Montag, August 16, 2010

Astrid von Friesen fordert gleiches Recht für Männer

Die Medien feierten das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Sorgerecht, als ob damit die Gleichberechtigung von Frauen und Männern in dieser Hinsicht erreicht wäre. So weit sind wir noch lange nicht, erklärt die Paar- und Traumatherapeutin Astrid von Friesen:

Bisher durften ledige Mütter das gemeinsame Sorgerecht mit den Vätern durch eigenmächtige, selbstherrliche Entscheidungen bestimmen. Hier wurde das Recht auf Selbstbestimmung der Frau über die fundamentalen Rechte der Kinder und der Väter gestellt. Dem hat nun das Bundesverfassungsgericht einen Riegel vorgeschoben. Unter anderem beeinflusst durch eine 2006 entstandene Untersuchung des Justizministeriums, wobei sich folgende Motive herausstellten: Erstens, Frauen möchten die Alleinsorge, um "alleine entscheiden zu können" und zweitens, um "nichts mehr mit dem Vater zu tun haben zu müssen". Also zwei egozentrische Argumente, die absolut nichts mit dem Kindeswohl zu tun haben. Und die die UN-Kinderrechtskonvention schwer missachten, wonach ein Kind ein verbürgtes Menschenrecht auf alle Elternteile und alle Großeltern hat.

So ist der Vorstoß des Bundesverfassungsgerichtes zu begrüßen, dass beide Eltern das Sorgerecht bekommen sollen, wenn ledige Väter dieses beantragen. Wenn Väter zudem noch unproblematischen Kontakt zu ihrem Kind pflegen, es sehen und mit aufziehen, verweigern sie sehr selten die Alimente, wie eine Studie des Bremer Professors Gerhard Amendt herausfand.

Doch kann es nicht angehen, dass nur die Mütter ein Vetorecht gegen die gemeinsame Sorge bekommen. Warum eigentlich nicht die Väter? Wo ist hier der Gleichheitsgrundsatz?

Untersuchungen in der westlichen Welt zeigen etwa, dass häusliche Gewalt zu 50 Prozent von Frauen ausgeübt wird, dass auch Frauen Kinder schlagen und malträtieren, sie missbrauchen und schädigen. Warum darf ein Vater dagegen kein Veto einreichen? Frauen sind nicht seltener als Männer süchtig oder psychotisch, neurotisch oder beziehungsunfähig. Das wissen wir von all den Menschen, die von Müttern aufgezogen und auch von ihnen negativ geprägt wurden.

Wir Frauen haben dafür gekämpft, gleichberechtigt zu sein. Warum wollen wir "gleicher" behandelt werden, wir sind keineswegs per se die besseren Menschen?


Hier findet man den vollständigen Artikel.