Montag, November 29, 2004

29. November 2004

Die guten Nachrichten halten an: Die Titelstory des aktuellen SPIEGEL behandelt vier Jahre nach der Veröffentlichung meines Buches erstmals die gesellschaftliche Benachteiligung von Männern. Schlüsselzitat: „Die Maskulisten, jahrelang missachtet oder unbeachtet, sehen sich auf einmal ernst genommen.“ Damit dürften wir als neue soziale Bewegung endgültig als etabliert gelten.

28. November 2004

Am frühen Sonntagmorgen finde ich in meiner Mailbox eine Nachricht von der Journalistin Bettina Röhl, die mit der Aufdeckung von Joschka Fischers gewalttätiger Vergangenheit bekannt geworden war. Sie hat für einen geplanten Artikel im „Cicero“ ziemlich viel feministische Literatur gelesen, von Alice Schwarzer bis Susan Faludi, ebenso mein Buch „Sind Frauen bessere Menschen?“. Letzeres habe sie „absolut erschüttert“, auch seine schwierige Veröffentlichungsgeschichte: „Wie konnte es passieren, dass Sie mit diesem doch hochqualifizierten Buch mit sehr vielen Fakten, sehr verständlich zu lesen usw. zu einem brennend aktuellen Thema, das ein Bestseller sein könnte, keinen Verlag fanden?“ Tja, ich fürchte, wenn es in deutschen Verlagen vor Zivilcourage und gedanklicher Flexibilität nur so sprudeln würde, hätte ich mein Buch gar nicht erst zu schreiben brauchen. Während ich Frau Röhl noch einige Fragen zu Hintergrundinfos beantworte, wird in unseren Diskussionsforen bekanntgegeben, dass ich den Bax-Preis 2004 gewonnen habe. Die ersten Glückwünsche treffen ein.

Sonntag, November 28, 2004

27. November 2004

Mit Karen und Ulf auf dem Wiesbadener Weihnachtsmarkt. Noch ein Buchtipp für Fans der Spannungsliteratur: Joseph Finders "Goldjunge".

Mittwoch, November 24, 2004

23. November 2004

Je später im November es wird, desto mehr vergeht mir die Lust, auf Achse zu sein, und ich igele mich in der Vorbereitung zum Winterschlaf zuhause ein. Mein Buchtipp für Leute, die gerne was Spannendes lesen: Jeffery Deavers „Der faule Henker“.

Sonntag, November 21, 2004

21. November 2004

Lisa feiert heute Geburtstag, was diesen Tag zu einem sehr wichtigen in der Geschichte des Universums macht. :-)

Dienstag, November 16, 2004

16. November 2004

Das nächste durchgesehene Kapitel zu meinem Antisemitismus-Buch trifft ein. Auch hier geht es momentan eher schleppend voran. Ich beende meinen ersten Anfänger-Tanzkurs, aber da mir noch nicht alle Schritte in Fleisch und Blut übergegangen sind, werde ich ihn ab Januar noch einmal kostenlos als Gastherr belegen. Vermutlich bin ich mal wieder zu perfektionistisch, aber was soll´s.

Montag, November 15, 2004

15. November 2004

Schlechte Nachrichten aus dem Lektorat von „Silberschnur“: Mein „Lexikon des Jenseits“ muss wegen Engpässen im Verlag auf den Herbst 2004 verschoben werden.

Samstag, November 13, 2004

12. November 2004

Mein Freund und Anwalt ruft an: Die Telecom habe wegen des Dialers schon nach seinem ersten Schreiben die Waffen gestreckt und sämtliche Forderungen zurückgenommen. Wie immer werde ich ihn mit ein paar ausgewählten Comic-Alben honorieren.

Mittwoch, November 10, 2004

9. November 2004

Michael und Jördis haben mit dem kleinen Nils Vincent Nachwuchs bekommen, Mutter und Kind sind wohlauf. Auf dem Heimweg von meiner Tanzstunde gerate ich in ein Schneechaos im Taunus, ein Unfall, andernorts stehen mehrere Lastwagen quer. Glücklicherweise habe ich gerade heute morgen Winterreifen aufziehen lassen.

Montag, November 08, 2004

7. November 2004

Die Kellmann-Stiftung für Humanismus und Aufklärung verleiht mir den mit 2000 Euro dotierten Belfort-Bax-Preis 2004 für mein Buch „Sind Frauen bessere Menschen?“ und diverse andere Veröffentlichungen, etwa mein e-zine INVISIBLE MEN. In der auch als Presemeldung vorgesehenen Begründung heißt es: „Hoffmann habe den Preis in Würdigung seiner bahnbrechenden sozialwissenschaftlichen, ökonomischen und juristischen Analysen auf dem Gebiet der Gleichberechtigung der Geschlechter erhalten, erklärte Stiftungspräsident Prof. Dr. Christof Kellmann in München. (…) In (seinen) Veröffentlichungen habe Hoffmann auf hohem wissenschaftlichen Niveau die durch Politik und Medien propagierten und von Gesetzgebung, Verwaltung und Rechtsprechung auf breiter Front praktizierten Klischees und Trugschlüsse eines ideologisierten Feminismus enttarnt. (…) Dass es heutzutage einige Zivilcourage erfordert, sich statt für Frauen für Männer einzusetzen, belegen die unterschiedlichsten heftigen Anfeindungen, denen Hoffmann seit seinen Veröffentlichungen ausgesetzt ist. In der Kulturzeitschrift "Ikonen" urteilte die Filmemacherin Maria Nicoli über "Sind Frauen bessere Menschen?" mit folgenden Worten: "Das Buch muss in seiner mutigen Herangehensweise ernst genommen werden. Arne Hoffmanns verdienstvolles, manchmal überraschendes, immer aber faszinierendes `Plädoyer für einen selbstbewusst(er)en Mann´ bietet eine Menge Material für persönliche und öffentliche Diskussionen. Es sollte zur Pflichtlektüre für Familien- und Frauenbeautragte in der Politik werden und als Argumentationsgrundlage in universitären Geschlechterstudienkursen eingesetzt werden – um endlich den Impuls der Aufklärung ins Reich feministischer Mythen zu bringen." Wir schließen uns diesem Urteil an und möchten Arne Hoffmann durch diesen Preis für seinen Einsatz und seine Verdienste im Sinne des Stiftungsgedankens, Humanismus und Aufklärung, würdigen.“ - Klingt doch sehr nett, oder? :-)

Sonntag, November 07, 2004

6. November 2004

Bei meinem ehemaligen Bioenergetik-Lehrer Seminar zum Thema „Psychologische Regeln und Mechanismen des Glücks“ besucht. Keine umwerfenden Erkenntnisse: Geld und Konsum sind offensichtlich nicht die Lösung, dafür der „Flow“ und würdige Ziele. So lebe ich seit Jahren.

Donnerstag, November 04, 2004

3. November 2004

Es ist nicht zu fassen, die religiösen Fundamentalisten in den USA haben sich mit ihrem George-Bush-ist-die-Wiederkunft-Christi-Schwachsinn tatsächlich politisch durchgesetzt. In einem sehr treffenden Kommentar Justin Podurs heißt es:
„That means that it is time to admit something. The greatest divide in the world today is not between the US elite and its people, or the US elite and the people of the world. It is between the US people and the rest of the world. The first time around, George W Bush was not elected. When the United States planted cluster bombs all over Afghanistan, disrupted the aid effort there, killed thousands of people, and occupied the country, it could be interpreted as the actions of a rogue group who had stolen the elections and used terrorism as a pretext to wage war. When the United States invaded Iraq, killing 100,000 at the latest count, it could be argued that no one had really asked the American people about it and that the American people had been lied to. When the United States kidnapped Haiti’s president and installed a paramilitary dictatorship, it could be argued that these were the actions of an unelected group with contempt for democracy. With this election, all of those actions have been retroactively justified by the majority of the American people.“ Von Abu Ghoraib und Guantanamo Bay ganz zu schweigen.
Ich muss sagen, ich hab langsam auch keine Lust mehr. Wenn es Antiamerikanismus bedeutet, gegen diese fundamentalistischen Irren zu sein, für die nur die Menschenrechte von stolzen US-Bürgern zählen, dann bin ich eben antiamerikanisch. Bringt euer verdammtes Land in Ordnung!

Apropos fundamentalistischer Irrsinn: Auch im Wiener Ueberreuter-Verlag feiert dieser momentan fröhliche Urständ. Zwei Autorinnen, deren Namen unwichtig sind, bringen unter dem Titel „Mimosen in Hosen“ den dritten Aufguss ihrer sexistischen Ansichten heraus: Während sie zu Recht beklagen, dass Ende des vorletzten Jahrhunderts die Frau pseudowissenschaftlich als minderwertiger Mensch gezeichnet wurde, tun sie dasselbe mit vollem Ernst in der Gegenwart für den Mann. Auf soviel Idiotie muss man erst mal kommen. Der verantwortliche Lektor von Ueberreuter reagiert auf mein ironisches Mail-Angebot, ich könnte ihm gerne auch ein Buch über Frauen mit dem Titel „Gesocks im Rock“ schreiben, eher patzig. Sind türkische, schwule oder katholische Verleger und Lektoren eigentlich auch bereit, ihre eigene Gruppe als Ausschuss darzustellen, wenn es nur Auflage bringt?

Montag, November 01, 2004

1. November 2004

Pünktlich zur Präsidentenwahl in den USA erscheint im „ef-Magazin“ meine Kollektivrezension „ Krieg dem Terror – Krieg der Texte“
über Bücher zur Politik der Regierung Bush.