Freitag, Februar 10, 2006

10. Februar zum Sechsten

Ob es um antiislamische Karikaturen geht, um Israelkritik oder um die Inhalte einer nationalkonservativen Zeitung, war es immer meine Maxime gewesen: Andere Meinungen kritisieren und sich damit wenn nötig auch scharf auseinandersetzen – jederzeit. Andere Meinungsäußerungen durch politischen Druck, persönliche Diffamierungen, Ausgrenzungen etc. faktisch unmöglich machen – auf keinen Fall. Insofern freut es mich sehr, dass die aktuelle Kontroverse um die JUNGE FREIHEIT jetzt entschieden ist. Darüber berichtet die Zeitung in einer aktuellen Pressemitteilung:

--- Leipziger Buchmesse lenkt ein
JF: Großer Tag für die Pressefreiheit
Messeleitung stimmt uneingeschränkter Teilnahme der JUNGEN FREIHEIT an der Leipziger Buchmesse zu

Erfreut zeigt sich Dieter Stein, Chefredakteur der Wochenzeitung JUNGE FREIHEIT (JF), über den Verlauf eines Gesprächs mit dem Direktor der Leipziger Buchmesse, Oliver Zille. Die Leipziger Messe hat danach jetzt schriftlich die Zusage zur uneingeschränkten Messeteilnahme der JUNGEN FREIHEIT an der Leipziger Buchmesse (16.-19. März) erklärt.

Zuvor gemachte Erklärungen, wonach die JUNGE FREIHEIT nur unter der Auflage, keine Veranstaltungen anzubieten, teilnehmen darf, werden zurückgenommen. Die von der JF bei der Messe angemeldeten Veranstaltungen zum Thema "Meinungs- und Pressefreiheit" und "20 Jahre JF" werden wie geplant stattfinden.

"Dies ist ein großer Tag für die Pressefreiheit in Deutschland", sagte Dieter Stein. Die zuletzt über 1.000 Unterzeichner des "Appells für die Pressefreiheit", darunter zahllose Prominente aus dem Politik- und Geistesleben, mit dem die JF aus Protest gegen die Ausladung von der Leipziger Messe an die Öffentlichkeit getreten war, hätten ein Beispiel für bürgerschaftliches Engagement für das in einer Demokratie elementare Grundrecht auf Meinungs- und Pressefreiheit gegeben. "Ein herzliches Dankeschön allen, die uns solidarisch unterstützt haben", so Stein.

Die JUNGE FREIHEIT feiert am 1. Juni 2006 ihr 20jähriges Bestehen. Sie war 1986 als Schüler- und Studentenzeitung in Freiburg im Breisgau entstanden.1993 erfolgte der Umzug nach Berlin. Seit Januar 1994 erscheint die JF als Wochenzeitung. ---

Natürlich würde ich mich mindestens genauso engagiert für die Pressefreiheit einer linken Publikation einsetzen. Allerdings sieht es wohl so aus, dass momentan der Zeitgeist vor allem die Rechten auf dem Kieker hat.