Samstag, Juli 31, 2010

Ist der Afghanistankrieg gut für Frauen?

Auch die Huffington Post beschäftigt sich mit der Frage, ob die Durchsetzung der Frauenrechte ein guter Grund dafür ist, weiter in Afghanistan Krieg zu führen. Bezeichnenderweise spaltet sich hier das feministische Lager: Amerikanische Frauenrechtlerinnen sehen den Krieg eher gerechtfertigt, afghanische Frauenrechtlerinnen weniger. Vermutlich werden sich hier im Westen, ähnlich wie wenn es um die Frage geht, ob Muslimas ein Kopftuch oder eine Burka tragen dürfen, die nicht-betroffenen Feministinnen bei dieser Frage durchsetzen.

Freitag, Juli 30, 2010

Kriegstrommler: Wie hält man die Deutschen in Afghanistan?

Inzwischen ziehen die Unterstützer des Afghanistan-Krieges alle Register: Die CIA überlegt, wie man die Deutschen und die Franzosen in Afghanistan halten könnte, das amerikanische Newsmagazin TIME versucht auf radikale Weise, die Unterstützung für diesen Krieg aufrechtzuerhalten, Neokonservative wie Dirk Maxeiner macht diese Propaganda ganz juckelig vor Freude ("Auch so kann Journalismus aussehen") - und die afghanische Friedensaktivistin Malalai Dschoja verpasst den Kriegstrommlern eine kalte Dusche, indem sie erklärt, welches falsche Spiel die TIME treibt.

Donnerstag, Juli 29, 2010

Heinrich-Böll-Stiftung grübelt über Männerrechtsbewegung

Barbara Unmüßig, Mitglied im Vorstand der den Grünen nahestehenden Heinrich-Böll-Stiftung, hat inzwischen auch die Männerrechtsbewegung entdeckt, sieht sie in ihrem Beitrag aber noch als Feindbild statt als Chance. Einige auf die Schnelle kommentierte Auszüge:

Wenn ein von seiner Frau geschlagener Mann bei der Polizei anruft und von dem Polizisten am Telefon als „Memme“ (vgl. MANNdat) ausgelacht wird, ist dies kein Beispiel für bösen Feminismus, sondern es zeigt einmal mehr, wie tief Geschlechterstereotypen vom harten und aggressiven Mann und der passiven, schwachen Frau in der Gesellschaft verankert sind.


Die Männerrechtsbewegung engagiert sich gegen die verschiedensten Benachteiligungen von Männern, ob diese überholten Rollenklischees entstammen oder der feministischen Ideologie. Wenn ein von seiner Frau geschlagener Mann bei der Polizei anruft und von dem Polizisten am Telefon ausgelacht wird, dann spielt beides zusammen: überholte Rollenklischees UND ein Feminismus, der viel Energie investiert hat, um häusliche Gewalt grundsätzlich als patriarchale Gewalt prügelnder Männer gegen hilflose Frauen zu zeichnen, diese Klischees in der allgemeinen Wahrnehmung zu verstärken und damit für eine einseitige, sexistische Verwendung praktisch sämtlicher öffentlicher Mittel allein für weibliche Opfer zu sorgen. Erst die Männerrechtsbewegung hat sich wirklich von Geschlechterklischees befreit, an denen Feministinnen noch weit überwiegend festhalten.

„Männerrechtler“ beanspruchen heute für sich, „die Männerbewegung“ zu sein. Mit den in den 1970er und 80er Jahren entstandenen Männergruppen, die sich als „profeministisch, antisexistisch, linksradikal“ (Kemper, 2009) verstanden oder mit emanzipatorisch orientierten Männern, haben die „Männerrechtler“ aber nichts gemein. Leider besteht hier die Gefahr, dass emanzipatorisch ausgerichtete Männlichkeitsdiskurse in der Öffentlichkeit verunglimpft werden.


Das ist eine interessante Verwendung des Wortes "emanzipatorisch". Offenbar gelten für Barbara Unmüßig Männer und Frauen, die für Frauenrechte eintreten, als emanzipatorisch, Männer und Frauen, die für Männerrechte eintreten, jedoch keineswegs. Hier offenbart sich ebenjener Sexismus, den Barbara Unmüßig projektiv den Männerrechtlern vorwirft.

Wir meinen: Geschlechterpolitische und feministische Akteur_innen sind herausgefordert den selbsternannten „Männerrechtlern“ Paroli zu bieten und sich in den öffentlichen Diskurs um Geschlechterverhältnisse und Geschlechterdemokratie einzumischen.


Spricht Barbara Unmüßig eigentlich auch von "selbsternannten Feministinnen"? Wer hätte Männerrechtler ihrer Meinung nach "ernennen" sollen? Und ist es ihr Ernst, dass sich "geschlechterpolitische und feministische Akteur_innen (...) in den öffentlichen Diskurs um Geschlechterverhältnisse und Geschlechterdemokratie einmischen" sollen? Bisher wird der geschlechterpolitische Diskurs also von Männerrechtlern geführt, und Feministinnen sollten sich endlich einmischen? Auweia.

Trotzdem ist dieser Beitrag eine positive Entwicklung. Über zehn Jahre wurde die Männerrechtsbewegung erst ignoriert, dann versuchte man sie lächerlich zu machen. Jetzt sehen die Genderkader immer mehr, dass sie einer ernsthaften Debatte nicht länger aus dem Weg gehen können. Um mit Mahatma Gandhi zu sprechen: First they ignore you. Then they ridicule you. Then they fight you. Then you win.

Dienstag, Juli 27, 2010

Israelversteher von ganz links und ganz rechts

Daniel Bax heizt in der heutigen "taz" den deutschen Satelliten der israelischen Rechtsaußen-Regierung ganz schön ein. Ein Treffer nach dem anderen – und immer auf die zwölf:

(...) In wenigen Ländern kann Israels Politik mit so viel Verständnis rechnen wie hierzulande. Das gilt nicht nur mit Blick auf Bundeskanzlerin Angela Merkel oder die Zeitungen aus dem Axel-Springer-Verlag, deren Vorstandschef Mathias Döpfner einmal voller Ernst von sich sagte, er sei "ein nichtjüdischer Zionist". Das trifft auch auf vermeintlich "linke" Blätter wie Konkret oder Jungle World zu, die Israel bevorzugt als Opfer ausländischer Mächte zeichnen und sogar seine rechte bis rechtsextreme Regierung mit Inbrunst verteidigen.

Verblüffen kann das nur, wer von Linken per se eine Verpflichtung auf die Menschenrechte erwartet. Doch das wäre falsch. Manche Linke sahen einst die Sowjetunion als "gelobtes Land" an und denunzierten jede Kritik am Kommunismus als "unsolidarisch" - jetzt halten es manche mit Israel so. Der Schulterschluss mit Israel hat zudem eine psychologische Entlastungsfunktion: Manche glauben, damit jenen antifaschistischen Widerstand nachzuholen, den die eigenen Eltern und Großeltern leider versäumten. Sehr empfänglich sind sie daher für Netanjahus Propaganda, die suggeriert, die Palästinenser oder der Iran seien "die Nazis von heute".

(…) Harmlos ist die deutsche Begeisterung für Israel, solange sie sich in naiver Schwärmerei für Land und Leute erschöpft. Schwieriger wird es, wenn sie mit antidemokratischen Haltungen einhergeht, die in Israel weit verbreitet sind - zum Beispiel rassistische Vorurteile gegenüber Arabern und anderen Muslimen. Es ist ja kein Zufall, dass unter den größten Israelfans auch die schärfsten Islamgegner zu finden sind - und umgekehrt. Ob Henryk M. Broder, Ralph Giordano, der holländische Rechtspopulist Geert Wilders oder Internet-Hetzblogs wie Politically Incorrect - sie alle preisen Israel als Vorbild und plädieren dafür, Muslime in Europa zu diskriminieren.


Hm, ich wüsste nicht, dass Broder und Giordano höchstselbst zu Diskriminierungen von Muslimen aufgerufen haben. Sie bereiten mit ihrer Stimmungsmache lediglich den Boden dafür, treffen sich auch schon das ein oder andere Mal mit den rechtsradikalen Machern von "Politically Incorrect" und lassen solche Leute die Schmutzarbeit erledigen. Ansonsten ein hervorragender Artikel.

Meinungsforscher: Potential für "deutschen Haider" zwischen zehn und 15 Prozent

Der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet.

Montag, Juli 26, 2010

Welle von Bankrottfällen unter Frauen

Als die "von Männern gemachte" Weltwirtschaftskrise ihren Höhepunkt hatte, phantasierten etliche Journalisten in ihren Artikeln davon, wieviel bessere Anleger und Unternehmer Frauen darstellten. Auch Politiker und Politikerinnen stießen ins selbe Horn. Wo in den achtziger Jahren Frauen Frieden und ökologisches Bewusstsein verkörperten, wurden sie in jüngster Vergangenheit als die neuen Wirtschaftsweisen gepriesen. Jetzt liegen in England konkrete Zahlen vor, die auch diesen Traum von der weiblichen Überlegenheit wie eine Seifenblase zerplatzen lassen:

The number of British women going bankrupt has risen almost fivefold in the past 10 years, with new figures revealing a 28 per cent increase in the past year alone. In some cases, according to insolvency experts, the surge is down to the "irresponsible spending" of women trying to emulate glamorous celebrities, while others are being driven to financial ruin by unemployment, pay inequality and childcare costs.


Wohlgemerkt: Mit "pay inequality" sind solche Dinge gemeint wie dass ich für eine Halbtagstätigkeit nicht die Hälfte des Gehalts verdiene, die ich bei einer Vollzeitstelle bekomme, sondern spürbar weniger, und insbesondere bei jungen Menschen hat die Arbeitslosigkeit unter Männern die Arbeitslosigkeit von Frauen inzwischen überholt. Aber weiter im Text:

New figures from the Insolvency Service show that women now account for 40 per cent of all bankruptcies, rising from 6,042 in 2000 to 29,680 in 2009. Younger women are finding it particularly difficult to manage their money, with those between the ages of 25 and 44 making up almost two-thirds of female bankruptcies. In 2009 17,595 declared themselves bankrupt, up from 13,575 in 2008.

Where female insolvency was once hardly spoken of, for this, too, there are now celebrity "role models". The singers Kerry Katona and Mica Paris both went bankrupt, despite earlier having million-pound fortunes.

(…) "These figures show that more and more young women have levels of debt incurred through trying to maintain lifestyles that are unsustainable," says Graham Horne, deputy chief executive of the Insolvency Service. "It is critical that all young people are aware of the impact that irresponsible spending can have. Filing for bankruptcy or obtaining a debt relief order should be viewed as a last resort."

(…) The Consumer Credit Counselling Service (CCCS), a debt advice charity, believes women have now overtaken men in the bankruptcy stakes; 51 per cent of the people it recommended bankruptcy to in 2009 were female. Overall, male bankruptcies rose by 18 per cent in 2009.

"One thing that stands out is that 58 per cent of women made bankrupt are between the ages of 25 and 44. They are the ones who are spending and incurring credit card debt," says Nigel Millar, business recovery partner with the accounting service Baker Tilly LLP. "Females have much more control than they used to over their own finances; however, they are getting more credit and incurring the consequences."


Natürlich ist der Artikel durchtränkt von der üblichen Logik, nach der das Versagen von Männern grundsätzlich deren eigene Schuld und das Versagen von Frauen Schuld des Systems ist. Aber die aktuell aufgekommene Vorstellung von Frauen als den neuen Finanzgenies dürfte trotzdem zerstört sein.

Sonntag, Juli 25, 2010

FDP-, CDU- und Grünen-Politiker gegen Väterdiskriminierung

Es bewegt sich was. Eine zentrale Forderung der Männerrechtsbewegung wird inzwischen von Politikern mehreren Parteien aufgegriffen:

Geht es nach der FDP, sollen unverheiratete Eltern künftig von Anfang an das gemeinsame Sorgerecht ausüben. (…) Die familienpolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Katja Dörner, sieht in dem FDP-Vorstoß einen Fortschritt. Es müssten jedoch genaue Details des Papiers abgewartet werden, sagte sie zur taz: "Das Vetorecht der Mutter, so wie es jetzt existiert, ist nicht mehr haltbar. Das Kind hat das Recht auf beide Eltern. Daher gibt es keinen Grund, warum verheiratete und unverheiratete Paare beim Sorgerecht unterschiedlich behandelt werden sollten." Der Verein Väteraufbruch für Kinder begrüßte das Vorhaben.


Die tageszeitung berichtet.

Donnerstag, Juli 22, 2010

Men's Health: "Wie die Männerministerin uns retten will"

Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift Men's Health ist mal wieder lesenswert. Zum einen stelle ich in einem kurzen Artikel die für Männer genussvollsten Sex-Stellungen vor, aber das, äh, interessiert Sie womöglich weniger. Zum anderen und vor allem aber rücken auch die Jungs von Men's Health Kristina Schröder mit ihren Fragen auf die Pelle, was man denn an konkreter Männerpolitik von ihr erwarten dürfe. Mit der vollmundigen Schlagzeile "Wie die Männerministerin uns retten will" macht das Cover der Druckausgabe auf das Interview aufmerksam. Hier steht es online. Jetzt heißt es dran bleiben – und das werden wir.

Mittwoch, Juli 21, 2010

Vordenker der Neuen Rechten: Fremdenfeindlichkeit und Islamophobie lösen keine Probleme

Alain de Benoist, Vordenker der französischen Neuen Rechten, führte ein umfangreiches Gespräch über Kapitalismus, multiethnische Gesellschaften und Rassismus mit der NPD-nahen Theoriezeitschrift „Hier & Jetzt“. (…) Der Rechten attestiert er eine „zwanghafte Art“ sich der Frage der Zuwanderung zu nähern. Die „schlechteste Art“ sich den Problemen zu stellen, seien „die Fremdenfeindlichkeit, die Islamophobie, der Haß auf den Anderen, die Phantasmen über einen ,Kampf der Kulturen‘ und einen ,kommenden Bürgerkrieg‘“. Auch der NPD-Landtagsabgeordneten Arne Schimmer, Interviewer und Übersetzer des Interviews, dürfte nicht mit einer solch fulminanten Abfuhr der rechten „Überfremdungs“-Angst gerechnet haben. In seiner Frage hatte Schimmer noch vermutet, dass de Benoist möglicherweise „aus Angst vor dem Rassismusvorwurf“ in der „Zuwanderung keine Gefährdung der Identität Europas“ ausmache. De Benoist hält dem entgegen, dass er „nicht aus Opportunismus“ „drei Bücher gegen den Rassismus veröffentlicht“ habe, sondern weil er zeigen wollte, „daß die rassistischen Theorien einfach falsch sind.“


Endstation Rechts berichtet.

Kritik an aktuellem Vergewaltigungs-Urteil in Israel

Gestern hatte ich hier einen Artikel verlinkt, de zufolge ein Araber in Israel wegen Vergewaltigung verurteilt wurde, weil er gegenüber der Frau, mit der er geschlafen hatte, behauptet hatte, er sei Jude. Inzwischen liegen Reaktionen auf dieses Urteil vor:

Gideon Levy, a leading liberal commentator, said: "I would like to raise only one question with the judge. What if this guy had been a Jew who pretended to be a Muslim and had sex with a Muslim woman. Would he have been convicted of rape? The answer is: of course not."

Israeli human rights activists said that Kashur's actions reflected the deceits many Palestinians practise when in Israel in an attempt to avoid official and private prejudice because of their background. "It is very well known that Israeli-Palestinians living in Israel disguise themselves," said Leah Tsemel, a human-rights lawyer. "You change your accent and you change your dress because if you look like an Arab you face harassment. "If you want to enter a pub, you'd better not look like an Arab and if you want to have sex with an Israeli girl, you had better not look like an Arab."

Schweizer "Tagesanzeiger": Heimlich aufgenommenes Video zeigt wahres Gesicht Netanyahus

«Man muss sie zuallererst treffen. Nicht nur mit einem Schlag, sondern mit Schlägen, die so schmerzhaft sind, dass sie nicht zu ertragen sind – ein umfassender Schlag auf die palästinensischen Behörden.» So äusserte sich Benjamin Netanyahu 2001 im Gespräch mit israelischen Siedlern im Westjordanland. Das dazugehörige Video tauchte letzte Woche auf und prompt strahlte es Israels Fernsehsender Channel 10 aus. Der Titel der Sendung: «Das wahre und trügerische Gesicht Netanyahus.» Das Video wurde, wie die israelische Zeitung «Haaretz» schreibt, heimlich aufgenommen.

(...) Benjamin Netanyahu, der zu jenem Zeitpunkt kein Regierungsamt inne hatte, sprach mit einer Familie der Siedlung Ofra in ungewohnt offener Art und Weise über die Zukunft des Westjordanlandes und darüber, wie er den Osloer Vertrag als Ministerpräsident 1997 ausgehöhlt hatte. (…) Über die Rolle der USA müsse man sich dabei keine Sorgen machen: «Ich kenne die USA. Das ist ein Land, das man einfach in die gewünschte Richtung bewegen kann. Die werden uns keine Probleme machen.»


Der Schweizer "Tagesanzeiger" berichtet. Aber vermutlich ist das Zeigen heimlicher aufgenommener Äußerungen des israelischen Ministerpräsidenten, der damit viele Behauptungen von Israelkritikern bestätigt, auch schon wieder antisemitisch.

"Guardian" berichtet über Deportationen von Kindern in Israel - Vorwurf der "ethnischen Säuberung" erhoben

Israel is set to expel scores of minors, along with their families, to their parents' country of origin. The criteria that determine who will get residency are rigid and arbitrary. Because of tight age restrictions and an even smaller window to get one's paperwork turned in (parents will have just three weeks to submit documents that might be impossible to obtain) many children will be left out in the cold.

Hundreds of protesters gathered in Tel Aviv on Saturday night to rally against the deportations. The scene was heart rending. Little girls sat on a ledge, swinging their feet, holding a poster that read: "Don't deport us." A young boy gripped a sign with the message: "We are all Israeli children."

Noa Kaufman, an activist with Israeli Children, a grassroots movement founded specifically to advocate for the kids facing deportation, said that all must be allowed to stay. She remarked that the expulsion would not only damage the families of migrant workers, it would be harmful to Israel, as well, making the country "so white and so ugly".

It's a thinly veiled accusation of ethnic cleansing – something activists have shied away from during the year-long battle over the issue.


Hier findet man den vollständigen Artikel.

Dienstag, Juli 20, 2010

Araber als Vergewaltiger verurteilt, weil er sich als Jude ausgab

Kann freiwilliger Sex rückwirkend eine Vergewaltigung sein? Ein israelisches Gericht ist dieser Meinung. Ein Palästinenser hatte sich einer Israelin gegenüber als Jude ausgegeben und war eine sexuelle Beziehung mit ihr eingegangen. Als die Frau erfuhr, dass der Mann Araber ist, zeigte sie ihn an.


Spiegel-Online berichtet.

Häusliche Gewalt ist keine Glaubensfrage, Frau Ministerin

Noch ein Nachklapp aus dem Interview mit Kristina Schröder – darin erläutert die Ministerin:

Frauen sind nicht die besseren Menschen. Und es gibt auch in nennenswerter Zahl Fälle körperlicher Gewalt von Frauen gegen Männer. Wo die physische Kraft fehlt, werden zuweilen Gegenstände zu Hilfe genommen. Gewalt von Frauen gegen Männer kommt also vor. Dass aber die Hälfte der Fälle auf das Konto von Frauen gehen soll - das glaube ich nicht. Der Mann ist nun einmal stärker und löst daher öfter Konflikte mit Gewalt als Frauen.


Wir sind offenbar auf halbem Weg, aber noch lange nicht angekommen. Die Verteilung der häuslichen Gewalt auf die beiden Geschlechter ist keine Frage des persönlichen Glaubens und solche Aggressionen haben nichts damit zu tun, welcher der beiden Partner der stärkere ist. Um mal wieder die Zusammenfassung einer von über 200 internationalen Studien zu zitieren, diesmal von dem Doyen der Erforschung von Gewalt in der Partnerschaft, Murray A. Straus:

The study investigated the widely held beliefs that physical violence against partners (PV) in marital, cohabiting, and dating relationships is almost entirely perpetrated by men, and that the major risk factor for PV is male dominance in the relationship. The empirical data on these issues were provided by 13,601 university students in 32 nations who participated in the International Dating Violence Study. The results in the first part of this paper show that almost one-third of the female as well as male students physically assaulted a dating partner in the previous 12 months, and that the most frequent pattern was bidirectional, i.e., both were violent, followed by “female-only” violence. Violence by only the male partner was the least frequent pattern according to both male and female participants. The second part of the article focuses on whether there is gender symmetry in a crucial aspect of the etiology of partner PV — dominance by one partner. The results show that dominance by either the male or the female partner is associated with an increased probability of violence. These results, in combination with results from many other studies, call into question the assumption that PV is primarily a male crime and that, when women are violent, it is usually in self-defense. Because these assumptions are crucial elements in almost all partner PV prevention and treatment programs, a fundamental revision is needed to bring these programs into alignment with the empirical data. Prevention and treatment of PV could become more effective if the programs recognize that most PV is bidirectional and act on the high rate of perpetration by women and the fact that dominance by the female partner is as strongly related to PV as dominance by the male partner.


Vielleicht könnte man sich als Ministerin ein bisschen mehr vom internationalen Forschungsstand statt von seinem persönlichen Bauchgefühl leiten lassen, das zwangsläufig sowohl von feministischen Feindbildern als auch von überholten Geschlechterklischees geprägt ist? Es ist eigentlich unfassbar, dass eine sinnvolle Bekämpfung häuslicher Gewalt nur zuliebe dem Festhalten an männerfeindlichen Vorurteilen bis heute unterbleibt.

Tugendhat: Philosemitismus nur aus antisemitischen Wurzeln erklärbar

Den deutsch-jüdischen Philosophen Ernst Tugendhat trafen heftige Anfeindungen, als er in einer Ausstellung über die "Nakba", die Vertreibung der Palästinenser bei der Gründung Israels, informieren wollte. Dagegen wehrte er sich im Schwäbischen Tagblatt mit klaren Worten. Ein Auszug:

Der Schirmherr der Ausstellung weiter: "Dass die Hervorhebung von Tatsachen, die für das israelische Selbstbild ungünstig sind, Antisemitismus sei, ist eine Unterstellung, die aus einem 'Philosemitismus' kommt, der sich seinerseits nur aus antisemitischen Wurzeln erklären lässt." Tugendhat bedauert auch die Erklärungen des Tübinger Kirchengemeinderats und des DGB in Frankfurt, nach denen die Ausstellung nicht gezeigt werden solle. "Das ist Intoleranz und Bevormundung, wiederum motiviert aus der Angst, als antisemitisch erscheinen zu können."


via

Ministerin Schröder will weg von sexistischer Gleichstellungspolitik und männerhassendem Feminismus

Schröder will insgesamt eine Abkehr von der klassischen Gleichstellungspolitik. Diese dürfe nicht mehr einseitig auf Frauen und Mädchen ausgerichtet sein. Vielmehr müssten Jungen aus bildungsfernen Schichten stärker gefördert werden. "Ich konnte nie etwas mit einem Feminismus anfangen, der sich in Gegnerschaft zu den Männern begriff. Der war immer schon problematisch, aber auf jeden Fall sind dessen Zeiten vorbei", sagte Schröder.


Lippenbekenntnisse?

Anklage: Frau bot 14jährigem während Fluges Sex und Drogen an

Sowas: Vor zwei Wochen hatte ich hier noch über die Praktik der Fluggesellschaft British Airways berichtet, die alleinreisende Männer offenbar aus Angst vor sexuellen Übergriffen nicht neben ebenfalls alleinreisenden Kindern sitzen lässt. Heute kam folgende Meldung rein:

A Chicago area father claims in a lawsuit that Southwest Airlines failed to protect his teenage son from an older female passenger who made sexual advances and offered him illegal drugs during a flight two years ago.

The incident occurred on a July 2008 flight from Chicago's Midway Airport to Orlando, according to the lawsuit filed Monday in Cook County Circuit Court.

The boy, who was 14 at the time, asked flight attendants to switch his seat multiple times but "was emphatically told no," the lawsuit said.


Na super: Die eine Fluggesellschaft zwingt völlig unschuldige Leute dazu, den Sitzplatz zu wechseln, allein weil sie dem falschen (männlichen) Geschlecht angehören, die andere lässt einen Jungen neben einer erwachsenen Person sitzen, von der er sich bedrängt fühlt, weil sie dem richtigen (weiblichen) Geschlecht angehört. Bei der Bekämpfung sexistischer Vorurteile in vielen Köpfen gibt es noch einiges zu tun.

Hier findet man den vollständigen Artikel.

Sonntag, Juli 18, 2010

"Unser Kiosk soll sauber werden"

Dass ich das noch erlebe: Die Süddeutsche Zeitung engagiert sich gegen eine Kampagne zur Säuberung deutscher Kioske von "rechten" Medienerzeugnissen.

Nun darf jeder gegen alles protestieren. Aber man fragt sich schon, was für ein Toleranzverständnis Organisationen wie Verdi und die Jusos haben, wenn sie propagieren, dass Positionen, die sie selbst ablehnen, de facto mundtot gemacht gehören. Der Glaube an die offene Gesellschaft und in die eigenen Argumente kann nicht ganz so fest sein, wenn man meint, dass die Verbannung dem politischen Schlagabtausch überlegen ist.

Denkt man die Utopie der rechts-freien Kioske zu Ende, landet man in einem beklemmenden Szenario: Eine kleine Gruppe, die aber eine große Mehrheit hinter sich weiß, sorgt für ein politisch gesäubertes Medienangebot. Das ist nicht nur grundgesetzfeindlich, das ist letztlich totalitär. Denn diese Form einer privat organisierten Zensur kennt keine Unterschiede, wenn es um den politischen Gegner geht. Da wird ein biederes rechtskonservatives Organ wie die "Junge Freiheit" einfach mit der NPD-Postille "Deutsche Stimme" über einen Kamm geschoren. Letztere ist natürlich ein abstoßendes Käse- und Kampfblatt. Aber solange der Verfassungsschutz nichts findet, was ein Verbot verlangt, gilt die Pressefreiheit.


Meine eigene Position dazu ist seit Jahren dieselbe: Wenn "Rechte", ob Konservative oder Rechtsradikale, Unfug treiben, dann erklären wir, inwiefern das Unfug ist – gern auch mit Nachdruck. Dasselbe gilt natürlich auch für linken Unfug. Aber solange solche Leute keine Gesetze übertreten (Verleumdung, Beleidigung, Volksverhetzung), nehmen wir ihnen nicht das Recht auf Verbreitung ihrer Meinung und ihres echten oder gefühlten Wissens. Weil Meinungsfreiheit zu einer liberalen Demokratie gehört. Weil auch eine radikale Dumpfbacke, die in 99 von 100 Fällen Mist erzählen, in einem Fall an einer interessanten Sache dran sein könnte, von der man aus anderen Quellen nichts erfährt. Und übrigens auch, weil mancher Eiferer rechts und links bzw. extremistisch und demokratisch schon mal miteinander verwechselt.

"Wo ist die Aufklärung?"

Die Schauspielerin Pegah Ferydoni wurde 2006 durch die Serie „Türkisch für Anfänger“ bekannt. Im F.A.Z.-Interview spricht sie über deutsches Gutmenschentum beim Casting, die politischen Zustände in Iran und über ihre Rolle in „Women without Men“.


Hier geht es zum Interview in der Frankfurter Allgemeinen.

Donnerstag, Juli 15, 2010

Gerichtsurteil: Mann muss sein gesamtes Einkommen seiner Ex als Unterhalt auszahlen

Bis zu einer Perversion wie dieser war es wohl nur eine Frage der Zeit.

(Ebenso lesenswert: Gendermania: Karriere in Teilzeit)

Moshe Zimmermann: "Die Angst vor dem Frieden"

Durch eine Rezension in der Frankfurter Rundschau war ich auf das Buch Die Angst vor dem Frieden des israelischen Historikers Moshe Zimmermann (Leiter des Richard-Koebner-Zentrums für deutsche Geschichte an der Hebräischen Universität Jerusalem) aufmerksam geworden – ein Buch, das sich als eine wirklich aufrüttelnde Analyse herausstellte. Während man aus unseren Medien nur bruchstückhafte und sehr zurückhaltende Informationen über bedenkliche Entwicklungen innerhalb Israels erhält, zeichnet Zimmermann auf 150 Seiten ein so deutliches und unverblümtes Bild der Zustände in diesem Land, dass man sich schon fast wundert, wie dieses Buch hierzulande überhaupt veröffentlicht werden konnte. Ginge man nach den Kategorien, die man normalerweise auf politische Systeme anlegt, handelt es sich bei Israel Zimmermanns Beschreibung zufolge inzwischen um einen massiv rechtsradikal ausgerichteten Staat. Die Worthülse von der "einzigen Demokratie im Nahen Osten" kommt einem im Verlauf der Lektüre immer mehr wie Hohn vor.

Zimmermann erklärt in seinem Buch zunächst, wie und warum Israel in den letzten Jahren immer fundamentalistischer, militaristischer und gegenüber jeglichen Friedensbestrebungen immer unzugänglicher wurde. Er schildert das Vorgehen der wesentlichen Protagonisten (etwa Medien, Siedler, Hügeljugend und Militär) und ihre zunehmende Radikalisierung und erklärt, wie sich diese Radikalisierung gegen jene wendet, die er als "Israels Geiseln" betrachtet: die Diasporajuden, den Westen und das Gedächtnis an den Holocaust. Dabei wird en passant deutlich, wie der wachsende, oft religiös begründete Hass vieler Israelis auf sämtliche Araber und Muslime von ebenso israelfreundlichen wie massiv rechtslastigen Journalisten und Bloggern im Verlauf der letzten Jahre in den Westen "importiert" wurde.

Beim Lesen dieses Buches wird auch nachvollziehbar, wie dieselben Journalisten und Blogger auf jegliche angemessene Kritik am israelischen Verhalten praktisch nur noch reagieren können, indem sie die Kritiker als "Antisemiten" zu verleumden suchen: Eine Auseinandersetzung auf Sachebene können die Verteidiger der herrschenden Zustände nicht mehr gewinnen! Zimmermann selbst erklärt hier unumwunden, "dass gegenwärtig in Israel jegliche Kritik als Antisemitismus ausgelegt wird. (…) Ein anständiger Mensch muss demnach – so verlangt es die israelische Grundhaltung – jede Kritik an Israel vermeiden, wenn er nicht als Antisemit gelten möchte. Diese Erwartungshaltung wird insbesondere Menschen in Deutschland entgegengebracht." Darüber hinaus werde vor allem dem politischen Gegner, also Muslimen und Linken, die Schuld am Erstarken des Antisemitismus gegeben und dieser somit ideologisch instrumentalisiert. Zimmermann betrachtet dieses Vorgehen als "Missbrauch" und darüber hinaus als einen Bärendienst, wenn es um die Bekämpfung echter Judenfeindschaft gehe – denn dort, wo tatsächlich Israelkritik von Antisemitismus durchsetzt ist, werde das nicht mehr angemessen wahrgenommen: "Da es zu einer konstanten Taktik Israels geworden ist, Kritik an Israel als Antisemitismus zu bezeichnen, besteht die Gefahr, dass auch dann, wenn die antiisraelische Haltung tatsächlich in eine antisemitische Variante (…) übergeht, (…) die Weltöffentlichkeit nicht wachsam genug reagiert."

Insgesamt öffnet Zimmermanns mutiges Buch also nicht nur den Blick auf die erschreckenden Entwicklungen innerhalb Israels, sondern auch auf viele schiefe Diskussionen, die in unserem eigenen Land geführt werden.

Dienstag, Juli 13, 2010

Israel braucht wahre Freunde

Martina Doering kommentiert in der Berliner Zeitung.

Sonntag, Juli 11, 2010

EMMA: Heisigs Selbstmord "sehr befremdlich"

Der Politblogger kommentiert.

Freitag, Juli 09, 2010

Huffington Post: Israel zerquetscht weiteren "palästinensischen Gandhi"

Commentators of the Israeli-Palestinian conflict often complain that there has not yet been a legitimate Palestinian Gandhi or Martin Luther King Jr. to emerge from within Palestinian civil society. The reality is that there are many Palestinians engaged in popular unarmed resistance to the Israeli occupation, preferring organized demonstrations in the West Bank to suicide bombs in Tel Aviv. Common people like Adeeb Abu Rahma could become the non-violent leader everyone claims to be waiting for. However, the Israeli government seems to recognize how much damage such a figure could do to their international image and to the occupation they will defend at any cost. And so hundreds of Palestinian Gandhis are brought before draconian Israeli military tribunals each year, only to face long sentences that nearly ensure that the world will never learn their names.


Die Huffington Post (eine der führenden amerikanischen Internetzeitungen) berichtet.

Dienstag, Juli 06, 2010

Frauen: Geringeres Einkommen für uns ist gerecht

Von wegen "mehr als überraschend" - worauf ich seit Jahren unter ständigen Anfeindungen hinweise ist soeben zur Top-Meldung bei Spiegel-Online geworden:

Seit Jahrzehnten streiten Politiker, Verbände und Gewerkschaften für gleiche Gehälter von Männern und Frauen. Und jetzt das: Ausgerechnet die Frauen selbst sind mehreren Untersuchungen zufolge auch mit niedrigeren Einkommen zufrieden. Zu diesem Ergebnis kommen zumindest Studien des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), der Universität Bielefeld und der Universität Konstanz, über die die "Süddeutsche Zeitung" am Dienstag berichtet. Die Wissenschaftler hatten im Rahmen einer Langzeitstudie von 10.000 Erwerbstätigen gefragt, ob sie ihr eigenes Einkommen für gerecht halten. Wer sein Salär als ungerecht einstufte, sollte angeben, welchen Betrag er (oder sie) angemessen fände. Das Ergebnis ist mehr als überraschend - und dürfte die Debatte um die Gleichstellung von Frauen und Männern kräftig anheizen: Die befragten Frauen sagten im Ergebnis, dass ihnen "gerechterweise ein geringeres Bruttoeinkommen zusteht als Männern".


Ja. Natürlich. Sie arbeiten im Schnitt weniger Stunden pro Woche, haben angenehmere Jobs, unterbrechen ihre Berufstätigkeit länger undsoweiter. Dazu gibt es seit mehr als zehn Jahren aussagekräftige Untersuchungen, ganze Bücher wurden darüber geschrieben, aber sobald man diese zitiert, ist man ein böser, antifeministischer Gegner der Gleichberechtigung. Jetzt sagt es die Mehrheit der Frauen endlich selbst. Gut so! Das ständig wiederholte Diskriminierungsmantra wird doch längst nur noch von einer kleinen feministischen Clique geglaubt (die dummerweise an den Schaltstellen der Macht in Politik und Medien sitzt) - und vermutlich insgeheim selbst von denen inzwischen nicht mehr.

Hier findet man den vollständigen Artikel.

Sexuelle Diskriminierung: Mann erhält 750 Pfund Entschädigung von British Airways

Das erste Mal hatte ich vor knapp zehn Jahren über die merkwürdige Praktik von British Airways berichtet, alleinreisenden Männern zu verbieten, sich neben ein ebenfalls alleinreisendes Kind zu setzen. Offenbar stehen für diese Fluglinie nicht nur sämtliche Männer unter dem Generalverdacht, Pädophile zu sein; die Gesellschaft geht anscheinend auch davon aus, dass entsprechende Übergriffe während eines Linenflugs unbemerkt stattfinden können. Jetzt ist ein Mann deswegen vor Gericht gezogen und konnte durchsetzen, dass British Airways sich der sexuellen Diskriminierung für schuldig bekannte und einen – sehr übersichtlichen – Entschädigungsbetrag auszahlte sowie seine Prozesskosten übernahm.

Die BBC berichtet – und Barbara Kay kommentiert für die kanadische National Post: You're male. You must be a pervert.

Montag, Juli 05, 2010

Jüdische Antisemiten? Zentralrat grenzt sich von Israels Politik ab

Die Gruppe der "jüdischen Antisemiten", wie die jüdischen Kritiker der israelischen Regierung von neokonservativen und antideutschen Bloggern gern bezeichnet werden, hat unerwarteten Zuwachs bekommen:

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat sich klar von der Politik der israelischen Regierung abgegrenzt. Israel drohe sich zu einem Staat zu entwickeln, "in dem ultraorthodoxe und ultranationalistische Kräfte immer mehr an Einfluss gewinnen", erklärte der Generalsekretär des Dachverbandes, Stephan Kramer, in einem in der Berliner "tageszeitung" abgedruckten Streitgespräch mit der deutsch-israelischen Publizistin Iris Hefets. Der jüdische Staat Israel dürfe nicht "Fanatikern und Fundamentalisten" überlassen werden.


3sat-"Kulturzeit" berichtet.

Man darf gespannt sein, ob die neokonservative und antideutsche Bloggerszene jetzt auch gegen den Zentralrat der Juden in Deutschland Antisemitismusvorwürfe erhebt. Das wäre zwar allmählich komplett absurd, aber nach einer ähnlich bizarren Hetzkampagne, die etwa "Die Achse des Guten" und "Lizas Welt" seit Monaten ausgerechnet gegen das Zentrum für Antisemitismusforschung führen, würde einen selbst das nicht mehr überraschen.

Israelischer Aktivist sprüht pro-palästinensische Graffiti im Warschauer Ghetto

Former Israeli Air Force captain and Israel boycott activist Yonatan Shapira spray-painted pro-Palestinian graffiti on the walls of the Warsaw Ghetto last week, Channel 10 reported on Sunday. Shapira was shown on camera the previous Sunday spraying the slogans "Free all ghettos" and "Free Palestine and Gaza" on the walls of the Jewish ghetto in the Polish city - famed site of Jewish resistance to the Nazis - and then hoisting upon the wall a Palestinian flag on a rope with a bottle attached at the end that he threw over the other side. (…) Shapira added, "Gaza is the ghetto."


Die Jerusalem Post berichtet.

Sonntag, Juli 04, 2010

Tochter von Ex-Mossad-Chef: "Vater, vergib mir, ich kämpfe nicht für dein Israel"

Auf Youtube findet man seit heute ein Interview mit Omer Goldman: Tochter eines führenden Mossad-Beamten, wirkt optisch wie ein Model, ging zweimal ins Gefängnis, weil sie keine Palästinenser erschießen gehen wollte. Goldman ist Mitglied der Widerstandsgruppe Shministim. Die britische Times berichtete schon vor einiger Zeit über sie. Wenn das das junge Israel wäre, sähe es sehr gut aus – besser jedenfalls als dicke alte Männer, die ihr Geld damit scheffeln, dass sie aus der Sichherheit deutscher Wohnstuben in einem Artikel nach dem anderen den Hass gegen Palästinenser und andere Muslime schüren.

Samstag, Juli 03, 2010

Unionsfrauen fordern Frauenquote

Die Welt berichtet über den neuesten Vorstoß aus der CDU/CSU.

Freitag, Juli 02, 2010

Redeverbot für kritische Lehrer in Israel

Der Politblogger informiert.

"Da sind auf einmal viele aufgewacht"

Die Frankfurter Allgemeine berichtet ein Jahr nach dem Mord an Marwa al Sharbini, wie dieses Verbrechen Dresden verändert hat.