Mittwoch, April 11, 2007

TV-Tipp für jetzt gleich: Kulturzeit widmet sich Ulfkotte

Zugegeben, die Sendung beginnt um 19:20 – noch knapper kann man einen TV-Hinweis kaum setzen. Mich erreichte der Hinweis auch erst gerade eben. Allerdings wird die Sendung morgen (Donnerstag) um 1:05 Uhr, 07:00 Uhr und 09:05 Uhr wiederholt.

Bemerkenswert ist, dass das Fernsehen dort, wo es Broder für seine Hasspredigten lediglich das Mikro vorhält, bei Ulfkotte zu einer kritischen Auseinandersetzung in der Lage zu sein scheint. Man darf spekulieren, woran das liegen mag. Auf der Website zur Sendung heißt es:

Der Ehrenmord an der Kurdin Hatun Sürücü 2005 in Berlin ist für Ulfkotte wesenstypisch für den grausamen und mörderischen Islam. Dass die Mehrzahl der Muslime friedlich und integriert in Deutschland leben, wird in seinen Büchern und auf der Homepage unterschlagen. "Die Beschneidung von Frauen sieht er als eine zwingende Notwendigkeit im Islam", sagt Ayuub Axel Köhler. "Was von allen Rechtsgelehrten in der Welt - und das hätte er wissen müssen - abgelehnt wird. Genauso, wie man Ehrenmorde nicht durch den Islam rechtfertigen kann." Hans Leyendecker von der Süddeutschen Zeitung meint: "Es gibt immer wieder das Phänomen, dass Menschen sich mit irgendetwas beschäftigen und dann alles, was in der Welt passiert, damit definieren. Die Ausschließlichkeit, mit der man das macht, ist bei Herrn Ulfkotte auffallend. Er hat das Thema Islam entdeckt, und es ist sein Lebensthema geworden. Es gibt nichts anderes mehr. Er sieht durch einen ganz kleinen Sehschlitz immer auf Gegner." (...)

Udo Ulfkotte will von einer Stimmung profitieren, die er in Deutschland zu verspüren glaubt: Angst vor dem Islam, vor dem bedrohlich Fremden. Auf seiner Homepage schürt er diese Angst mit entsprechenden Nachrichten: "Die neue Christenverfolgung", "Indonesier hat 107 Ehefrauen", "Türkischer Messerstecher erhält mildes Urteil". Ulfkotte zeichnet das Bild eines islamischen Europas, eines Eurabien im Jahr 2030 und übersieht dabei, dass die Furcht vor dem Islam nur Ausdruck der Angst vor den Auswirkungen der Globalisierung ist. Auf Stimmungen kann man keine Partei aufbauen, Ziele und Visionen kann Ulfkotte nicht bieten. Viel gefährlicher sind die platten Parolen von den "Sonderrechten für Muslime, mit denen endlich Schluss sein muss". So wird der Kulturkampf überhaupt erst erzeugt.