Donnerstag, Dezember 23, 2004

22. Dezember 2004

Wegen zeitlicher Imponderabilien auf Seiten eines meiner Verlage habe ich im Moment ein paar Tage Freizeit und werde dafür zwischen den Jahren noch mal tätig werden müssen. Gedacht war es eigentlich umgekehrt, aber im Prinzip ist es wurscht. Ich nutze die Zeit, um meine Projekte für 2005 startklar zu machen und mit verschiedenen Leuten zu korrespondieren – beispielsweise mit Annekatrin Puhle, einer jungen Parapsychologin, deren „Lexikon der Geister“ mir gut gefallen hat. Sie hat eine erfrischend-positive Weise, an die Dinge heranzugehen - ganz anders die Pseudo-Distanziertheit bei vielen ihrer männlichen Kollegen. Wir bräuchten dringend mehr Frauen in der Parapsychologie.

Zum Abendessen gehe ich diesmal mit meinem Vater aus, ins Restaurant des Hotel Schwarzer Bock - ein bekanntes Wiesbadener Nobelhotel, das seinem Ruf alle Ehre macht. Zum Einstieg werden vom Haus drei verschiedene Brotsorten (Vollkorn, Nuss, Weißbrot) gereicht, alle noch ofenwarm und mit leicht gesalzener Butter serviert, gefolgt von einer französischen Käsesuppe als Appetitanreger. Zur Vorspeise habe ich mich für gebeizten Lachs mit Mango-Chutney entschieden - ich esse gerne mal Lachs, aber so guten habe ich seit meiner Norwegen-Kreuzfahrt nicht gehabt. Beim Hauptgericht bleibe ich bei den Meeresfrüchten: Riesenshrimps mit Paprika, Zwiebeln, Pilzen und Knoblauchbrot. Für den Nachtisch wähle ich eine Honigkokos-Mousse mit Erdbeeren. Fazit: Alles superlecker, eine einzige Ekstase von Anfang bis Ende, und das alles gar nicht mal so viel teurer wie sonst beim Thailänder, wo ich normalerweise hingehe. Mein Vater war mit seinem Riocha auch hochzufrieden und fühlte sich an seinen Urlaub in Südafrika erinnert. Von Style over Substance, wie in manchen anderen Nobelschuppen, kann hier im Schwarzen Bock keine Rede sein. Die Portionen sind nicht zu gewaltig, aber auch nicht zu klein, die Atmosphäre zwischen Gemälden modernster Kunst und einem Ausblick in den jahrhundertealten, efeuumrankten Innenhof höchst angenehm, das Personal überaus freundlich und eilfertig, ohne aufdringlich zu sein. Meine Empfehlung für alle Wiesbaden-Besucher!

Freitag, Dezember 17, 2004

17. Dezember 2004

Gestern und heute ein literaturwissenschaftliches Vorwort für ein geplantes Buchprojekt meines Verlegers Rüdiger geschrieben: eine Neuveröffentlichung des 1893 verfassten Dreiteilers „Weiberherrschaft“. Zum letzten Mal wurde er 1991 von Ullstein herausgebracht und dann sofort von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften kassiert. Mein Vorwort stellt nicht unwesentlich eine Auseinandersetzung mit der damaligen Indizierungsbegründung dar, die ich mir aus Bonn habe zuschicken lassen.

Mittwoch, Dezember 15, 2004

15. Dezember

Gute Nachricht von meinem Verleger Rüdiger: Ich habe für das zweite Halbjahr 2004 mit meiner Erzählung “Fox – wenn du verlierst, bist du Freiwild” sowie meinem Sachbuch „Lustvolle Unterwerfung“ beide Spitzenplätze in den Verkaufscharts seines Verlages besetzt. Das ist phänomenal - insbesondere wenn man bedenkt, dass letzeres Buch ein zwangsläufig notwendig gewordenes Abfallprodukt eines anderen Titels war und von der größten Zeitschrift der SM-Szene, den “Schlagzeilen”, in einer sehr aggressiven Rezension geradezu angefeindet wurde. (Hätte nicht viel zu Formulierungen gefehlt wie: „Das Beeindruckendste an diesem Machwerk ist, dass sein geistig zurückgebliebener Autor tatsächlich die Dreistigkeit aufgebracht hat, es uns als Buch verkaufen zu wollen.“ :-)))) Offenbar sahen die Leser es wieder mal anders.

Währenddessen schickt mir mein anderer Verleger den Vertrag und ein wirklich tolles Cover zu meinem Krimi „Winterdämmerung“.

Freitag, Dezember 10, 2004

10. Dezember 2004

Gestern und heute vor allem Überarbeitungen und aktuelle Ergänzungen zu meinem „Lexikon des Jenseits“. Der Tod von Elisabeth Kübler-Ross muss beispielsweise noch nachgetragen werden, außerdem die seltsamen Ereignisse um den ebenfalls in diesem Jahr verstorbenen Montague Keen und der Rauswurf Richard Wisemans aus der parapsychologischen Forschungsgemeinschaft im September. Des weiteren habe ich von Edgar Wunder, einem der Gründer der Gesellschaft für Anomalistik, einen sehr hübschen Essay über das so genannte „Skeptiker-Syndrom“ entdeckt, aus dem ich ebenfalls zitieren sollte. Sieht so aus als fahren viele „Skeptiker“ ähnliche Strategien wie viele Feministinnen: Erzeugung von Angst und Panik angesichts einer vermeintlich gewaltigen Bedrohung, Lagerdenken mit Polemik und Herabsetzungen („Scharlatane“) statt wissenschaftlicher Auseinandersetzung, lautstarkes Vertreten einer Auffassung ohne das erforderliche Fachwissen. Der übliche Ingroup-Outgroup-Mist, um mit der Stärkung des Wir-Gefühls soziale Sicherheit zu erfahren.

Mittwoch, Dezember 08, 2004

8. Dezember 2004

Darf man eigentlich keinem erzählen, aber ich habe einen der zentralen Filme der SM-Szene - "Preaching to the Perverted" - erst heute gesehen. Ich war voll begeistert: bester britischer Camp, wunderschön grell inszeniert. :-)

Montag, Dezember 06, 2004

6. Dezember 2004

Mit meinem Tinnitus stimmt irgendwas nicht. Er ist zumindest zeitweise nicht mehr da. :-) Was mich etwas wundert, da das letzte Jahr durchaus nicht ganz ohne Turbulenzen war. Insofern hätte ich eher erwartet, dass er hochgeht (was er zeitweilig ja auch getan hat). Aber langfristig scheint sich eine entspanntere Herangehensweise an viele Dinge doch auszuzahlen.

Webtipp für alle, die nach neuen Grußkarten oder Desktops suchen: Seelenfarben. Ich bin ausnahmsweise mal mit der Masse geschwommen und hab mich für das Desktop entschieden, das tatsächlich auf Platz 1 liegt. Es ist faszinierend, wie es sich ändert, wenn die Beleuchtung wechselt.

Samstag, Dezember 04, 2004

4. Dezember 2004

Frank und Martina gebeten, mir eine neue Homepage zu erstellen, und dafür ein umfangreiches Konzept eingereicht. Außerdem rentiert es sich offenbar, wenn man auch nach Ablehnungen am Ball bleibt: Der Verleger, mit dem ich wegen meines Krimis „Winterdämmerung“ in Kontakt stehe, erwägt jetzt, ihn als Hörbuch herauszubringen, und vielleicht 2006 in gedruckter Form.

Freitag, Dezember 03, 2004

3. Dezember 2004

Buchtipp für alle, die einen filmwissenschaftlichen Überblick über die Geschichte des Horrorkinos haben wollen: Ursula Vossens „Horrofilm“.

Donnerstag, Dezember 02, 2004

2. Dezember 2004

Ausführliches Telefonat mit Bettina Röhl. Die Männerbewegung hat plötzlich anhaltend gute Presse auch in der Schweiz. Der Kleinverleger, der „Winterdämmerung“ zur Ansicht bestellte, fand meinen Roman zwar gut, lehnt ihn jetzt aber doch ab, weil er alleine einen zusätzlichen Titel in seinem Programm momentan einfach nicht schafft. Schade.

1. Dezember 2004

Der mangelnde Service bei meiner Sparkasse geht mir allmählich echt auf die Senkel. Irgendwann lassen sie den Kunden ALLES am Automaten lassen und nehmen nur noch sein Geld entgegen. Danach lecker indisch essen. Eine DVD von Andrew Blake gekauft – bin mal gespannt, normalerweise steh ich ja nicht so auf Pornos. Zu Hause erwartet mich ein Riesen-Adventspäckchen von Lisa mit lauter Naschkram, Kerzen, Räucherstäbchen, Adventskalender und und und. Sehr lecker!

Mittwoch, Dezember 01, 2004

30. November 2004

SEHR nettes Geschenk von Birte erhalten! Wir tauschen uns ein bisschen darüber aus, wie schade es ist, dass deutsche Sender US-Top-Erfolgsserien wie „Firefly“, “Boston Public”, “Boston Legal”
und “The Practice” nicht ankaufen und stattdessen lieber Trash senden.