Donnerstag, Mai 08, 2008

Islamophobie als Türöffner zur kritiklosen Pro-Israel-Haltung?

Seit einigen Jahren fragen sich viele, warum Publizisten, die sich in der Vergangenheit durch sehr überzeugende Texte gegen Fremdenfeindlichkeit ausgezeichnet hatten, inzwischen Ressentiments gegen Muslime schüren wie nicht ganz gescheit. Jetzt gibt es dazu eine treffende Erklärung:

Die Israel-Lobby hierzulande, wenn es sie denn gibt, ist kaum als eine homogene Gruppe zu betrachten. Sie hat mehrere Gesichter, und diese unterscheiden sich durchaus von der amerikanischen Physiognomie der Lobby. Die wirkliche Auseinandersetzung mit der Politik Israels hat in ihrer deutschen Propaganda keineswegs die Hauptrolle, eher spielt man über die Bande der Islamfurcht und der deutsch-amerikanischen Freundschaft – dabei soll dann die Pro-Israel-Haltung gleichsam zwanglos herausspringen. So, wie in den Vereinigten Staaten jüdische Neokonservative und protestantisch-evangelikale Armageddon-Gläubige in der Lobby ein prekäres Bündnis eingegangen sind, so ist in Deutschland der Bogen weit gespannt: von der links-extremen Jungle World, der Zeitschrift Konkret und der „antideutschen“ Linken bis zu den seriösen Atlantikern in den Zeitungen des Axel-Springer-Verlags. Publizistisch kommen noch die Blogger der „Achse des Guten“ dazu, schließlich, am unteren Ende des Diskussionsniveaus, die Internetseite „Politically Incorrect“, die sich nach eigenen Angaben als „proamerikanisch“ und „proisraelisch“ versteht.


Dass von der antideutschen Zeitschrift "konkret" zu den rechtsextremen Inhalten des Blogs "Politically Incorrect" eine klare Linie verläuft: Es war höchste Zeit, das einmal so klar zu formulieren.

Hier findet man den vollständigen Artikel.