Freitag, April 14, 2006

immer noch 13. April

Einer aktuellen Umfrage zufolge sehen 45 Prozent der Deutschen den Weltfrieden eher durch die USA bedroht als durch den Iran. Nur 28 Prozent sehen in Teheran die größere Bedrohung. Aberaberaber ... hör ich da schon einige wieder fassungslos aufkeuchen. Sorry: Wenn ich vergleiche, wie oft in den letzten 25 Jahren die USA in anderen Ländern militärisch eingefallen sind und wie selten bzw. überhaupt nicht der Iran, dann wundert mich diese Einschätzung keineswegs. Aber die Leitartikler werden das schon wieder irgendwie herbeischreiben, dass diejenigen, die ein anderes Land angreifen, zum Schluss trotzdem "die Guten" sind – wegen gemeinsamem Wertesystem und so. Ein Staatschef, der Atomwaffen besitzt, hochaggressiv ist, die Menschenrechte im eigenen Land mit Füßen tritt und alle Naslang wirres Zeug faselt, langt halt als Grund für einen Krieg. Es sei denn natürlich, dieser Staatschef heißt George Bush: Dann gilt einigen schon jede Kritik an ihm als antiamerikanischer Müll. Die "Mullahs" sehen es natürlich genau andersherum. So sind eben die islamistischen wie die neokonservativen Hassprediger nur jeweils das Spiegelbild ihrer Gegenspieler.