unter Jugendlichen "Dreckiger Muslim".

BADE: Es gibt in Teilen der Bevölkerung eine latente Fremdenfeindlichkeit, wie in anderen europäischen Ländern auch, die wachgerufen werden kann durch Äußerungen wie die von Herrn Sarrazin. Interessant ist: Fragt man die Menschen, ob sie Probleme mit Türken haben, die sie kennen, sagen sie: Nein, gar nicht. Da gibt es nette Kollegen, Nachbarn oder Freunde. Fragt man sie nach ihrer Meinung zum Islam, sagen sie: Das kann eine Gefahr für Europa werden. Hier brechen sich soziale und kulturelle Grundängste Bahn. Im Mittelstand grassiert eine Angst vor sozialem Abstieg, die mit Feindbildern gekoppelt ist.


Hier findet man das vollständige Interview.